Virtual Reality: Kann die VR-Brille die Videokonferenz ersetzen?
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Telefon- und Videokonferenzen sind das ultimative Werkzeug, um zu prokrastinieren und dabei professionell zu wirken. Doch die VR-Brille könnte dem unproduktiven Kommunikationsweg ein Ende bereiten.
Niemand mag Telefonkonferenzen (wer tatsächlich darauf steht, möge sich bitte in den Kommentaren rechtfertigen). Auch wenn der Stimme Video beigemischt wird, fremdeln viele Menschen mit der Kommunikation über den Lautsprecher.
Wichtige Indikatoren in der Körpersprache fallen weg oder werden verschluckt, die gefühlte Distanz ist sehr hoch und das Gespräch strengt unverhältnismäßig an. Eine Unterhaltung von Angesicht zu Angesicht ist meist deutlich entspannter und führt zu besseren Ergebnissen.
Telkos und Videokonferenzen - besser mit VR und AR?
@AltspaceVR @stroker Started well but hotel wifi was a challenge! They were seriously impressed though pic.twitter.com/TnDjnkGK5s
— David Goldsby (@DavidGoldsby) 12. Juli 2016
Das Entwicklerstudio 232 Studios aus London ersetzte kürzlich die wöchentliche Telefonkonferenz via Skype mit der Virtual-Reality-App vTime. Die bietet - ähnlich wie Altspace VR - eine Art virtuelle Zwischenwelt, in der sich Nutzer mit Avataren treffen und unterhalten können. Fürs erste VR-Meeting wählte das Team eine 3D-Umgebung im All.
"Wir hatten Probleme, uns auf Arbeitsthemen zu konzentrieren, weil uns die Umgebung abgelenkt hat", sagt Neil Glenister, Gründer des Studios. Das Gefühl des Miteinander beschreibt er als sehr gut. "Unsere Konferenzen mit Skype sind weniger herzlich."
Größeres Gefühl der Verbundenheit
Eben jene Verbundenheit sieht auch Ken Perlin, Informatiker an der Universität New York, als großen Vorteil der neuen Technologie. Perlin hat sich in den letzten zwei Jahren mit der Frage beschäftigt, wie sich Virtual Reality auf die Gesellschaft und den Arbeitsplatz auswirkt.
"Natürlich interessieren sich Menschen für jede Technologie, mit der man sich verbundener fühlt", sagt Perlin. Umso mehr die Menschen reisen, desto stärker sei auch das Bedürfnis ausgeprägt, physisch miteinander zu sein.
Auch Oculus-Gründer Palmer Luckey und Facebook-Chef Marc Zuckerberg sehen in der sogenannten Telepräsenz den potenziell größten Vorteil neuer VR-Technologien. Der Begriff beschreibt die Möglichkeit, sich über technische Hilfsmittel an einem anderen Ort präsent zu fühlen, unabhängig vom physischen Standort.
"Das bedeutet, dass man nicht Millionen Liter Treibstoff verpulvern und die Zeitzonen wechseln muss, nur um zwischen verschiedenen Büros hin- und herzufliegen. Menschen können gemeinsam in virtuellen Büros arbeiten, so als wäre es ein echtes Büro. Das bietet sonst keine andere digitale Kommunikationstechnologie", sagte Luckey auf der Silicon Valley Comic Con im März 2016.
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