Oculus Rift und HTC Vive: Mit Janus VR durch 3D-Webwelten surfen
Update vom 2. April 2017:
Janus VR ist ab sofort bei Steam für HTC Vive und Oculus Rift verfügbar. Die App unterstützt die jeweiligen 3D-Controller sowie das Gamepad oder Maus und Tastatur.
Das Prinzip bleibt wie gehabt: Man bewegt sich von einer 3D-Welt in die nächste fort, indem man Portale durchschreitet. Die 3D-Welten sind - ähnlich wie Webseiten - nur durch wenige Sekunden Ladezeit voneinander getrennt.
___STEADY_PAYWALL___Der Großteil der Inhalte wurde von Nutzern erstellt und ist eher in die Rubrik "Cyberkunst" einzuordnen. In vielen Welten muss man sich daran erinnern, dass diese tatsächlich von Menschen und nicht von einer fremden Digitalspezies oder künstlichen Intelligenzen geschaffen wurden; so anders ist das, was die Janus-Gemeinschaft präsentiert.
Gerenderte 3D-Inhalte vermischen sich nahtlos mit klassischen 2D-Browsern und real gefilmten oder fotografierten Aufnahmen. Es ist erstaunlich, wie nah Janus VR an der wirren Digitalästhetik der 80er- und 90er-Jahre dran ist, mit der Sci-Fi-Autoren einen möglichen "Cyberspace" beschrieben. Obwohl man es mit moderner Technologie zu tun hat, atmet Janus VR den Retrocharme der ersten Computersysteme oder des frühen Internets.
Das macht eine Tour mit dem 3D-Browser zu einem seltsam faszinierenden Ausflug, der gefühlt in das Unterbewusstsein einer Matrix führt. Nützliche und zielgerichtete Inhalte, wie man sie vom klassischen Web kennt, werden bestenfalls angedeutet.
Zum Beispiel existieren Räume für Vimeo und YouTube, in denen man gemeinsam mit anderen Nutzern Videos streamen könnte - wären denn andere Nutzer vor Ort. Auch erste Ansätze für soziale Interaktion oder Spiele sind vorhanden.
Die große Frage ist, ob ein Projekt wie Janus VR tatsächlich zu einer Anwendung reifen kann, die - wie ein Web-Browser - von vielen Menschen im Alltag genutzt wird. Oder - und das wäre kein Versagen - ob ein solches Konzept virtuelle Kunst bleibt, die versucht, Nullen und Einsen als Ort erfahr- und verstehbar zu machen.
Ursprünglicher Artikel vom 28. September 2016: Virtual Reality: Im Immersive Web werden Links zu Portalen
Das US-Startup Janus VR hat es sich auf die Fahne geschrieben, das Fundament für ein dreidimensionales Web für die VR-Brille zu schaffen. Ein neues Video samt Web-Plattform zeigt, wie das aussehen könnte.
Zugegeben, an vielversprechenden Zukunftsvisionen mangelt es der VR- und AR-Branche derzeit nicht. Eher an hochwertigen Inhalten. Dennoch ist das Thema Web-VR sehr wichtig für die Zukunft der immersiven Medien.
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Janus VR ist eines der Startups, das aus flachen Webseiten dreidimensionale Räume machen möchte, die in der Virtual Reality begehbar sind. Gegründet wurde das Unternehmen von echten Computer-Freaks: Karan Singh ist Professor für Informatik an der Universität Toronto, Mit-Gründer James McCrae war sein Student. Mittlerweile arbeiten rund 15 Mitarbeiter bei Janus VR am nächsten Internet.
Ein erster Prototyp des "Immersive Web" ist kostenlos online verfügbar und läuft mit Oculus Rift oder HTC Vive. Die 2D-Variante kann man hier direkt im Browser durchwandern. Dabei geht allerdings ein Großteil der VR-Wirkung verloren.
Webwelten werden über Portale miteinander verbunden
Anders ist es mit der VR-Brille auf dem Kopf: Hier lässt sich das Potenzial der verknüpften Webwelten zumindest erahnen, wenn man sich nicht von der noch sehr grobschlächtigen Präsentation ablenken lässt. Statt mit Links arbeitet das Entwicklerteam mit Portalen, die in Form von Türen dargestellt werden. Über diese Portale navigiert man innerhalb einer Webwelt und wechselt zwischen den von Nutzern generierten 3D-Umgebungen.
Von einer Chat-Bar über Videostreaming bis hin zu einer Reddit-Empfangshalle gibt es laut Janus VR schon tausende dieser "immersiven URLs". Das ist der wesentliche Unterschied zu Metaverse-Konzepten wie Altspace VR und Co.: Bei Web-VR dürfen - wie im aktuellen WWW - alle Nutzer mitmachen und Inhalte beisteuern.
Die notwendigen Werkzeuge und Anleitungen stellt Janus VR auf der eigenen Webseite bereit. Unter anderem engagieren sich Google und Mozilla stark und versuchen, technische Standards für das Virtual-Reality-Internet zu etablieren.
Keine Konkurrenz für den 2D-Browser
Natürlich kann ein solches 3D-Web das klassische 2D-Interface nicht in puncto Effizienz, Übersicht und Geschwindigkeit ersetzen. Das ist aber auch nicht das Ziel der treibenden Kräfte. Vielmehr geht es darum, das Web als Ort erfahrbar zu machen und Inhalte und Produkte, die darin angeboten werden, in drei Dimensionen darzustellen.
Eben das treibt einen guten Teil der Virtual-Reality-Bewegung an: Digitale Inhalte und Kommunikation übers Internet sollen natürlicher und sozialer werden. Zwar blendet man das Bewusstsein in der bekannten Realität aus, fühlt sich dafür aber in der Netzumgebung wesentlich präsenter im Vergleich zum Blick auf den flachen Monitor. Viele Informationsangebote lassen sich auf diese Art um eine Erfahrungsebene erweitern, beispielsweise die Wikipedia. Speziell Online-Communities oder Online-Shops könnten von dieser Entwicklung profitieren.
"Aktuelle Internet-Browser beruhen noch immer auf dem gleichen Konzept, das Menschen schon vor 20 Jahren benutzt haben. Seit dem Start des Internets hat sich nichts verändert! Das hier führt die Sache in eine völlig neue Richtung", sagt Eric Hippeau, früherer Geschäftsführer der Medienunternehmen Huffington Post und Ziff-Davis und aktueller Investor bei Janus VR.
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