LetinAR: Erstes Hands-on des vielversprechenden AR-Displays
Auf dem Mobile World Congress zeigt das koreanische Startup LetinAR eine neue und vielversprechende Displaytechnik. Road to VR war Ort und schaute durch die Displays.
LetinAR bewirbt seine Speziallinse als kostengünstige Alternative zu Wellenleiterdisplays, die in AR-Brillen wie Hololens und Magic Leap One zum Einsatz kommen.
Die sogenannte Pin-Mirror-Technik setzt auf in Linsen eingelassene nadellochgroße Mikrospiegel, die das Licht eines angeschlossenen Displays ins Auge weiterleiten. AR-Experte Karl Guttag vermutet, dass die Technologie auf Forschungsarbeiten der Universität von North Carolina und Nvidia aufbaut.
___STEADY_PAYWALL___Auf dem Papier klingen die Eigenschaften beeindruckend: 4K-Auflösung pro Auge, ein Sichtfeld von 80 Grad und mehrere Schärfeebenen. Doch was leistet das Display in der Praxis? Road to VR war vor Ort und konnte die Displaytechnik in zwei Ausführungen ausprobieren.
Gute Bildqualität, weites Sichtfeld
Das erste Display mit der Modellnummer "E99g" ist Teil einer stationären Vorrichtung und soll demonstrieren, wozu die Technologie fähig wäre, wenn der Formfaktor keine Rolle spielt.
Laut Road to VR gewährt der Blick durch das Display "ein helles und sehr scharfes Bild". Der Redakteur konnte darüber hinaus digitale Objekte in unterschiedlicher Entfernung fokussieren. Das für AR-Verhältnisse weite Sichtfeld von 80 Grad wird laut LetinAR durch mehr als 50 Mikrospiegel ermöglicht.
Der Tester musste ziemlich nahe an das Display herangehen, was bedeutet, dass Brillenträger vermutlich entweder Kontaktlinsen tragen oder Korrekturgläser bestellen müssten.
Dank des eingebauten Leap-Motion-Moduls war es möglich, 3D-Objekte mit den Händen heranzuziehen. Kamen sie in einen Bereich unter Armlänge, musste der Tester unweigerlich schielen, um sie scharf zu sehen. Die maximale Nähe bei guter Darstellung liegt laut LetinAR bei 25 Zentimeter.
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Stören die Mikrospiegel?
Die Mikrospiegel sollen nicht von bloßem Auge sichtbar sein, aber in unmittelbarer Nähe dennoch für eine sichtbare Unschärfe sorgen.
Road to VR probierte zudem eine kabelgebundene Datenbrille mit miniaturisierter Displaytechnik aus. Hier soll der Effekt weniger stark auftreten. Die Auflösung betrug bei der Brille lediglich 640 mal 400 Pixel statt 4K. Trotz der geringeren Auflösung soll man kleinformatigen Text immer noch gut lesen können.
Die Datenbrillen-Demo führte konzeptartig eine Navigationshilfe und ein Übersetzungsprogramm vor, die das Interesse von AR-Brillenherstellern wecken.
LetinAR will die Speziallinsen zusammen mit Microdisplays verkaufen. Das auf der Messe verwendete Micro-OLED-Display der Datenbrille stammt vom Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP).
Titelbild: LetinAR, Quelle: Road to VR
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