Virtual Reality: Nokia zieht sich aus dem VR-Geschäft zurück
Das war ein kurzes Abenteuer: Nokia hört mit der 360-Grad-Kamera Ozo auf und zieht sich aus dem Virtual-Reality-Geschäft zurück.
Nokia begründet die Aufgabe des VR-Geschäfts mit dem langsamen Wachstum des Virtual-Reality-Marktes. Die Fortentwicklung der Highend-360-Grad-Kamera Ozo wird mit sofortiger Wirkung gestoppt, Bestandskunden sollen weiter betreut werden. Das Unternehmen entlässt in Folge 310 der circa 1090 Mitarbeiter bei Nokia Technologies, hauptsächlich in Finnland, den USA und UK.
Die Ozo-Kamera galt nach dem Marktstart im Frühjahr 2016 als fortschrittlichste 360-Grad-Kamera. Sie unterstützt stereoskopische 3D-Aufnahmen, Live-Stitching und Live-Streaming. Zahlreiche bekanntere und aufwendige 360-Produktionen wurden mit Nokias VR-Kamera gefilmt. Dass das Gerät dennoch kein Verkaufsschlager ist, deutete sich bei der ersten Preissenkung von 60.000 Euro auf 45.000 Euro nur wenige Monate nach dem Launch an.
___STEADY_PAYWALL___Zu viel Wettbewerb für zu wenige Kunden
Ein Grund für Nokias schnellen Rückzug dürfte die zunehmende Konkurrenz auf dem 360-Grad-Kameramarkt sein. Im April kündigte Facebook die qualitativ vergleichbare Open-Source-Kamera "Surround 360" an, die zwar selbst gebaut werden muss, dafür aber deutlich günstiger ist als Ozo (circa 20.000 bis 25.000 Euro). Im April 2017 stellte Facebook dann schon die zweite Generation VR-Kameras vor, die neben Bild- auch Rauminformationen aufzeichnen können sollen.Google arbeitet ebenfalls an hochwertigen 360-Kameras, die sich an professionelle Filmer wenden.
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Hinzu kommt, dass Nokia den Markt für Highend-360-Produktionen nicht erschließen konnte. Renommierte Studios wie Felix & Paul, die maximale Bildqualität bieten wollen, bauen mit hochwertigen Filmkameras für sehr viel Geld eigene 360-Rigs.
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