Weitere Hands-on-Berichte zu Acers Virtual-Reality-Brille *Update*
Update vom 13. Mai: Zwei Entwickler testen auf Microsofts Fachkonferenz "Build" Acers kommende VR-Brille. Die Eindrücke sind sehr positiv.
Der Virtual-Reality-Entwickler Reverend Kyle hatte auf Microsofts Build Konferenz die Möglichkeit zu einem ausführlichen Test. Er bestätigt die positiven Eindrücke der Pressevertreter.
Das Gerät sei leicht, bequem und die LCDs mit einer Auflösung von 1.440 x 1.440 Pixeln "eindrucksvoll". Über zusätzliche Bewegungsunschärfe beklagt er sich nicht. Die Linsen seien mit Oculus Rift vergleichbar, in der Mitte scharf und zu den Rändern zunehmend unscharf. Das Sichtfeld mit 95 Grad bezeichnet er als "ausreichend".
___STEADY_PAYWALL___Das wichtigste Alleinstellungsmerkmal der Acer-Brille ist das im Gehäuse integrierte Inside-Out-Tracking. Kyle gibt an, dass er beim Tracking keine Aussetzer provozieren konnte, obwohl er es darauf angelegt habe. Das Tracking sei stets flüssig geblieben, sogar wenn sich Personen vor den Sensoren bewegt hätten.
Das Gerät soll laut Kyle bei einem deutlich günstigeren Preis qualitativ nur geringfügig hinter HTC Vive oder Oculus Rift liegen. Die auf der Build neu vorgestellten 3D-Controller demonstrierte Microsoft nicht.
Viel Plastik, gutes Tracking
Ein weiterer Entwickler berichtet von der Build und veröffentlicht seine Eindrücke bei Reddit. Er kritisiert, dass sich die Acer-Brille eher billig nach viel Plastik und recht fragil anfühle. Positiv erwähnt er das LCD-Display, das eine höhere Qualität als HTC Vive bieten soll. Auch er lobt das stabile und integrierte Trackingverfahren.
"Insgesamt war ich vom Tracking und der Auflösung beeindruckt. Der Preis ist sehr gut und falls Steam VR unterstützt wird und das Tracking funktioniert, dann wird es sich gut verkaufen."
Acers VR-Brille kostet 300 US-Dollar. Eine Entwicklerversion ist ab sofort im Microsoft Store vorbestellbar, wird aber nur in den USA und in Kanada ausgeliefert.
Die kommerzielle Version soll zum Weihnachtsgeschäft im Paket mit Microsofts 3D-Controllern erscheinen und 400 US-Dollar kosten. Technisch ist sie identisch zur Entwicklerversion.
Neben Acer bringen HP und Lenovo vergleichbare VR-Brillen für Windows Mixed Reality auf den Markt, die sich in erster Linie im Design und beim Tragekomfort unterscheiden.
Update vom 28. April 2017: Hands-on-Berichte zu Acers VR-Brille, 300 US-Dollar, kommt womöglich für Xbox *Update*
Es sind eine Reihe weiterer Hands-on-Berichte vom New Yorker Pressevent im Netz aufgetaucht. Die Beschreibungen der Tester vor Ort sind durchweg positiv.
Das Display sei scharf, die Brille leicht und komfortabel, das innovative Inside-Out-Tracking soll ohne merkliche Verzögerung und Aussetzer funktionieren. Laut Heise kann die VR-Brille eine einmal eingescannte reale Umgebung anschließend wiedererkennen. Das entspricht dem Lernverfahren, das auch Microsofts Hololens nutzt, um sich im Raum zu orientieren. Für Entwickler könnte das eine Möglichkeit sein, virtuelle Räume exakt auf den realen Raum zu legen - ähnlich wie bei der US-Spielhalle "The Void", nur im kleineren Maßstab.
Techradar bezeichnet die Hardware als komfortabelste und visuell eindrucksvollste VR-Brille, die bisher vorgestellt wurde. Oculus VR und HTC müssten sich "schnell etwas überlegen", insbesondere ob des voraussichtlich viel geringeren Preises.
Nur 299 US-Dollar
Laut den Webseiten Expertreviews und Techradar stellte ein Sprecher von Acer auf der Veranstaltung einen Preis von 299 US-Dollar in Aussicht. Das scheint sehr günstig in Anbetracht der gebotenen Technologie.
Man sollte aber nicht vergessen, dass noch ein 3D-Interface hinzugekauft werden muss, für das weitere 100 bis 200 US-Dollar anfallen dürften. Noch hat Microsoft kein Zubehör für Windows Mixed Reality vorgestellt. Die Tester in New York verwendeten ein Xbox Gamepad für die Navigation durch die virtuelle Windows-Villa.
Einen Kritikpunkt gibt es allerdings doch, an dem sich durch die Bank alle Redakteure stören: die irreführende Namensgebung. Die im Gehäuse der Acer-Brille integrierten Kameras sind 3D-Sensoren, die ausschließlich fürs Tracking eingesetzt werden. Sie können kein Bild der Außenwelt in die Brille streamen.
Die Darstellung ist entsprechend stets zu 100 Prozent Virtual und keine Mixed Reality. Letztgenannte würde virtuelle und reale Welt miteinander vermischen.
Ursprünglicher Artikel vom 28. April 2017:
Zwei neue Hands-on-Artikel verraten mehr Details über Komfort, Display und Tracking der kommenden Acer-VR-Brille für Windows Mixed Reality.
