Oculus Rift S Kameras: Facebook verspricht lokale Bildverarbeitung
Update vom 7. August 2019:
Oculus veröffentlicht weitere Details zur Privatsphäre mit Oculus Quest und Rift S (via RoadtoVR).
- Die weiße und die blaue LED von Oculus Quest bzw. Rift S zeigen an, dass die Kamera filmt. Dieses Signal kann nicht mittels Software deaktiviert werden.
- Hacker könnten sich Zugriff auf die Kameras der VR-Brillen verschaffen, ähnlich wie bei einem Smartphone oder einer Webcam.
- Anwendungen von Drittentwicklern können unter keinen Umständen Zugriff auf die Kameras erhalten.
Ursprünglicher Artikel vom 20. März 2019:
___STEADY_PAYWALL___Eine Facebook-VR-Brille mit fünf Kameras, die die eigenen vier Wände filmen. Da dürften Datenschützer hellhörig werden. Zu Recht?
Zwei Kameras nach vorne, zwei zur Seite und eine oben drauf: Durch insgesamt fünf Linsen soll Facebooks neue VR-Brille Oculus Rift S so viel wie möglich von der Umgebung erfassen - und zwar in 3D.
Anlass ist das kamerabasierte Trackingsystem der S-Brille, das neben den Bewegungen des VR-Brillenträgers auch die beiden Handcontroller möglichst ohne Aussetzer verfolgen soll. Die vielen Kameras sollen blinde Flecken so gut wie möglich reduzieren. Nur hinter dem Rücken oder sehr dicht vor der Brille gibt es sie noch.
Wer sich um die eigene Privatsphäre und den Datenschutz schert, wird fragen: Was passiert eigentlich mit all den Bildern, die die VR-Brille filmt? Immerhin sichert sich Facebook in den Oculus-Datenschutzrichtlinien Zugriff auf alle anfallenden Bewegungs- und Umgebungsdaten.
Unter anderem heißt es in den Richtlinien: " [...] erfassen wir beispielsweise folgende Informationen: Informationen über deine Umgebung, Körperbewegungen und -maße, wenn du ein XR-Gerät verwendest. Wenn du zum Beispiel das Oculus-Guardian-System so einrichtest, dass es dich warnt, wenn du dich einer Grenze näherst, erhalten wir Informationen über den von dir festgelegten Spielbereich [...] "
Die Umgebungsdaten könnten theoretisch zum Beispiel für personalisierte Werbeanzeigen verarbeitet werden, wenn die Kameras in der Umgebung Schriftzüge bestimmter Marken erkennen.
Facebook sichert lokale Bildverarbeitung zu
Ein Facebook-Sprecher bestätigt gegenüber der Webseite Ars Technica, dass sämtliche Bilddaten und 3D-Karten, die Oculus Rift S generiert, nur lokal verarbeitet werden sollen - also in der Brille oder auf dem angeschlossenen PC.
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Eine Datensammlung und -ablage auf Facebook-Servern sei nicht vorgesehen. Sollte sich das in der Zukunft einmal ändern, würden Nutzer zuvor benachrichtigt, so der Sprecher.
Die Frage nach VR-Datenschutz ist nicht neu: Auch die Standard-Rift wird von mindestens einer Infrarotkamera verfolgt, deren Bild - stark aufgehellt - klar und deutlich Personen und die Umgebung zeigt.
The @Oculus Rift camera can see quite a bit. Right image is raw (via @okreylos) and I corrected exposure/rotation in the left image pic.twitter.com/j7DulxcdE7
— Darshan Shankar (@DShankar) 24. Januar 2017
Die Kameras in Oculus Rift S dürften die Umgebung von Haus aus besser erkennen, sie sind laut Oculus sogar auf Beleuchtung angewiesen.
In einer früheren Stellungnahme sicherte Facebook zu, dass Bewegungsdaten nur anonymisiert erfasst werden sollen, "um VR-Anwendungen zum Laufen zu bringen". In den Account-Einstellungen der Oculus Software bietet Facebook eine Übersicht über gesammelte Daten - Bewegungsdaten tauchen dort nicht auf.
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