Motion Sickness: Verhindert die richtige Musik VR-Übelkeit?
Der richtige Soundtrack kann VR-Übelkeit verhindern. Forschende haben getestet, wie sich Musik bei VR-Achterbahnfahrten auf die Proband:innen auswirkt.
Motion Sickness kann auftreten, wenn das Auge etwas anderes wahrnimmt als das Gleichgewichtssystem im Innenohr. Bei einer virtuellen Achterbahnfahrt zum Beispiel sieht das Auge eine Bewegung, die das Innenohr nicht spürt. Das führt zu einem Konflikt im Gehirn, der Symptome wie Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen auslösen kann. Für viele Menschen kann das die Erfahrung mit Virtual Reality trüben.
Forschende der Universität Edinburgh haben in einer neuen Studie herausgefunden, dass fröhliche oder beruhigende Musik die Symptome von Motion Sickness deutlich lindern kann und sich gleichzeitig positiv auf die kognitiven Fähigkeiten und die Leistungsfähigkeit auswirkt.
___STEADY_PAYWALL___Dreimal VR-Achterbahn, bitte
An der Studie nahmen 39 Proband:innen im Alter von 22 bis 36 Jahren teil. Die Forschenden zeigten ihnen drei Achterbahnfahrten in VR, die gezielt zu Motion Sickness führen sollten. Bei zwei der drei Fahrten hörten die Proband:innen elektronische Instrumentalmusik, die in einer vorherigen Studie als fröhlich oder beruhigend klassifiziert worden war.
Eine Fahrt führten sie ohne Geräuschuntermalung durch. Die Fahrten fanden in zufälliger Reihenfolge statt. Nach jeder Fahrt schätzten die Teilnehmenden die Intensität ihrer Symptome ein. Zusätzlich absolvierten sie Tests zur Ermittlung von Gedächtnisleistung und Reaktionszeit. Die Forschenden untersuchten auch die Augen der Proband:innen.
Dabei standen die Lesegeschwindigkeit und der Pupillendurchmesser im Mittelpunkt. Außerdem wurden Eye-Tracking-Tests durchgeführt, um die Lesegeschwindigkeit und die Pupillengröße zu messen. Um die Ergebnisse vergleichen zu können, hatten die Forschenden die Teilnehmer:innen vor den Fahrten die gleichen Tests durchführen lassen.
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Art der Musik beeinflusst die Wirkung
Die Forschenden stellten fest, dass fröhliche Musik die Intensität der Symptome insgesamt reduzierte, während beruhigende Musik vor allem die Übelkeit der Proband:innen linderte. Aus den Ergebnissen leitet das Forschungsteam ab, dass Musik die negativen Symptome deshalb minimiert, weil sie für Ablenkung sorgt und positive Emotionen hervorruft.
Zudem fiel auf, dass Motion Sickness bei den Teilnehmer:innen mit einer vorübergehenden Reduktion der verbalen Arbeitsgedächtnisleistung, einer Abnahme der Pupillengröße sowie einer Verlangsamung der Reaktionszeit und der Lesegeschwindigkeit einherging. Proband:innen, die bereits über VR-Gaming-Erfahrung verfügten, hätten zudem mildere Krankheitssymptome aufgewiesen. Dieser Effekt war vom Geschlecht unabhängig.
Besseres VR-Gefühl mit passender Musik
Laut den Forschenden könnte die Wahl des Soundtracks bei VR-Spielen also dazu beitragen, dass auch sensible Menschen VR häufiger und effektiver nutzen könnten, ohne negative Auswirkungen auf Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit zu erleiden.
Neben Musik gibt es in der VR-Branche viele weitere Ansätze, um Motion Sickness zu verhindern. Ginger VR ist beispielsweise ein Toolkit gegen VR-Übelkeit und arbeitet mit visuellen Tricks. Auch OVR Locomotion Effect soll Betroffenen helfen, indem es einen künstlichen Tunnelblick erzeugt.
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