VR-Brille mit E-Ink-Displays: Kommt der Kindle für die Nase?

VR-Brille mit E-Ink-Displays: Kommt der Kindle für die Nase?

Auf der CES 2023 stellt ein Start-up die erste „VR-Brille“ mit E-Ink-Displays vor. Wie sieht die virtuelle Lese-Welt der E-Reader-Brille aus?

VR-Experte Brad Lynch durfte auf der diesjährigen CES eine völlig neue Art der VR-Brille testen: ein Headset mit E-Ink-Displays, wie man sie von E-Readern wie dem Amazon Kindle kennt. Mit elektronischer Tinte ist natürlich keine echte Virtual Reality möglich. Vielmehr soll die Brille das bequeme und immersive Lesen von E-Books ermöglichen, ohne dabei ein Gerät in der Hand halten zu müssen.

Start-up will das Lesen bequemer machen

Das Start-up hinter der E-Reader-Brille „Sol Reader“ wird zu Teilen von einem der Anduril-Co-Gründer finanziert, dem Verteidigungsunternehmen, das Palmer Luckey nach seinem Ausscheiden bei Oculus ins Leben rief. Mit dem E-Reader für die Nase will Sol das Lesen bequemer machen.

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Nutzer:innen sollen damit auch in liegender Position durch ihre E-Books schmökern können, ohne einen E-Reader in der Hand halten zu müssen. Gesteuert wird das Gerät mit einem kleinen puckförmigen Controller, der per Wischgeste mit dem Daumen das Umblättern ermöglicht.

E-Reader-Brille mit Pancake-Linsen

Der Sol Reader ist mit zwei E-Ink-Displays (Erklärung) ausgestattet, auf die ihr durch Pancake-Linsen blickt. Per Schieberegler können die Linsen auf den eigenen Augenabstand eingestellt werden und Dioptrien-Einstellungen sollen ebenfalls möglich sein.

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Aufgeladen wird der Sol Reader per USB-C-Schnittstelle. WLAN und Bluetooth sind ebenfalls mit an Bord. Die Brille wiegt unter 100 Gramm und soll über eine Akkuleistung von etwa 30 Stunden verfügen.

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Damit wäre das E-Ink-Headset ähnlich ausdauernd wie aktuelle E-Reader für die Hand. Zum Vergleich: Der neue Kindle Scribe mit seinem 10,2-Zoll-Display und einem Gewicht von 433 Gramm hält etwa 40 Stunden durch, bevor eine neue Ladung fällig wird.

Brad Lynch: Auflösung muss verbessert werden

VR-Experte Brad Lynch, der erst kürzlich über die planmäßige Entwicklung der Meta Quest 3 berichtete, konnte den Sol Reader auf der CES 2023 ausprobieren. Den Blick durch die Linsen beschreibt Lynch folgendermaßen: „Als würde ein Buch in einem dunklen Raum über mir schweben“.

Die Bügel der Brille seien etwas kurz, im Liegen überzeuge das Design allerdings. Das Gewicht sei angenehm leicht und die Brille drücke kaum auf das Gesicht. Nachholbedarf sieht Lynch bei der Auflösung der E-Ink-Displays. Diese sei nicht gut genug, solle aber laut Hersteller noch deutlich verbessert werden. Der Sol Reader befindet sich derzeit in Entwicklung und hat noch keinen Release-Termin.

Der ungefähre Preis der E-Ink-Brille steht allerdings schon fest und liegt auf einem hohen Niveau für ein Gerät, das „nur“ das Lesen von E-Books beherrscht. Etwa 350 US-Dollar will das Start-up für die elektronische Lesebrille aufrufen. „Normale“ E-Reader gibt es schon für unter hundert Euro.

Quellen: SadlyItsBradly (YouTube), SolReader