CEO erklärt, wie er seinem VR-Start-up 66 Millionen Dollar sicherte

CEO erklärt, wie er seinem VR-Start-up 66 Millionen Dollar sicherte

Der CEO eines VR-Start-ups erklärt, wie er Investor:innen von seinem medizinischen VR-Training überzeugte.

Seit der Gründung im Jahr 2016 konnte sich Osso VR Finanzierungsgelder in Höhe von 109 Millionen US-Dollar sichern. Das dickste Paket schnürte das Start-up in einer Serie-C-Finanzierungsrunde im März dieses Jahres.

Wie die Entwickler:innen von medizinischen VR-Trainings Investoren und Investorinnen überzeugen konnten, 66 Milliionen US-Dollar locker zu machen, beschreibt CEO Justin Barad in einem Interview.

___STEADY_PAYWALL___

CEO stellt Investoren-Präsentation vor

Osso VR will Ärzte in verschiedenen chirurgischen Techniken schulen und nutzt dazu Virtual Reality. Das realistische VR-Training für Chirurgen sticht besonders durch seine hochwertige Grafik hervor.

Sowohl die virtuellen Patient:innen als auch die medizinischen Instrumente sollen so echt wie möglich wirken. Um das zu erreichen, arbeitet Osso VR mit Design-Experten aus der Film- und Videospielbranche zusammen.

Anfang des Jahres konnten Barad und sein Team Investitionen in Höhe von 66 Millionen US-Dollar generieren. Hauptinvestor ist das Risikokapitalunternehmen Oak HC/FT. In einem Interview mit dem US-Magazin Business Insider stellt Barad die wichtigsten Punkte seiner Präsentation während der dritten Finanzierungsrunde vor.

VR-Training soll fehlende Standards in der Chirurgen-Ausbildung ausgleichen

Barad, der früher selbst Spieledesigner werden wollte, sich dann aber für ein Medizinstudium entschied, zeigt in seiner Präsentation fehlende Standards in chirurgischen Ausbildungen auf.

Es gebe beispielsweise keine Beurteilung der tatsächlichen Fähigkeiten von Chirurg:innen bei der Durchführung von Eingriffen. Osso VR beurteile die chirurgischen Fähigkeiten hingegen anhand von drei Hauptkriterien:

  • Kennen Arzt oder Ärztin die Schritte des Verfahrens oder wissen, was zu tun ist, wenn etwas schiefgeht?
  • Wie genau führen Ärzt:innen diese Schritte aus?
  • Wie effizient gehen Ärzt:innen durch das Verfahren?

Als Start-up-Mission nannte Barad den Investor:innen bessere Ergebnisse beim Training, eine höhere Akzeptanz und umfassenderen Zugang. Als Herausforderungen in der Chirurgieausbildung identifizierte er "zu viel zu lernen, zunehmende Komplexität, minimale Abklärung."

logo
  • checkMIXED.de ohne Werbebanner
  • checkZugriff auf mehr als 9.000 Artikel
  • checkKündigung jederzeit online möglich
ab 3,50 € / Monat
logo

Über 200 chirurgische Trainingsmodule für die VR-Brille

Moderne chirurgische Techniken wie minimalinvasive Eingriffe hätten laut Barad eine „verrückt steile Lernkurve“. Er selbst habe während seiner Ausbildung an der UCLA Kolleg:innen erlebt, die ihn im OP-Saal gebeten hätten, das weitere Vorgehen während einer Operation zu googeln.

Die VR-Plattform ermögliche es Chirurg:innen in der Ausbildung, Eingriffe zu erlernen, ohne die Patienten zu gefährden. Aktuell sollen zwanzig Ausbildungsprogramme weltweit Ossos Plattform nutzen.

Das VR-Training umfasse über 200 chirurgische Trainingsmodule, die auch Fachgebiete wie Orthopädie, neurovaskuläre Chirurgie und Robotik umfassen. Bis zum Ende des Jahres plane Osso VR die simultane Entwicklung von hundert weiteren Modulen. Außerdem gebe es Team-Trainings, damit Chirurg:innen weltweit zusammen trainieren könnten.

Chirurg:innen lernen Umgang mit Instrumenten in VR

Neben dem reinen Training der Operationsvorgänge werde Osso VR auch von vielen bekannten Herstellern von medizinischen Instrumenten eingesetzt. Dazu zählen etwa Johnson & Johnson oder Stryker. Diese Unternehmen setzen Osso VR ein, um Chirurg:innen im Umgang mit ihren Produkten zu trainieren.

Ein lohnendes Geschäft für das Start-up. Laut Barad skalieren Osso VRs Einnahmen mit der Anzahl der Schulungen, die Medizintechnikunternehmen über die Plattform durchführen.

Die Vision des Start-ups bestehe letztlich darin, dass die Schulungen von Osso VR ein obligatorischer Bestandteil der Zertifizierung und Rezertifizierung von Chirurgen werde. „Unser Ziel ist es, den Zugang zur chirurgischen Ausbildung für alle und überall zu demokratisieren“, so Barad.

In seinem Pitch Deck, das hier vollständig einsehen könnt, zitiert Barad zudem Studien, die die Wirksamkeit von VR-Chirurgietraining im Vergleich zu herkömmlichem Training nachweisen sollen.