Virtual Reality: Huawei zeigt neue VR-Brille, ähnelt Gear VR

Virtual Reality: Huawei zeigt neue VR-Brille, ähnelt Gear VR

Auf einer Pressekonferenz in Shangai kündigte Huawei soeben "Huawei VR" an, eine mobile VR-Brille für das Smartpone. Die erinnert stark an Samsung Gear VR.

"Huawei VR" ist natürlich, wie sollte es anders sein, exklusiv nur mit Huawei-Smartphones zu gebrauchen. Konkret sind das die neuen Flaggschiffe der P9-Serie sowie das Mate 8. Alle drei Telefone haben eine maximale Auflösung von 1080p, was für tolle VR-Erlebnisse sehr knapp bemessen ist. Der sogenannte "Screen-Door-Effekt", bei dem aufgrund der starken Vergrößerung des Smartphone-Displays durch die Linsen der VR-Brille kleine Lücken zwischen den Pixeln erkennbar werden, dürfte deutlich sichtbar sein. Einfach ausgedrückt: Das Bild sieht nicht schön aus.

Zum Vergleich: Die Galaxy-Smartphones S6 und S7 haben eine Auflösung von 1440 x 2560 Pixeln und schlagen damit sogar Oculus Rift oder HTC Vive. Eigentlich ist "Huawei VR" damit schon als ernstzunehmender Mobile-VR-Kandidat aus dem Rennen.

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Auch die restlichen Daten der VR-Brille versprechen keine besonderen Innovationen. Laut Huawei gibt es "360-Grad-Soundfelder", erklärt aber nicht, wie diese sich gegenüber herkömmlichem 3D-Audio unterscheiden. Immerhin kann man den Fokus der Linsen einstellen (bis zu -7.00 Dioptrien, Gehäuse nicht für Brillenträger geeignet), die Weite des Sichtfelds soll bei brauchbaren 95 Grad liegen. Für die Steuerung von Menüs und einfachen Spielen sind ein Touchpad und mehrere Tasten in das Gehäuse eingelassen. Die Latenz des Systems gibt Huawei mit unter 20ms an. Unklar ist, ob in der Brille, so wie bei Gear VR, eigene Sensoren verbaut sind oder ob sich "Huawei VR" auf die Smartphone-Sensoren verlässt. Sollte letzteres der Fall sein, dürfte Samsung dank Oculus-Technologie beim Headtracking klar die Nase vorne haben.

Gleiches dürfte auch bei der App-Auswahl der Fall sein. Während Gear-VR-Nutzer Zugriff auf den mobilen Oculus Store haben, bietet Huawei eine eigene Vertriebsplattform an. Zum Launch sollen dort 4.000 Filme, 40 Spiele, 350 Panoramabilder und 150 Panoramatouren als Download bereit stehen. Kostenlos, versteht sich und ja, daher darf man sich Sorgen um die Qualität machen. Ein Veröffentlichungsdatum und Preis sind noch nicht bekannt, "Huawei VR" soll aber zeitnah erscheinen.

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Wie viele VR-Brillen passen in VR?

"Huawei VR" ist nach "LG360" bereits der zweite Versuch eines Smartphone-Herstellers, Samsung und Oculus vom Mobile-VR-Thron zu stoßen (die unzähligen Cardboard-Klone nicht eingerechnet). Es wird wohl nicht klappen.

Irritierend ist die Bereitschaft der Unternehmen, solche Produkte, für die es eigentlich keine andere Zielgruppe als den uninformierten Käufer gibt, überhaupt auf den Markt zu werfen. Der Entwicklung von Virtual Reality als neues Medium ist das kaum dienlich. Die Fragmentierung des Marktes ist ohnehin schon enorm, dabei wurden bisher kaum VR-Geräte und -Software verkauft. Die Frage muss gestellt werden: Wie viele VR-Brillen kann VR noch aushalten?

| Featured Image: Huawei | Via: Engadget