Virtual Reality: Laut Umfrage haben 60 Prozent Probleme mit VR-Übelkeit

Virtual Reality: Laut Umfrage haben 60 Prozent Probleme mit VR-Übelkeit

Das Problem der Bewegungsübelkeit beschäftigt die VR-Gamesbranche intensiv. Eine neue Umfrage legt nahe, dass das noch eine Weile so bleiben könnte.

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Durchgeführt wird die Umfrage seit Jahresanfang im Oculus-Forum bei Reddit. Gefragt werden also nicht etwa Laien, sondern meist erfahrene VR-Nutzer und Gamer, die mit künstlicher Fortbewegung in virtuellen Welten durchaus vertraut sind. Insgesamt beteiligten sich bislang 835 Nutzer an der Befragung.

Die Zielgruppe der VR-Enthusiasten scheint nicht gefeit zu sein vor einem flauen Magen: rund 60 Prozent der Nutzer geben an, Probleme mit VR-Übelkeit zu kennen. Im Gegenzug antworten 40 Prozent, dass ihnen niemals übel wird.

So geht beispielsweise Michael Abrash, Technikphilosoph und Entwickler bei Oculus VR, davon aus, dass eine VR-Brille mit einem weiteren Sichtfeld mehr Übelkeit auslöst. Sie täuscht dem Gehirn eine noch glaubhaftere visuelle Realität vor, die körperlich nicht spürbar ist. Die Diskrepanz zwischen virtueller Fortbewegung und realem Stillstand wäre dann noch offensichtlicher.

Bei einem Sichtfeld unterhalb von 80 Grad tritt laut Abrash der gegenteilige Effekt ein: Das Gehirn akzeptiert die Bilder als rein künstliche Darstellung und spart sich den Abgleich mit dem Gleichgewichtssinn.

Einige Entwickler experimentieren daher damit, das Sichtfeld passend zur Fortbewegung temporär einzuengen. Der Tunnelblick verhindert zwar die VR-Übelkeit, stört aber auch die Immersion und ist daher keine wirkliche Lösung für das Problem.

Die Branche ist sich uneins darüber, wie die VR-Übelkeit zu adressieren ist. Oculus-Gründer Palmer Luckey geht grundsätzlich davon aus, dass ein Lern- und Anpassungseffekt eintreten wird. Spiele und Apps, die beim ersten Test noch Übelkeit hervorrufen, könnten später womöglich problemlos genutzt werden.

Valves VR-Visionär Chet Faliszek widerspricht diesem Gewöhnungskonzept bei Twitter. Er würde bereits seit drei Jahren VR-Systeme nutzen und "schlechte VR" – das sind für ihn Anwendungen mit künstlicher Fortbewegung – würde noch immer Übelkeit auslösen. Der Effekt sei sogar noch stärker geworden, da er mittlerweile an "gute VR" gewöhnt sei. Seine Aussage erhielt Zustimmung aus Entwicklerkreisen.

Valves VR-Visionär Chet Faliszek ist davon überzeugt: Ein Gewöhnungseffekt für Motion Sickness in Virtual Reality existiert nicht.

Virtual Reality: Kein Gewöhnungseffekt bei VR-Übelkeit

Oculus Rift: Keine Vorschriften für Entwickler bezüglich Fortbewegung

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| Featured Image: Nick Lee bei Flickr. Lizenziert nach CC BY 2.0.