Auf einem Presseevent in New York führten Microsoft und Acer gemeinsam den aktuellen Prototyp der Brille vor, die zum Weihnachtsgeschäft auf den Markt kommen soll. Laut Testern der Webseiten Gizmodo und UploadVR ist das Acer-Headset deutlich komfortabler als die PC-Konkurrenz von Oculus Rift und HTC Vive.
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Mit einem Gewicht von 350 Gramm ist die Brille wesentlich leichter. Außerdem ist die Kopfbefestigung durchdachter, sie erinnert an Playstation VR. Das Gewicht ruht nicht auf den Wangenknochen, sondern verteilt sich über den Hinterkopf.
Praktisch: der vordere Teil der VR-Brille lässt sich ähnlich wie bei einer Schweißermaske nach oben klappen, sodass man nicht das gesamte Gerät absetzen muss, um kurz in die Realität zu wechseln.
Der Innenraum der Brille soll weit genug für Brillenträger sein, der Augenabstand kann mittels Software konfiguriert werden. Kopfhörer sind nicht integriert, ein Mikrofon hingegen schon.
Das beigelegte Kabel ist vier Meter lang. Es ist das einzige Kabel, das mit dem Rechner verbunden werden muss. Im Brillengehäuse ist das Hololens-Tracking integriert, das die Umgebung scannt und so die eigene Position im Verhältnis zum umliegenden Raum bestimmen kann. Externe Sensoren werden daher nicht benötigt. Das macht das Setup einfach und mainstreamkompatibel.
Display: Besser aufgelöst, aber nur LCD
Die Acer-Brille soll ausreichend scharfe Bilder liefern, um mit einem herkömmlichen 2D-Browser im Netz oder mit dem Dateibrowser durch den Rechnerinhalt surfen zu können. Laut dem Gizmodo-Tester ist Text gut lesbar, das ist bei anderen PC-Brillen noch nicht der Fall. Die beiden Displays lösen mit 1.440 x 1.440 Pixeln pro Auge bei 90 Hz auf und liegen somit leicht über dem Niveau von HTC Vive und Oculus Rift (1080 × 1200 Pixel, 90 Hz).
Der Tester von UploadVR beschreibt eine stärkere Bewegungsunschärfe im Vergleich zu Vive- und Rift-Brille. Das dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass herkömmliche LCDs und keine Displays mit schneller OLED-Pixelschaltung verbaut sind. Der Effekt soll nicht übertrieben stark sichtbar sein, dennoch könnten sich Gamer wohl daran stören. Ansonsten sei die Qualität des Displays gut und vergleichbar mit der von HTC Vive und Oculus Rift.
Erst Windows, dann Xbox?
Laut Gizmodo gaben Microsoft-Sprecher auf Nachfrage an, dass das Gerät "womöglich eines Tages" als Zubehör für die Spielekonsole Xbox genutzt werden könnte. Details nannten sie nicht.
Das Manöver ergäbe Sinn, da Windows Mixed Reality ohnehin das gemeinsame Dach für Microsofts VR- und AR-Bemühungen sein wird, unabhängig davon, auf welchem System das Portal gestartet wird.
Ob dann auch PC-Brillen anderer Hersteller zugelassen werden, ist nicht bekannt. Microsoft dürfte aber - gerade bei der Xbox-Spielekonsole - größten Wert auf einen sehr einfachen Aufbau der Brillen legen. Die Installation von HTC Vive oder Oculus Rift ist für den Durchschnittsnutzer sehr komplex. Generell zeigte sich Microsoft zuletzt offen gegenüber anderen Herstellern, die aber offenbar nicht gegenüber Microsoft.
Informationen zum Preis gibt es nicht, voraussichtlich wird die Acer-Brille ähnlich wie das Modell von Lenovo bei circa 399 US-Dollar liegen. Die technische Ausstattung ist beinahe identisch. Ein offizielles 3D-Interface wurde bislang nicht angekündigt. Das Mixed-Reality-Portal wird derzeit mit einem Gamepad bedient.
Taugt das Tracking?
Der Gizmodo-Redakteur verzichtet auf einen Test des Trackingsystems und bewegt sich stattdessen nur sitzend und künstlich mit einem Gamepad durch die virtuelle Umgebung. Offenbar legte Microsoft keinen gesteigerten Wert darauf, das Inside-Out-Tracking explizit zu demonstrieren. Das war bereits beim ersten Hands-on der Webseite Mashable der Fall.
Der Redakteur von UploadVR stellte das Tracking auf die Probe, indem er sich auf den Boden legte und schnelle Bewegungen vollführte. Das Ergebnis beschreibt er als insgesamt solide mit kleinen Aussetzern. Die Kalibrierung habe einige Versuche gebraucht. Die Demostation sei etwa 60 cm von einer Wand entfernt gewesen, die dem System als Orientierung dient.
Auffällig ist, dass in beiden Hands-on-Berichten nicht die Rede von spezifischen Anwendungen ist, die von Microsoft speziell für VR oder MR entwickelt wurden. Stattdessen wird das bekannte Betriebssystem im Mixed-Reality-Portal abgebildet: herkömmliche 2D-Apps wie der Internet-Browser und flache Xbox-Spiele lassen sich auf einer großen Leinwand starten.
Aus Perspektive von Microsoft ist die Kompatibilität der klassischen 2D-Windows-Umgebung mit den neuen Raumcomputern die Basis für das Wachstum der Mixed-Reality-Plattform. Neben den 2D-Anwendungen sind die Windows-VR-Brillen mit einigen Hololens-Apps kompatibel.
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