VR als Geburtshelferin? Eine Mutter bringt ihr Kind mit der VR-Brille zur Welt

VR als Geburtshelferin? Eine Mutter bringt ihr Kind mit der VR-Brille zur Welt

Um die Geburtsschmerzen einer Patientin zu lindern, griff ein Doktor zu einem ungewöhnlichen Mittel und setzte der werdenden Mutter eine VR-Brille auf. Auf diese Weise konnte die Entbindung ohne Betäubung durchgeführt werden.

Für Ralph Anderson, Doktor und Spezialist für Geburtshilfe am Orange Regional Medical Center in Middletown, New York hat die Linderung der Geburtsschmerzen seiner Patientinnen höchste Priorität. Auf der Suche nach neuen Methoden kam ihm jüngst die Idee, zu diesem Zweck Virtual Reality einzusetzen.

"Ich habe meine Samsung Gear VR bereits meinen Mitarbeitern vorgeführt, aber die Idee war, einen Weg zu finden, sie im Krankenhaus zu verwenden", sagt Anderson dem US-Blog Upload VR. Als eine seiner Patientinnen den Wunsch äußert, eine natürliche Geburt ohne Periduralanästhesie durchzuführen, sieht Anderson die Gelegenheit gekommen.

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Als die Schmerzen für die werdende Mutter dann doch zu groß werden, entscheidet sie sich um und will eine Betäubung vornehmen lassen. "Ich fragte, ob sie noch eine Sache ausprobieren wolle, bevor wir den Anästhesisten holen und erklärte ihr und ihrem Mann das Konzept von VR. Zuerst zögerte sie, aber dann gab sie ihr Einverständnis," erzählt Anderson.

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Die Virtual Reality kann von Schmerzen ablenken

Was die werdende Mutter unter der VR-Brille zu sehen bekommt, ist eine meditative VR-Erfahrung, die sie zum "Big Sur" teleportiert, einem malerischen Küstenstreifen zwischen San Francisco und Los Angeles. Der Anblick der Natur beruhigt die Patientin und hilft ihr während vollen zwei Stunden mit den Schmerzen fertig zu werden und ihr Kind ohne Betäubung auf die Welt zu bringen.

"Bei der Geburt ist Fokussierung am wichtigsten. Wir versuchen alles, um die Mutter dazu zu bringen, sich auf das Atmen, Pressen, etc. zu konzentrieren," sagt Anderson und fügt hinzu, dass der starke Schmerz dies in den meisten Fällen verunmögliche. "Mit VR waren wir dennoch in der Lage, die Mutter in einen Zustand zu versetzen, in der sie vom Schmerz abgelenkt wurde und auf diese Weise wurde die Entbindung zu einem vollen Erfolg für alle, die daran beteiligt waren."

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Die VR-Erfahrung, auf die der Geburtshelfer zurückgriff, stammt von einem Unternehmen namens AppliedVR, die medizinische VR-Anwendungen für genau solche Szenarien entwickelt. Der Leiter des Unternehmens Josh Sackman sagt: "Als wir diese VR-Erfahrung entwickelten, wussten wir, dass Patienten, denen ein chirurgischer Eingriff oder eine Geburt bevorsteht, sehr verletzlich sind. Deshalb war es wichtig für uns, mit Psychologen und Experten zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die Anwendung alles tut, was sie kann, um den Patienten zu beruhigen und ihnen Mut zu geben."

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