Virtual Reality: Neues Bewegungskonzept "WalkAbout"
Laufbänder, Room-Scale-VR, Redirected Walking oder Teleportation - es gibt viele Bewegungskonzepte für VR, keines davon ist für alle Szenarien und Anwendungen passend. Das Entwicklerstudio Tekton Games stellt mit "WalkAbout" ein neues Locomotion-System vor, das recht flexibel einsetzbar ist.
Bei "WalkAbout" bewegt sich der VR-Nutzer vorerst auf den eigenen Füßen durch die virtuelle Umgebung, so wie man es von Room-Scale VR-Erlebnissen kennt. Doch Room-Scale-VR stößt dann an die Grenzen, wenn die virtuelle Umgebung deutlich größer ist als der Raum, in dem man sich bewegt. Der Nutzer rennt also früher oder später vor eine Wand. Genau in diesem Moment greift das Bewegungskonzept von "WalkAbout", das auf Knopfdruck aufgerufen wird. Der VR-Nutzer sieht den eigenen Bewegungsbereich als eine Art virtuellen Gitterkäfig und kann diesen mit den 3D-Controllern von Vive neu ausrichten. So kann man kreuz und quer durch den Raum laufen und den begrenzten Platz optimal ausnutzen, während man sich in Virtual Reality in einer geraden Linie fortbewegt. Damit die Rotation des Raumes keine Übelkeit auslöst, verwenden die Entwickler von Tekton Games einen starken Blur-Effekt, der bei jeder Drehung den Hintergrund weitestgehend ausblendet. So kann sich der Gleichgewichtssinn am Käfig im Vordergrund orientieren und wird von der rotierenden Bewegung nicht irritiert.
Der Vorteil von "WalkAbout": Der VR-Nutzer kann ganz normal und ohne Teleportation durch den virtuellen Raum schlendern, das bietet prinzipiell die bestmögliche Immersion. Allerdings muss die Bewegung alle drei bis vier Schritte unterbrochen werden, um den Bewegungsbereich und die eigene Blickrichtung neu auszurichten. Das dürfte zumindest am Anfang relativ gewöhnungsbedürftig sein und das Bewusstsein regelmäßig an die bekannte Realität erinnern. Außerdem eignet sich "WalkAbout" nur für eher gemächliche VR-Erfahrungen; es könnte aber in Kombination mit anderen Locomotion-Systemen glänzen.
___STEADY_PAYWALL___"Als ich die Idee das erste Mal hatte, war ich mir unsicher, wie gut man sie in ein Spiel übertragen kann", sagt Brady Wright, Erfinder des Systems. "Aber als ich es ausprobiert habe, war ich überrascht, wie natürlich und gleichmäßig das System funktioniert und wie viel Freiheit es dem Spieler gibt. Von allen Bewegungskonzepten, die ich gesehen und ausprobiert habe, ist "Walkabout" das, das am wenigsten desorientiert und physisch immer komfortabel ist. Außerdem müssen Spieleentwickler kaum Kompromisse beim Gamedesign eingehen im Vergleich zu Teleportation."
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Brady lädt andere Entwickler dazu ein, sein System zu adaptieren. Käufer der Vive-Brille können das "WalkAbout"-System in naher Zukunft im als Horror-Thriller angekündigten "The Dark Within" ausprobieren. Weitere Bewegungskonzepte für Room-Scale-VR-Erlebnisse haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
| FEATURED IMAGE: Tekton Games
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