Let's talk about Sex

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Die Phantasie körperlosen Geschlechtsverkehr zu haben ist fast älter als das Internet selbst. In den 90er Jahren wurde das Phänomen als Cybersex beschrieben, also die Auflösung der Sexualität in einen Vorgang der Datenübertragung. Den Vorstellungen waren dabei keine Grenzen gesetzt - ohne auch nur den Ansatz einer VR-Technik zu kennen.

So erdachte etwa Howard Rheingold '91 in seinem Text „Teledildonik: Die totale Erotik“ einen Cybersex-Anzug, der über ein Netzwerk mit einem Gegenstück verbunden werden sollte. Mit Hilfe von dutzenden Sensoren und Vibratoren im Innern des Anzugs sollte „die Fernvermittlung sexueller Sensationen“ ermöglicht werden.

Mittlerweile ist virtueller Sex schon länger möglich. War dieser bislang auf Live-Cams beschränkt, wird es mit der zur Verfügung stehenden Technik immer interaktiver. Teledildonics sind zum High-End Produkt geworden. Sarah Nitchkey, Sex-Bloggerin und Mitentwicklerin des Teledildos Pearl, spricht mit dem „Elektrischen Reporter“ über die neuen Möglichkeiten und menschliche Nähe.

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Weitersagen:

[bctt tweet="In einer Fernbeziehung? Vielleicht sind ja Teledildonics was für euch."]

Reaktionen auf VR-Porn[section label="Reaktionen auf VR-Porn "]

Neben den interaktiven Masturbationshilfen bietet der Markt vor allem Sexsimulationen. Diese sind laut Bernhard Irregang, Technik-Philosoph, in erster Linie Fantasien und müssen nicht perfekt sein.  Dementsprechend gibt es bereits Anwendungen für VR-Headsets, die den Nutzern zum Darsteller seines pornographischen Films werden lassen.

Bei diesen Reaktionen ist es nicht verwunderlich, dass die Pornoindustrie kundenspezifische Erlebnisse schaffen möchte, in denen der Nutzer auch auf seine virtuelle Umgebung reagieren kann. Somit wird im Gegensatz zur realen Welt alles möglich.

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Kritiker von Virtual Reality sehen hier ein großes Problem: Was passiert, wenn man den Unterschied nicht mehr erkennt? Ela Darling, Porno-Darstellerin, ist sich jedoch sicher: "People have been saying this shit about New Media and sex for years. I have faith in humanity, they can watch porn in 3D and stil be functional as a society."

Jedenfalls scheinen den Anwendungsmöglichkeiten von VR-Headsets und Datenbrillen bald keine Grenzen gesetzt zu sein. In der Reportage "The Digital Love Industry" von Vice geht die Reporterin Jo Fuertes-Knight der Frage nach, wie sich unsere Sexualität durch die VR-Technologie verändern wird. Dabei stößt sie auf pornographischen Content für Oculus Rift, Sexvideos die mit GoogleGlass aufgenommen wurden und neue Wege für Paare über lange Entfernungen hinweg miteinander in Kontakt zu bleiben.

Fest steht, dass die Technik viele neue Anwendungsbereiche und Möglichkeiten eröffnet, die man für sich ausprobieren kann oder eben nicht. Wie Jennifer McEwan im letzten Video schön formulierte: "Technologie ist ein Instrument, das du missbrauchen oder für dich und deine Beziehung nutzen kannst."