Walkabout Mini Golf im Test: Ein Geniestreich von einem VR-Spiel

Walkabout Mini Golf im Test: Ein Geniestreich von einem VR-Spiel

Walkabout Mini Golf gibt es schon lange, etwa für Quest 2. Auf Playstation VR 2 ist es nun auch verfügbar – und rockt genauso.

Es gibt viele sehr gute VR-Spiele. Längst nicht genug, aber die besten kommen nicht von etablierten Game-Studios, sondern von Studios, die ihr Mojo noch nicht völlig an den Kommerzzirkus verloren haben. Nicht dass ich grundsätzlich was gegen Kommerz hätte – aber für gutes Virtual Reality braucht es schon eine besondere Expertise, ein echtes Verständnis für das Medium. Und viel Sorgfalt.

All das - und ich greife dem Fazit vor - bietet Walkabout Mini Golf. Studio Mighty Coconut hat sich damit jetzt schon ein Denkmal gesetzt. Warum?

Walkabout Mini Golf: Test in aller Kürze

Die stimmige Grafik. Die großartige Physik. Die Herausforderungen. Der regelmäßige Nachschub thematisch abwechslungsreicher Kurse. Die perfekte Multiplayer-Umsetzung.

Und diese Tiefenentspannung, wenn ich einen Kurs betrete. Herrlich!

Wie, du hast das noch nie gespielt? Dann wird’s höchste Zeit!

Primär getestet auf: Quest 2, Playstation VR 2

Ihr solltet Walkabout Mini Golf spielen, wenn …

  • ihr tolle, stimmige VR-Welten erleben wollt
  • grandiose Spiel-Physik in Action erleben möchtet
  • tiefenentspannt ein Stündchen Minigolfen möchtet und
  • mit Freund:innen und Kolleg:innen eine tolle Zeit erleben wollt.

Ihr solltet Walkabout Mini Golf eher nicht spielen, wenn …

  • ihr nichts mit Comicgrafik anfangen könnt,
  • das Feingefühl einer Abrissbirne habt und
  • an sich nichts mit Minigolf anfangen könnt.

Worum geht es?

Minigolf!

Kennst du nicht?

Pro Kurs gibt es 18 Bahnen. Am Ende einer jeden Bahn befindet sich ein Loch. Dazwischen sind je nach Bahn unterschiedliche Hindernisse oder Handicaps aufgebaut: Ecken, Kurven, Hügel, Mulden, Gegenstände, sich drehende Objekte, Abhänge, Wände, Wasser, Gebläse und vieles mehr.

Mit einem Golfschläger muss ich den Golfball über die Bahn und an allen Hindernissen vorbei ins Loch bugsieren. Dafür brauche ich ein gutes Auge, einen ruhigen Arm und ganz viel Präzision, die sich in der exakt richtigen Schlagkraft in Verbindung mit dem perfekten Winkel des Golfschlägers ausdrückt.

Klar soweit?

Wie sieht es aus?

Ich finde es grandios. Auf Quest 2 ebenso wie auf der Playstation VR 2, mit Vorteilen für Sonys Headset durch die besseren Farben, Schwarzwerte, Kontraste, Grafikpower. Aber egal wo ihr es spielt, etwa über Steam VR oder auf der Pico 4: Die Welten sind einfach toll anzuschauen.

Der minimalistische Comiclook wird so intelligent eingesetzt, so stimmig und überzeugend präsentiert, dass ich mir schon häufig gewünscht habe, ein VR-Rollenspiel in diesen Welten spielen zu können. Ob Wilder Westen, Gothic-Kurs, Space-Station oder Kapitän Nemos Nautilus: Details und Design sind perfekt aufeinander abgestimmt.

Wolken, Schafe, animierte Figuren, Unterwasserwelten mit Fischen und Walen: Wirklich jeder neue Kurs ist ein Augenschmaus. Ich freue mich jedes Mal wie ein kleines Kind, wenn ein neuer Kurs angekündigt wird (was etwa alle drei Monate der Fall ist). Was hat Mighty Coconut jetzt wieder gezaubert?

