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Virtual-Reality-Pionier Jaron Lanier warnt: Zu viel Macht, um damit umzugehen

Matthias Bastian
Microsoft forscht an Mixed-Reality für mehrere Personen

Jaron Lanier ist seit den 80er-Jahren eine Ikone der Virtual-Reality-Bewegung. Nun äußert er Besorgnis darüber, dass die jüngsten Entwicklungen in die falsche Richtung führen könnten. Konkret befürchtet er den Missbrauch von Bewegungsdaten.

Lanier gilt als Vater des Begriffs Virtual Reality und beschäftigt sich seit jeher sowohl mit der Technologie als auch der Philosophie hinter den Computerbauteilen. Bereits Ende der 80er und Anfang der 90er war Lanier davon überzeugt, dass VR die Zukunft der Computerplattformen sein würde. Schon im Jahr 1989 befragte ihn die New York Times zu Virtual Reality, das Interview ist hier im Archiv einsehbar. Damals war Lanier noch Inhaber seines eigenen Unternehmens VPL Research, das sich mit Computerchips in Kleidungsstücken, speziell Handschuhen, beschäftigte, aber nach kurzer Zeit wieder Pleite ging. Dem Thema VR blieb Lanier aber über die Jahre hinweg verbunden, mittlerweile forscht er für Microsoft an Social-Mixed-Reality-Anwendungen.

Eben dieser VR-Pionier der ersten Stunde äußert nun in einem Interview mit der Seattle Times die Sorge, dass Virtual Reality als Medium zu mächtig werden könnte, um von Menschen noch vollständig beherrscht zu werden. Eigentlich wollte die Times-Journalistin nur seine Meinung zu Googles neuer VR-Initiative Daydream einholen, die er aus Gründen der Befangenheit aber nicht mitteilen wollte. Stattdessen sagt Lanier: "Wir können nicht einfach weiter so tun, als gäbe es da nicht ein riesiges Problem. Wir haben mehr Macht als wir beherrschen können." Lanier geht davon aus, dass unsere Gesellschaft im Kontext von VR-Medien richtungsweisende, ethische Fragestellungen zu beantworten hat - mehr noch als beim Thema künstliche Intelligenz.

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