Virtual Reality: Was ist bei der Entwicklung von "Stem" schiefgelaufen?

Virtual Reality: Was ist bei der Entwicklung von

Nach einer überaus erfolgreichen Kickstarter-Kampagne wollte Sixense 2014 mit "Stem" die ersten 3D-Controller für Virtual Reality auf den Markt bringen. Drei Jahre später bieten sowohl HTC Vive als auch Oculus Rift entsprechende Hardware an, während Unterstützer der Kampagne immer noch auf die Auslieferung der 3D-Controller warten. Ein Artikel rollt die schwierige Entwicklungsgeschichte des Systems auf.

Anzeige
Anzeige

Im September 2013 startete Sixense eine Kickstarter-Kampagne, die unter frühen VR-Enthusiasten breite Unterstützung fand. Rund 2.300 Personen vertrauten dem Unternehmen insgesamt 600.000 US-Dollar an. Das Finanzierungsziel wurde damit um mehr als das Zweifache übertroffen. Die Auslieferung des Systems sollte im Juli 2014 erfolgen.

Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine 3D-Controller für Virtual Reality zu kaufen. Damals begann Oculus mit der Auslieferung des zweiten Entwicklerkits von Oculus Rift, das noch mit einem Xbox-Gamepad bedient wurde. HTC Vive und Oculus Touch waren noch nicht einmal angekündigt.

Geplant waren eine Basisstation und fünf Sensoreinheiten, von denen zwei in den Handcontrollern verbaut werden sollten. Die übrigen Einheiten konnten wahlweise an anderen Körperstellen befestigt werden, um eine Ganzkörpererfassung zu gewährleisten.

Der Vorteil des magnetfeldbasierten Trackingsystems ist, das zwischen der Basisstation und den Sensoreinheiten kein Sichtkontakt notwendig ist. Anders als bei den lichtbasierten Trackingsystemen, die HTC Vive und Oculus Rift einsetzen, kann es zu keiner Verdeckung kommen.

Unterstützer wollen ihr Geld zurück

Diesen Monat will Sixense die ersten 20 bis 25 Prototypen an Unterstützer schicken, die mehr als 1.000 US-Dollar in die Kickstarter-Kampagne gesteckt haben. Danach sollen die Lieferkontingente schrittweise erhöht werden. Anfang Juni sollen die Unterstützer ihr Stem-System endlich in den Händen halten.

"Ich sehe nicht ein, weshalb sie das Gerät überhaupt noch ausliefern", sagt Alexey Volochenko gegenüber The Verge. Volochenko hat die Kickstarter-Kampagne im September 2013 mit 300 US-Dollar unterstützt und ist einer von 150 Backern, der sein Geld zurück haben möchte. "2014 wäre Stem gut gewesen, heute ist es überholt und hat keine Software zu bieten."

Der CEO des Unternehmens sagte im März in einem Interview, dass es nicht in seiner Macht stehe, den Unterstützern ihr Geld zurückzuerstatten. Dies müssten letzten Endes die Investoren entscheiden, die Millionen in die Entwicklung des Systems gesteckt haben. Er werde vorschlagen, das die Unterstützer ihr Geld zurückerhalten, sobald das Gerät ausgeliefert wird.

Auch wenn Stem diesen Sommer tatsächlich erscheint, dürfte das Gerät große Schwierigkeiten haben, sich in die Ökosysteme von HTC Vive, Oculus Rift und Playstation VR einzugliedern. Alle drei VR-Brillen setzen auf ein eigenes Trackingsystem und eigene 3D-Controller. Rückblickend wird vor allem eines deutlich: wie schnell die Entwicklung der VR-Technologie voranschreitet.

| Featured Image: Sixense | Source: The Verge