Apple kauft das Augmented-Reality-Unternehmen Metaio

Apple kauft das Augmented-Reality-Unternehmen Metaio

Apple hat das Münchner Start-Up Metaio gekauft, das auf Augmented-Reality-Software spezialisiert ist. Über Apples Pläne mit Metaio ist bisher nichts bekannt. Auf Anfragen von Medien reagierte Apple wie üblich: “Von Zeit zu Zeit kauft Apple kleinere Unternehmen und wir besprechen generell nicht unsere Gründe oder unsere Pläne." Der Kaufpreis ist noch unbekannt.

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Auch Metaio hält sich bedeckt. Das verunsichert vor allem Entwickler, etwa 1.000 Kunden und rund 150.000 Anwender in mehr als 30 Ländern weltweit. Im Produkt-Support des Unternehmens finden Kunden eine Nachricht, dass keine Produkte mehr abrufbar sind, der Email Support aber bis Ende Juni 2015 fortbestehe. Apple kaufte nicht nur das Know-How des Augmented-Reality-Profis, sondern auch alle Patente. Sogar die bisherige Webseite von Metaio wurde erstmal bis auf wenige Kontaktinformationen stillgelegt.

Im Produkt Support des Unternehmens Metaio werden die Kunden informiert, dass die Produkte nicht länger abrufbar sind.

Im Produkt Support des Unternehmens Metaio können keine Produkte mehr erworben werden.

Metaio realisiert Augmented-Reality-Lösungen

CEO Thomas Alt und sein Mitgründer Peter Meier begannen bereits 2003 Augmented-Reality-Lösungen für die Industrie zu entwickeln. Einen besonderen Schwerpunkt hat das Unternehmen auf der Automobilbranche, Kunde ist beispielsweise Volkswagen. Mit Hilfe von Laptop und Datenbrille etwa schaffte Metaio ein vereinfachtes Reparaturverfahren, bei dem das defekte Teil für den Monteur per Augmented-Reality-Einblendungen optisch hervorgehoben wurde. Zusätzlich wurde eine Anleitung mit den wichtigsten Handgriffen zum Wechseln des Teils angezeigt. Für Ferrari konzipierte das Unternehmen zuletzt einen virtuellen Showroom, indem der Kunde sich im Geschäft das Auto nach Belieben zusammenstellen konnte: Vielleicht ein neues Paar Felgen oder doch lieber klassisch in schwarz? Ein Klick und der Wagen passte sich für den Kunden an. Der potenzielle Neuwagen konnte dann direkt auf dem Tablet bewundert werden, so als würde er direkt vor dem Kunden stehen.

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Mit Ikea oder dem SZ-Magazin setzte Metaio Projekte um, die sich über YouTube viral im Netz verbreiteten, da die Technologie in den Videos die Menschen erstaunte. Mit einer einfachen kostenlosen App konnten die Leser des SZ-Magazins 2010 das Cover der Zeitung zum Leben erwecken. Dadurch bekam das Thema Augmented Reality in der öffentlichen Aufmerksamkeit wieder etwas Aufwind. Gut möglich, dass Apple bereits damals auf das Münchner Unternehmen aufmerksam wurde.

Im Sommer 2012 konnten Ikea-Kunden mit Hilfe von Tablets und Co. ausgesuchte Möbel probeweise in ihre Wohnung stellen - virtuell versteht sich. Über Display und Kamera des mobilen Endgeräts konnte so die eigene Wohnung mit Augmented Reality probeweise eingerichtet werden. Laut IKEA wurde die App bereits im ersten Monat rund 4,5 Millionen mal heruntergeladen.

Metaio hatte nach Quellen der Gründerszene trotz eines Kundenstamms von Großunternehmen aus Maschinenbau-, Auto- und Elektronikindustrie Verluste, die im Geschäftsbericht des Unternehmens mit enormen Ausgaben für Patente und Forschung begründet wurden.

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Pläne von Apple sind unklar

Wie Konzernchef Tim Cook bestätigte, kaufte Apple in den letzten eineinhalb Jahren rund 27 Unternehmen auf. Manche verschwanden völlig - ihre Patente und Neuerungen gingen in die Produktpalette des Unternehmens über. Andere behielten ihre Marke und existieren als Tochterunternehmen, wie etwa der Kopfhörer-Anbieter Beats.

Bislang ist Apple einer der wenigen Big Player ohne ein Produkt zu Virtual- oder Augmented-Reality auf dem Markt. Auch über konkrete Pläne wurde bisher nicht gesprochen. Einzig ein Patent für eine VR-Brille für das iPhone meldete das Unternehmen im letzten Jahr an. Der Kauf von Metaio könnte bedeuten, dass Apple sich in Zukunft mehr mit der Entwicklung von Augmented-Reality-Hard- und Software beschäftigt. Ähnlich wie Google mit Google Glass und Cardboard oder Microsoft mit HoloLens. Außerdem arbeitet Apple an der App "Proactive", die ähnlich funktioniert wie Google Now in Verbindung mit Google Maps. Die Besonderheit: Apple plant ein interaktives Navigationssystem, das mit Hilfe eines Augmented-Reality-Devices eine Straßenkarte zur aktiven Informationsquelle werden lässt. Hält der Nutzer innerhalb der Anwendung seine Kamera etwa auf ein Café, das ihm gefällt, könnte eine virtuelle Ansicht der Menükarte erscheinen oder das Tagesgericht.

| SOURCE: TechCrunch
| IMAGES: Apple

 

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