VR-Pionier Lanier glaubt, dass Augmented Virtual Reality unethisch ist

VR-Pionier Lanier glaubt, dass Augmented Virtual Reality unethisch ist

VR-Pionier Jaron Lanier gefällt der Gedanke nicht, dass sich Menschen geschlossene VR-Brillen mit Durchguck-Kameras aufsetzen könnten.

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Die digitale und reale Welt kann visuell auf zwei Arten miteinander vermischt werden: Entweder man trägt eine offen gebaute Augmented-Reality-Brille wie Magic Leap oder Hololens, mit der man die Realität ganz normal sieht, während digitale Inhalte perspektivisch korrekt ins Sichtfeld eingeblendet werden.

Oder man setzt sich eine geschlossene VR-Brille auf, die die reale Umgebung über integrierte Videokameras auf die Brillendisplays überträgt. Der Videostream kann dann beliebig mit virtuellem Inhalt überlagert werden.

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Diese Augmented Virtual Reality genannte Darstellungsart hat unter anderem den Vorteil, dass ein fließender Wechsel zwischen einer komplett virtuellen und einer erweiterten Realität möglich ist.

Das folgende Video zeigt das Augmented-VR-Prinzip im Einsatz: Die Schläger existieren real, Platte und Ball werden digital ergänzt.

Augmented Virtual Reality ist laut Lanier unethisch

Der 80er Jahre Virtual-Reality-Pionier Jaron Lanier hat seit Facebooks Einstieg in die VR-Branche seine Einstellung gegenüber der VR-Brille justiert. Zwar ist er noch immer von ihrem Potenzial überzeugt, gerade in der Kunst. Aber er befürchtet auch, dass VR-Systeme in den Händen der falschen Entscheider wie Testkäfige sind, in die Menschen als Laborratten eingesperrt werden.

Aus dieser Angst heraus lehnt Lanier geschlossen gebaute Augmented-VR-Brillen grundsätzlich ab: Technisch funktionierten sie, die Ethik gebiete jedoch offen konstruierte AR-Brillen, so Lanier.

"Ich bin nicht dazu bereit, meinen direkten Kontakt mit der realen Welt aufzugeben. Und ich glaube nicht, dass es derzeit ethisch ist, Video-AR-Brillen zu bauen", sagt Lanier. Die ökonomischen Anreize der Digitalwirtschaft sorgten dafür, dass Manipulation Vorrang habe vor allem anderen.

Erst wenn eines Tages ein Online-Ökosystem existiere, das nicht auf Verhaltensmanipulation ausgelegt sei, könne die Entscheidung für eine offene oder geschlossene AR-Brille auf einer rein technischen Grundlage getroffen werden.

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Facebook beschäftigt sich mit Augmented VR

Laniers Perspektive ist nachvollziehbar: Bei einer Augmented-VR-Brille hätten Hersteller und Entwickler die audiovisuelle Wahrnehmung des Nutzers komplett unter Kontrolle.

"Wir werden mit Augmented VR über jeden Pixel Kontrolle haben. Die Realität wird vollständig modifizierbar", ordnete VR-Forscher Michael Abrash das Potenzial der Augmented Virtual Reality vor rund zwei Jahren ein. Abrash leitet Facebooks neu gegründete Mixed-Reality-Abteilung Reality Labs. Zuvor war er seit 2014 in ähnlicher Funktion für Oculus tätig.

Oculus-Manager Brendan Iribe, verantwortlich für die Highend-Projekte, glaubt ebenso, dass sich Augmented VR mit der geschlossenen Brille durchsetzen wird. Auf der vergangenen Facebook-Entwicklerkonferenz F8 deutete Oculus eine entsprechende Funktion für die für 2019 geplante autarke Brille Santa Cruz an.