VR-Plattform will für Launch zweite Gerätegeneration abwarten

VR-Plattform will für Launch zweite Gerätegeneration abwarten

Melody VR soll die führende VR-Musikplattform werden. Die Technologie und die Inhalte stehen bereit, dennoch wollen die Entwickler mit dem Launch abwarten. Der Grund: Aktuelle VR-Brillen seien noch nicht gut genug.

Die Entwickler hinter Melody VR haben ehrgeizige Ziele: In Zukunft soll man von zu Hause aus virtuell Live-Konzerte besuchen und die großen Stars auf der Bühne hautnah und aus Perspektiven erleben können, die in der Realität nicht möglich wären.

Oder man sieht sich exklusive 360-Grad-Aufnahmen der Musiker an: Zum Beispiel von Privatkonzerten im intimen Rahmen oder Vorbereitungen im Backstage-Bereich. Auch animierte, interaktive VR-Musikvideos sind geplant.

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Alle großen Musiklabels unterstützen Melody VR

Melody VR trat im Mai 2016 zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. Seither konnte das Startup eine Reihe wichtiger Deals abschließen: Ende 2016 kündigte das Unternehmen eine Partnerschaft mit Warner an, vergangenen März kam Universal hinzu und im Juli folgte Sony Music.

Damit hatte Melody VR Verträge mit den drei weltweit größten Musiklabels geschlossen und das Recht erworben, mit einer großen Zahl international bekannter Musiker zu arbeiten.

Laut Warner stehen bereits Hunderte 360-Grad-Videos zur Verfügung. Dennoch lässt der plattformübergreifende Launch immer noch auf sich warten. Laut Business Insider soll die aktuelle VR-Technologie mit ein Grund für die Verzögerung sein.

Warten auf die nächste Generation

Ein Redakteur besuchte die Londoner Büros und war von den 360-Grad-Videos wenig begeistert. Er berichtet von verschwommenen Gesichtern, nicht erkennbaren Details und deutlich hervortretenden Pixeln.

Dass die Technologie noch nicht den nötigen Reifegrad erreicht hat, geben die Entwickler offen zu. Sie stören sich besonders an der tiefen Auflösung aktueller VR-Brillen.

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"Wir rechnen damit, dass es noch sechs oder zwölf Monate dauern wird, bevor wir den Fliegengittereffekt loswerden. Das frustriert uns und ist einer der Gründe, weshalb wir noch an den Start gegangen sind", sagt ein Sprecher des Startups.

"Wir möchten, dass Musikfans ein fantastisches Erlebnis haben, wenn sie Melody VR zum ersten Mal ausprobieren. Derzeit geht die Qualität in Ordnung, aber sie ist etwa 20 bis 30 Prozent von der kristallklaren Auflösung eines 4K-Displays entfernt."

Lichtfeldvideos als nächster Schritt

Der Silicon-Valley-Investor Matt Miesnieks sieht große technische Hürden für den Erfolg von 360-Grad-Streamingplattformen. Die nächste Generation mobiler VR-Brillen müsse zuerst eine ganze Reihe von Verbesserungen bringen, bevor sie Massenmarktpotenzial erreicht.

Neben höher aufgelösten Displays und einem größeren Tragekomfort müssten die Geräte eine höhere Internetbandbreite unterstützen, damit die großen Datenmengen sphärischer Videos verlustfrei durch die Leitung kommen und die Bildqualität nicht leidet.

Auch die Aufnahmetechnik muss sich verbessern. Die Zukunft liege in räumlichen Lichtfeldvideos, die es dem Nutzer erlauben, die Position des Kopfes im Raum zu verschieben, sodass man sich während des Schauens vorbeugen oder zurücklehnen kann.

| Featured Image: Melody VR | Source: Business Insider