VR für Kinder: 60 Prozent der US-Eltern haben Vorbehalte

VR für Kinder: 60 Prozent der US-Eltern haben Vorbehalte

Eine US-Organisation für Medienkompetenz hat US-Eltern zu ihrer Meinung über Virtual-Reality-Brillen befragt. Die Studie wurde durch den Stanford-VR-Forscher Jeremy Bailenson unterstützt.

Laut einer Online-Umfrage der Nonprofit-Organisation Common Sense Media befürchten 60 Prozent der befragten 3.600 US-Eltern negative gesundheitliche Auswirkungen der VR-Nutzung auf ihre Kinder. 30 Prozent der Eltern seien sogar "sehr besorgt".

Diese Verunsicherung ist weder verwunderlich noch gänzlich unberechtigt: Erst seit rund zwei Jahren sind VR-Brillen der Allgemeinheit zugänglich. Ob und wie sich die Technologie bei regelmäßiger Nutzung langfristig auf die Gesundheit auswirkt, ist unbekannt. Aussagekräftige Langzeitstudien, speziell an Kindern, gibt es nicht.

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Hinzu kommen die bekannte VR-Übelkeit und das ungewohnte virtuelle Sehen, das die Augenmuskulatur anders arbeiten lässt als in der Realität. Dennoch denken immerhin 43 Prozent der befragten US-Eltern, dass VR-Brillen von Kindern unter 13 Jahre genutzt werden können. Das ist sogar unterhalb der von den Herstellern empfohlenen Altersfreigabe.

Bildung vs. Pornos

Bei den Inhalten sehen die US-Eltern besonders beim VR-Brilleneinsatz in der Bildung Potenzial. 62 Prozent der Eltern glauben, dass die Technologie neue Wissensformate zugänglich machen kann.

Sie fürchten sich vor Pornos und gewalthaltigen Inhalten (70 %), Zeitverschwendung (67 %) und sozialer Isolation (61 %). Diese Befürchtungen sind allerdings kaum VR-spezifisch, sondern dürften generell im Kontext des Internets und von Videospielen gängig sein.

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Die Kinder der befragten Eltern nutzen VR-Brillen am ehesten für Spiele (76 %). Filme folgen abgeschlagen (38 %) auf dem zweiten Platz. Soziale Anwendungen und VR-Treffs mit Freunden spielen fast keine Rolle (9 %). Immerhin: 76 Prozent der Eltern glauben, dass ihre Kinder in der Virtual Reality Inhalte erfahren, die sie in der Realität nicht erleben könnten.

65 Prozent der befragten Familien planen für die nahe Zukunft keinen VR-Brillenkauf. Der am häufigsten genannte Grund (56 %) ist mangelndes Interesse.

Da 21 Prozent der Umfrageteilnehmer angaben, eine VR-Brille zu besitzen, wurde offenbar nicht zwischen Highend-Geräten wie Oculus Rift oder Playstation VR und mobilen Smartphone-Halterungen wie Google Cardboard unterschieden. Entsprechend sind die Angaben zum Nutzungsverhalten wenig aussagekräftig.

Weitere Ergebnisse der Umfrage können hier eingesehen werden.