Neue Militär-Hololens kommt erst 2025
Das US-Militär und Microsoft wollen das Militärprojekt Hololens retten. Eine rundum verbesserte Tech-Brille soll helfen, braucht aber noch Zeit.
Bisher hat die militärische Hololens (IVAS) vernichtende Kritiken von Soldatinnen und Soldaten erhalten: zu schwer, Kopfschmerzen verursachend, kein Mehrwert und wegen der hellen Displays wird man zur Zielscheibe. Trotzdem hat die US Army 10.000 Stück der Versionen 1.0 und 1.1 der Kampfbrille bestellt, die 2024 ausgeliefert werden sollen.
Die neue IVAS-Version 1.2 soll dann ab 2025 die bestehenden Kritikpunkte adressieren: Sie basiert weiterhin auf der Basistechnologie der kommerziellen Hololens, weist aber zahlreiche Änderungen auf. Version 1.2 soll 2025 erstmals in Feldtests eingesetzt werden.
___STEADY_PAYWALL___Beim aktuellen Prototyp, der sich noch in der Entwicklung befindet, wurden Recheneinheit und Controller getrennt. Der Computer ist nun an der Rückseite des Schutzhelms angebracht, der Controller kann überall am Oberkörper befestigt werden. Damit soll ein Komfortproblem gelöst werden: Bei den Vorgängerversionen waren Controller und Rechner kombiniert auf der Brust befestigt und der Soldat fühlte sich frontlastig.
Frühere Varianten der Brille wogen insgesamt etwa 3,4 Pfund (1,54 kg), davon 2,4 Pfund (1,09 kg) an der Vorderseite des Helms. Das Gesamtgewicht für 1.2 liegt bei 2,85 Pfund (1,29 kg), was gängigen Nachtsichtgeräten entsprechen soll.
Militärische Hololens bekämpft Übelkeit und Kopfschmerzen
Weitere Verbesserungen sind die Einstellung des Augenabstands, der bei falscher Einstellung Kopfschmerzen verursachen kann, eine bessere Waffenkompatibilität der Brille, eine bessere Belüftung und ein Display, das ein größeres peripheres Sichtfeld bietet. Die U.S. Army und Microsoft arbeiten mit zahlreichen internen und externen Partnern zusammen, um die Ursachen von Motion Sickness zu beseitigen.
Microsoft verbessert auch die Software. Unter anderem kann die Brille nun farbcodierte Navigationspunkte und andere Kartenmarkierungen anzeigen. So kann ein Soldat oder eine Soldatin bestimmte Elemente auswählen, auf einer virtuellen Karte platzieren und daraus eine Route generieren, die er oder sie mit anderen Soldaten und Soldatinnen teilen kann.
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Ebenso können die Soldaten gemeinsam einen virtuellen 3D-Taktiktisch eines Geländes oder Gebäudekomplexes generieren, auf dessen Grundlage sie ihren Einsatz planen. Eine Trackingfunktion soll die Schießleistung in Trainingsszenarien genauer messen.
Um Beschwerden über die Bildqualität entgegenzuwirken, hat Microsoft das Sichtfeld des aktuellen Prototyps verkleinert, es soll aber immer noch größer sein als bei gängigen Nachtsichtgeräten. Probleme mit Bildverzerrungen seien per Software behoben worden.
Die Nachtsichtqualität sei jedoch schlechter als bei früheren Versionen von IVAS und bei herkömmlichen Nachtsichtgeräten, was laut einem US-General auf die Kombination von AR mit "neuen Formen der Nachtsicht" zurückzuführen sei, die insgesamt die bestehende Nachtsichttechnologie auf ein neues Niveau hebe.
Die kommerzielle Hololens ist nach wie vor in der Schwebe - ob und wann es eine neue Hardware geben wird, ist ungewiss. Zuletzt hieß es von Microsoft, dass ein Hardware-Update für die Hololens 2 denkbar sei. Von einer Hololens 3 war bisher nicht die Rede.
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