Ryzen 5000 Tests: So urteilen Hardware-Kritiker
AMD verspricht die besten Prozessoren für Gaming und Produktivität. Kann die Ryzen-5000-Serie diese Ansprüche erfüllen?
AMD veröffentlicht zunächst vier neue Desktop-Prozessoren der neuen Ryzen-5000-Serie mit Zen-3-Architektur: Den 6-Kerner Ryzen 5 5600X für 299 US-Dollar, den 8-Kerner Ryzen 7 5800X für 449 US-Dollar, den 12-Kerner Ryzen 9 5900X für 549 US-Dollar und den 16-Kerner Ryzen 9 5950X für 799 US-Dollar.
AMD versprach vorab hohe Single-Thread-Performance und die vom Vorgänger bereits gewohnte starke Multi-Thread-Leistung. Zusammengenommen soll Zen 3 so die besten Prozessoren für Gaming und professionelle Anwender liefern.
___STEADY_PAYWALL___Tatsächlich hat AMD die Taktraten durchgängig etwas gesteigert: Der Ryzen 5 5600X liefert 3,7 GHz Basis- und 4,6 GHz Boosttakt, der Ryzen 7 5800X 3,8 GHz Basis- und 4,7 GHz Boosttakt, der Ryzen 9 5900X 3,7 GHz Basis- und 4,8 GHz Boosttakt und der Ryzen 9 5950X 3,4 GHz Basis- und 4,9 GHz Boosttakt.
In der Praxis bedeutet das: Intel hat ein riesiges Problem.
Kleinstes CPU-Modell von AMD hängt Intel-Monster ab
In Spielen zeigt sich, dass die Ryzen-5000-Serie im Schnitt fast 20 Prozent schneller als die Ryzen-3000-Serie ist. Das zeigt sich vor allem in Spielen, die stark CPU-abhängig sind, etwa Microsofts Flight Simulator 2020 (Grundlagen-Guide), in dem die neuen Prozessoren konstante 60 Bilder pro Sekunde ermöglichen. Oder in Civilization 6, in dem laut Linus Tech Tips, die Runden knapp fünf Sekunden schneller laden.
Der kleinste Ryzen 5 5600X hängt dabei konstant jedes Vorgängermodell ab, selbst den Ryzen 9 3950X und liegt in den Spielebenchmarks nur knapp hinter den größeren Modellen der neuen Generation.
AMDs 300 US-Dollar "teurer" Prozessor schlägt jedoch nicht nur die Konkurrenz aus dem eigenen Haus, sondern lässt in vielen Spielebenchmarks selbst Intels mit 550 Euro deutlich teureres Spitzenmodell Intel Core i9 10900K hinter sich.
Gamers Nexus nennt den Ryzen 5 5600X daher „die beste Gaming-CPU, außer für Red Dead Redemption 2“ und Techpowerup nennt ihn „den einzigen Prozessor, den ihr braucht, wenn ihr einen Next-Gen-Computer mit einer RTX-30- oder RX-6000-Karte baut.“
Die Multi-Thread-Performance ist gewohnt erstklassig, wie immer gilt dabei: mehr Kerne, mehr Leistung. Wer also einen CPU für professionelle Anwendungen sucht, sollte sich den Ryzen 9 5900X oder den 5950X anschauen.
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Der Leistungssprung von etwa 20 Prozent gilt übrigens auch hier: Die neuen Modelle sind in Anwendungen wie Blender, VRay oder Cinebench allesamt ein gutes Stück schneller als ihre Vorgängermodelle.
Trotz des Leistungszuwachs bleibt der Energiehunger der Ryzen-5000-Serie niedrig. Die Prozessoren schlucken teilweise sogar weniger Watt als ihre direkten Vorgängermodelle. AMDs 7nm-Architektur zahlt sich hier deutlich aus.
AMD ist derzeit erste Wahl für CPUs
Das erste Mal seit knapp zehn Jahren erobert AMD mit der Ryzen-5000-Serie die Gaming-Krone vollständig von Intel zurück. Im professionellen Bereich war diese Übergabe spätestens letzte Generation abgeschlossen.
Die nächste Intel-Generation wird erneut auf den veralteten 14nm-Prozess setzen und womöglich mit viel Energieaufwand die Gaming-Krone mit ein paar Prozent Vorsprung zurückholen – aber den Vorsprung in der Multi-Thread-Performance wird AMD wohl weiter mit deutlichem Abstand halten.
AMDs neue Prozessoren sind daher erste Wahl für aktuelle PCs. Intel hat kein einziges Modell im Angebot, das diese Preis-Leistung erbringen kann und es sieht nicht so aus, als würde mit der nächsten Generation etwas Vergleichbares von Intel kommen. Für Gamer ist der Ryzen 5 5600X für knapp 300 US-Dollar inklusive Kühler eine klare Kaufempfehlung. Wer dann noch eine RX-6000-Grafikkarte sein Eigen nennt, kann dank Smart Access Memory noch ein paar Prozentpunkte mehr Leistung aus seinem System kitzeln.
Die Ryzen-5000-Prozessoren laufen nach einem entsprechenden BIOS-Update voraussichtlich auf allen Motherboards mit AMD-400 und AMD-500-Chipsätzen. Beta-Releases des Updates für AMD-400-Boards erwartet AMD ab Januar 2021. AMD-500-Boards kommen bereits mit einem kompatiblen BIOS, sollten aber auf ein BIOS mit AGESA 1.1.0.0 oder neuer aktualisiert werden.
Titelbild: AMD
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