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Der Blick auf den ganzen Kurs im Diorama-Stil im 3D-Menü ist eine Besonderheit für sich. Wie großartig wäre ein Rollenspiel aus dieser VR-Perspektive?

Man merkt, dass sich das Studio von der ersten bis zur letzten Bahn (derzeit gibt es 18 Kurse, davon 10 als Bezahl-DLC für faire Preise) kontinuierlich gesteigert hat. Die Welten wurden immer ausgefeilter, immer detaillierter, immer verspielter – ohne zu überfrachten. "Upside Town" etwa ist ein visuelles Meisterstück, das aussieht wie ein spielbares, modernes Gemälde von M. C. Escher.

Wie spielt es sich?

Mich hat es schon beim ersten Mal mit der Quest 1 umgehauen, wie echt sich das Ganze anfühlt. Es fehlt eigentlich nur das Gewicht des Schlägers und das haptische Feedback, wenn der Schläger den Golfball trifft.

Wobei – mit den Sense-Controllern der PSVR 2 stimmt das nicht mehr, die geben die Kollision von Schläger und Ball so überzeugend wieder, dass es sich anfühlt, als würde ich wirklich einen Ball schlagen. Fantastisch!

Winkel des Schlägers und aufgewendete Kraft beim Schlag entscheiden über Hole in One oder Double Boogey. Das Spiel kann ich nicht verantwortlich machen, wenn ich versage: Den Quest-Controller (ich brauche nur einen zum Spielen) halte ich in der rechten Hand wie einen richtigen Golfschläger und mit der linken stabilisiere ich den Schlagarm – exakt so wie in der Realität. Stelle ich mich richtig hin, fixiere ruhig das Ziel und dann den Ball, schwinge sachte den Schläger, um perfekt den Ball zu spielen – Gott, ist das befriedigend!

Die Sense-Controller der PSVR 2 bieten tolle Haptik, leider sind sie aber nicht so gut geeignet, den Schläger mit beiden Händen zu führen, da der Trackingbügel stört. Ich habe mich damit beholfen, mit der linken Hand das rechte Handgelenk zu umfassen, um so Stabilität zu schaffen. Das geht allerdings mit den Quest-Controllern viel besser.

Die Quest 2 bevorzuge ich trotz der schwächeren Grafik auch deshalb, weil das Kabel der PSVR 2 stört. Dadurch, dass ich den Kopf viel bewege, hin und her schaue und mich auch mal drehe, ist die Strippe einfach störender als sonst. Allerdings kann man sich daran auch gewöhnen und ich kann Walkabout Mini Golf mit wenig Bewegung über Snapturning und die obligatorische Teleportation problemlos spielen.

Walkabout Mini Golf Test-Fazit: Meine Killer-App für VR

Ich spiele Walkabout Mini Golf nun schon seit Jahren fast jede Woche. Dieses Spiel hat mich so viel länger unter das Quest 2 gebracht als alle anderen VR-Spiele zusammen.

Das liegt an der perfekten Mischung aus herausfordernden Kursen, erstklassiger Physik, wunderschöner Grafik und einem unterschwelligen Gefühl der Entspannung, das alles an diesem großartigen Spiel durchdringt. Wenn ich einen Kurs betrete, bin ich sofort entspannt, ruhig und gelassen. Da kann kein Yogi mithalten.

Und: Es ist die perfekte Umgebung, um ganz entspannt mit Freund:innen ein paar Löcher zu spielen, mit Kolleg:innen über die Arbeit zu sprechen oder sogar Kund:innen auf einen Plausch einzuladen. Geschäfte lassen sich wunderbar auf dem virtuellen Grün anbahnen.

Egal auf welcher Plattform ihr spielt oder welche VR-Brille ihr bevorzugt: Walkabout Mini Golf muss jede:r VR-Enthusiast:in gespielt haben. Und die meisten davon spielen es dann immer wieder.

Aus Gründen.

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