Virtual Reality: Neues Gesichtstracking mittels elektrischer Impulse

Virtual Reality: Neues Gesichtstracking mittels elektrischer Impulse

Die VR-Systeme der Zukunft übertragen nicht nur Kopf- und Handbewegungen, sondern den ganzen Menschen in die virtuelle Realität. Dazu gehört auch und vor allem die Mimik. Ein englisches Startup hat nun eine neue Technologie für Gesichtstracking namens Faceteq vorgestellt. Diese misst die elektrische Signale, die von der Gesichtsmuskulatur ausgesandt werden und errechnet mittels dieser Daten den Gesichtsausdruck des Nutzers.

Facebook hatte 2015 bereits Experimente mit Gesichtstracking finanziell gefördert und dieses Jahr versuchte sich Veeso an einer mobilen VR-Brille, die Bewegungen der Pupillen und der unteren Gesichtspartie einfängt (wir berichteten). Die Kickstarter-Kampagne hat ihr Finanzierungsziel allerdings nicht erreicht und wurde Mitte August abgebrochen. Beiden Projekten ist gemein, dass sie auf Kameras setzen, die von der VR-Brille abstehen und daher als störend empfunden werden können.

Das ist bei Faceteq anders. Auf Kameras wird gänzlich verzichtet, stattdessen sind die biometrischen Sensoren in die Gesichtsauflage der VR-Brille selbst integriert, wie auf dem Beispielbild mit Oculus-Rift-Implementierung gut zu erkennen ist.

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Anwendungen in Social-VR und Games

Per medizinischen Verfahren wie Elektrookulografie und Elektromyografie messen die Sensoren die elektrischen Impulse, die von der Muskelaktivität der Augen, der Stirn und der Wangen ausgehen. Ein Algorithmus übersetzt die Signale in Gesichtsbewegungen, die dann in die virtuelle Realität übertragen werden. Das ist eine ausgesprochen elegante Lösung, da die VR-Brille ohnehin auf dem Gesicht aufliegt.

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Gesichtstracking ist vor allem für Social-VR von Bedeutung. Weil die Mimik für die menschliche Kommunikation so wichtig ist, müssen Avatare die Emotionen ihrer Nutzer widerspiegeln können. Aber auch für Computerspiele gibt es zahlreiche Anwendungen. Der CEO des Unternehmens Emteq, Graeme Cox, gibt folgendes Beispiel: "Stell dir vor, du spielst ein immersives Rollenspiel, in dem du dich emotional auf einen Spielcharakter einlassen musst. Mit unserer Technologie ist das möglich. Sie lässt den Computer wissen, ob du einen schlechten Tag hast oder müde bist."

| Featured Image: Emteq