VR-Investor warnt vor Pessimismus, Valve entwickelt Non-Gaming-Apps
Wie schnell geht es weiter mit Virtual Reality - und geht es überhaupt weiter? Der langsame Marktstart hinterlässt bei einigen Akteuren leichte Katerstimmung, vor der ein VR-Investor warnt. Valve beschäftigt sich angeblich mit vielen VR-Projekten außerhalb von Spielen.
Mike Hayes sucht für den britischen Risikokapitalgeber Mercia Technologies nach vielversprechenden Tech-Startups. Das Unternehmen pumpte einige Millionen Pfund in das VR-Studio Ndreams, das das VR-Spiel "The Assembly" entwickelte. Hayes kommt aus der Gaming-Industrie, arbeitete zuvor bei Sega, Nintendo und Codemasters.
Auf einer Veranstaltung der Webseite Gamesindustry speziell für Investoren schilderte er seine Erwartungshaltung gegenüber dem VR-Markt: Geduld sei angesagt und Investoren müssten sicherstellen, dass der Markt konsequent unterstützt würde. Der langfristige Erfolg von VR und AR sei unausweichlich. Als Zeithorizont nennt Hayes zehn, 15 oder 20 Jahre.
___STEADY_PAYWALL___"Wir verändern grundlegend, wie wir Medien konsumieren", sagt Hayes. Das passiere nicht innerhalb von zwei Jahren. In seinen 30 Jahren Berufsleben habe er keine Industrie erlebt, in der sich so viele wichtige Akteure engagieren, speziell im Bereich Hardware. Aktuell sei nur die Spitze des Eisbergs sichtbar.
Pessimismus hilft nicht weiter
Hayes warnt die anwesenden UK-Investoren vor zu viel Pessimismus: "Ich befürchte, dass wir uns VR und AR gerade selbst ausreden, dabei wird beides in den kommenden Jahren zu einer fundamentalen Kategorie in allen Lebensbereichen." In den USA sei die Stimmung positiver.
Sein Unternehmen sei dazu bereit, bis zu 15 Jahre auf den Erfolg von Ndreams zu warten, sofern Aussicht auf Erfolg bestünde. Investitionen in VR seien Langzeitkapital.
- MIXED.de ohne Werbebanner
- Zugriff auf mehr als 9.000 Artikel
- Kündigung jederzeit online möglich
Die Entwicklerin und Beraterin Ella Romanos drückt es noch drastischer aus: "Man darf nicht erwarten, dass aktuelle VR-Projekte viel oder überhaupt Geld verdienen." Zu viele Studios hätten diese Erwartungshaltung, obwohl sie eigentlich Finanzierung benötigten.
Valve setzt auf VR als Unterhaltungsplattform
Laut Paul Sulyok, Gründer der Spieleplattform Green Man Gaming, könnte das VR-Entertainment außerhalb von Spielen ein lukrativer Markt werden. Er verweist auf Valve, Betreiber von Steam, der größten PC-Vertriebsplattform für digitale Software und Erfinder von HTC Vive.
Ein Drittel von Valves Ingenieuren arbeite an VR-Projekten, ein "signifikanter Teil" dieser Projekte habe nichts mit Spielen zu tun. "Valve setzt voll auf Virtual Reality als Unterhaltungsplattform", sagt Sulyok. Hayes geht ebenfalls davon aus, dass Spiele langfristig nur mehr einen kleinen Teil des VR-Marktes ausmachen.
Hinweis: Links auf Online-Shops in Artikeln können sogenannte Affiliate-Links sein. Wenn ihr über diesen Link einkauft, erhält MIXED.de vom Anbieter eine Provision. Für euch verändert sich der Preis nicht.