Valve Index: Ambilight-Hack verstärkt Immersion "unglaublich"

Valve Index: Ambilight-Hack verstärkt Immersion

Ein VR-Fan verbaute zusätzliche LEDs in seine Valve Index, um ein größeres Sichtfeld vorzugaukeln. Das soll "unglaublich" gut funktionieren.

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VR-Brillen haben sich in den letzten zehn Jahren stark weiterentwickelt: Sie sind schmaler und kleiner geworden, haben das Tracking im Gehäuse integriert und funktionieren teils autark, also ohne externen Zuspieler.

Dieser Fortschritte zum Trotz ist ein wichtiger Faktor bei fast allen Geräten gleich geblieben: das Sichtfeld, das nach wie vor zwischen 90 und 120 Grad beträgt. Das hat mit Herausforderungen des Linsendesigns zu tun und Kompromissen in anderen Bereichen des Headset-Designs, die man eingehen müsste, um ein größeres Sichtfeld hinzubekommen.

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"Das Sichtfeld zu vergrößern, hat einen hohen Preis", antwortete Metas Technikchef Andrew Bosworth im vergangenen Sommer auf die Frage, ob die autarken Quest-Geräte eines Tages ein höheres Sichtfeld erhalten könnten. "Man fügt sehr viele Pixel hinzu, die sich am Rand befinden und als solche nicht sehr nützlich sind, aber genauso viel Leistung kosten. Bisher fühlt es sich nicht wie der richtige Kompromiss an.“

Mehr Immersion dank Umgebungslicht

Der VR-Enthusiast, Musiker und studierte Ingenieur ShodahVR experimentiert derzeit mit einer ungewöhnlichen Lösung für das Problem, die durch Umgebungslicht im Inneren der VR-Brille einen größeren Sichtfeld vortäuscht, ähnlich wie bei Fernsehern mit Ambilight-Funktion. Seine Fortschritte dokumentiert er auf Twitter.

ShodahVR integrierte eine Kette von LEDs in das Brilleninnere seiner Valve Index. Diese geben die Farbe der von SteamVR gerenderten Bildperipherie wieder. Beim Tragen des Headsets entsteht so die Illusion eines horizontal weiteren Sichtfelds.

"Mein VR-Ambilight-Versuchsmodell ist fertig, es fühlt sich absolut unglaublich an", schreibt ShodahVR. "Es bringt beeindruckend viel 'Präsenz', und sogar in dieser ersten Iteration ohne Diffuser macht sich das vorgetäuschte Sichtfeld sehr gut bemerkbar."

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Dennoch sieht er Verbesserungspotenzial: Er will eine Schicht grauer Plastik (einen sogenannten Diffuser) über die LEDs legen, um das Licht abzuschwächen und Reflexionen auf den Linsen zu vermeiden.

Danach möchte er mit einem 3D-Drucker ein abgeschlossenes Interface-Modul ausdrucken, das man ohne großen Aufwand in der Valve Index installieren kann. Für die Stromzufuhr will Shodah den USB-Anschluss an der Vorderseite der VR-Brille nutzen.

Eine alte Idee, die es nie in Produkte schaffte

Gelingt das Experiment mit Valve Index will der VR-Enthusiast das Gleiche mit Meta Quest 2 versuchen. Was ungemein schwieriger werden dürfte, da es sich um ein in sich geschlossenes, autarkes Headset handelt. ShodahVR denkt darüber nach, winzige Kameras und eine Batterie zu installieren.

Ganz neu ist die Idee eines VR-Umgebungslichts übrigens nicht. Microsoft forschte schon 2016 an Ambilight-VR und Apple hat ebenfalls entsprechende Patente angemeldet.

Dass sich die Idee nicht durchgesetzt hat, dürfte mit Kompromissen anderer Art einhergehen. Ambilight erhöhte den Bedarf an Rechenleistung kaum, dafür aber das Gewicht und die Abwärme der VR-Brille. Zwei Größen, die das Headset-Design stark einschränken.