Der Artikel kann nur mit aktiviertem JavaScript dargestellt werden. Bitte aktiviere JavaScript in deinem Browser und lade die Seite neu.
Mit Hilfe von Virtual Reality lassen sich Situationen simulieren, in die man im echten Leben nur selten gerät. Psychologen nutzen diese Möglichkeit, um mehr über das menschliche Verhalten oder deren neuronale Grundlage zu erfahren. In der Zeitschrift „Neuropsychologia“ wurden kürzlich die Ergebnisse einer solchen VR-Studie veröffentlicht. Dabei zeigte sich, dass bei Menschen, die in lebensgefährlichen Situationen selbstlos handeln und anderen helfen, eine bestimmte Hirnregion stärker ausgebildet ist als bei Individuen, für die das eigene Wohl Vorrang hat.
Mit Werbeeinnahmen bezahlen wir unsere Redakteur:innen. Mit einem MIXED-Abo kannst Du unsere Seite werbefrei lesen.
In dem Experiment mussten sich die 80 Teilnehmer der Studie eine VR-Brille aufsetzen, ohne zu wissen, was sie erwartet. In der Simulation fanden sie sich alleine in einem großen Gebäude wieder. Als die Alarmglocken zu läuten beginnen, werden sie über Lautsprecher von einer Stimme aufgefordert, das Gebäude so schnell wie möglich zu verlassen.
Rauch macht sich in den Korridoren breit, der Avatar beginnt zu husten und das Sichtfeld verengt sich. Dann treffen sie auf einen Mann, der unter Trümmern eingeklemmt ist und um Hilfe bittet. In dieser Situation mussten sich die Teilnehmer entscheiden, ob sie an ihm vorbeigehen oder ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um dem Mann zu helfen.
___STEADY_PAYWALL___
Mitgefühl ist besser als Mitleid
Mit diesem Experiment wollten die Psychologen herausfinden, ob diese Extremform selbstlosen Handelns auf bestimmte Hirnregionen zurückzuführen ist. Zu diesem Zweck wurde nach dem Experiment das Gehirn der Studienteilnehmer per MRI gescannt. Bei der vergleichenden Analyse stellten sie fest, dass der vordere Teil der sogenannten Insula bei den hilfsbereiten Mensch im Schnitt größer war, als bei jenen, die nicht halfen.
Diese Korrelation deutet darauf hin, dass diese Hirnregion wesentlich ist für das Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, Mitleid zu empfinden. Für den Studienleiter Indrajeet Patil widerlegen die Forschungsergebnisse nicht, dass Mitgefühl dennoch wichtiger ist als Mitleid. „Der Wille, jemandem zu helfen, sollte darauf zurückzuführen sein, dass einem das Wohlbefinden anderer Menschen wichtig ist und nicht, dass man deren Gefühle teilt,“ sagt Patil gegenüber Inverse.
| Featured Image: HCI Lab Udine (Youtube-Screenshot) | Source: Inverse
Hinweis: Links auf Online-Shops in Artikeln können sogenannte Affiliate-Links sein. Wenn ihr über diesen Link einkauft, erhält MIXED.de vom Anbieter eine Provision. Für euch verändert sich der Preis nicht.