Motion Sickness: Verhindert die richtige Musik VR-Übelkeit?

Motion Sickness: Verhindert die richtige Musik VR-Übelkeit?

Der richtige Soundtrack kann VR-Übelkeit verhindern. Forschende haben getestet, wie sich Musik bei VR-Achterbahnfahrten auf die Proband:innen auswirkt. 

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Motion Sickness kann auftreten, wenn das Auge etwas anderes wahrnimmt als das Gleichgewichtssystem im Innenohr. Bei einer virtuellen Achterbahnfahrt zum Beispiel sieht das Auge eine Bewegung, die das Innenohr nicht spürt. Das führt zu einem Konflikt im Gehirn, der Symptome wie Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen auslösen kann. Für viele Menschen kann das die Erfahrung mit Virtual Reality trüben.

Forschende der Universität Edinburgh haben in einer neuen Studie herausgefunden, dass fröhliche oder beruhigende Musik die Symptome von Motion Sickness deutlich lindern kann und sich gleichzeitig positiv auf die kognitiven Fähigkeiten und die Leistungsfähigkeit auswirkt.

Art der Musik beeinflusst die Wirkung

Die Forschenden stellten fest, dass fröhliche Musik die Intensität der Symptome insgesamt reduzierte, während beruhigende Musik vor allem die Übelkeit der Proband:innen linderte. Aus den Ergebnissen leitet das Forschungsteam ab, dass Musik die negativen Symptome deshalb minimiert, weil sie für Ablenkung sorgt und positive Emotionen hervorruft.

Zudem fiel auf, dass Motion Sickness bei den Teilnehmer:innen mit einer vorübergehenden Reduktion der verbalen Arbeitsgedächtnisleistung, einer Abnahme der Pupillengröße sowie einer Verlangsamung der Reaktionszeit und der Lesegeschwindigkeit einherging. Proband:innen, die bereits über VR-Gaming-Erfahrung verfügten, hätten zudem mildere Krankheitssymptome aufgewiesen. Dieser Effekt war vom Geschlecht unabhängig.

Besseres VR-Gefühl mit passender Musik

Laut den Forschenden könnte die Wahl des Soundtracks bei VR-Spielen also dazu beitragen, dass auch sensible Menschen VR häufiger und effektiver nutzen könnten, ohne negative Auswirkungen auf Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit zu erleiden.

Neben Musik gibt es in der VR-Branche viele weitere Ansätze, um Motion Sickness zu verhindern. Ginger VR ist beispielsweise ein Toolkit gegen VR-Übelkeit und arbeitet mit visuellen Tricks. Auch OVR Locomotion Effect soll Betroffenen helfen, indem es einen künstlichen Tunnelblick erzeugt.

Quellen: Tandfonline | Latestly