Virtual Reality: HTC arbeitet an mobiler VR-Brille *Update: Bestätigt*

Virtual Reality: HTC arbeitet an mobiler VR-Brille *Update: Bestätigt*

Update vom 10. März:

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Bei einer Konferenz für Entwickler in Shenzen, China, bestätigte ein HTC-Verantwortlicher die bisherigen Vermutungen, dass HTC neben HTC Vive auch an einer mobilen VR-Brille arbeiten könnte. "Wir beschäftigen uns schon von Anfang an mit mobilen Virtual-Reality-Brillen", sagte Raymond Pao, der sich bei HTC in einer führenden Position mit VR-Technologien beschäftigt. "Wir haben untersucht, was gute mobile VR-Erfahrungen ausmacht. Wir glauben, dass unsere Technologien, im Vergleich zu denen die man schon kaufen kann, nicht schlecht sein sollten."

Offenbar ist HTC mit dem aktuellen Stand der Technologie bei mobiler Virtual Reality noch nicht zufrieden und möchte kein qualitativ minderwertiges Produkt auf den Markt werfen. "Wir sind nicht zufrieden, weder mit der Interaktivität noch mit der Immersion. Das entspricht noch nicht unseren Standards", sagt Pao. Im Vergleich zu stationären VR-Erlebnissen, wie sie mit HTC Vive oder Oculus Rift möglich sind, fehlt es mobilen VR-Brillen in der Tat noch an technologischer Reife. Bisher können diese beispielsweise nur die Rotation des Kopfes erkennen, Bewegungen in die Tiefe des Raumes (Positional Tracking) werden ignoriert - allein dieses Feature verbessert das Gefühl von Präsenz im virtuellen Raum schon immens.

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Auch dezidierte Eingabegeräte wie Oculus Touch, Playstation Move oder die 3D-Controller von Vive fehlen noch. Allerdings arbeitet Samsung für Gear VR schon an einer möglichen Lösung, bei der die eigenen Hände zum Interface in Virtual Reality werden. Der Hersteller der Handtrackingkamera "Leap Motion" befindet sich laut eigenen Angaben in Gesprächen mit verschiedenen Herstellern von stationären als auch mobilen VR-Brillen. Gut möglich, dass HTC einer dieser Gesprächspartner ist.

Aufgrund des aktuellen Hypes rund um HTC Vive und dem erfolgreichen Start der Vorbestellungen, ergibt es für HTC wenig Sinn, auf die Schnelle ein zweites, günstiges VR-Produkt nachzuschießen - noch dazu eines, das qualitativ im Vergleich zur Vive-Brille deutlich abfallen würde. HTC Vive hat bei vielen High-Tech- und VR-Enthusiasten die Nase vorne, diese Position möchten die Taiwanesen wohl lieber ausbauen, als sie mit einem qualitativ minderwertige VR-Erlebnis zu riskieren.

| SOURCE: UploadVR

Ursprünglicher Artikel:

Während Samsung und LG auf dem Mobile World Congress neue mobile VR-Hardware samt Flaggschiff-Smartphones vorstellten, hielt sich HTC dezent im Hintergrund. Der Fokus der Taiwanesen lag ganz klar auf der stationären VR-Brille HTC Vive, die ab dem 29. Februar vorbestellbar ist und im April verschickt wird.

Das bedeutet allerdings nicht, dass HTC den mobilen Markt bereits aufgegeben hat. Auf dem Mobile World Congress 2016 hatte das Online-Magazin Techcrunch die Gelegenheit, Drew Bamford, Kreativchef bei HTC, nach einer möglichen mobilen VR-Brille zu fragen. "Ich kann unsere Pläne für die Zukunft nicht kommentieren, aber bei HTC sind Design und Innovation wichtige Bestandteile der Unternehmensphilosophie und es würde für uns natürlich viel Sinn machen, mehr VR-Produkte anzubieten und Produkte zu entwickeln, die unser Smartphone-Geschäft und das VR-Geschäft miteinander verknüpfen", sagt Bamford.

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Bereits Anfang Februar, auf einer quartalsmäßigen Telefonkonferenz zu Finanzergebnissen, sprach HTC-Finanzchef Chialin Chang von sinnvollen Synergien zwischen den einzelnen Geschäftsbereichen. "Auch wenn Virtual Reality, Smartphones und Connected Devices von außen so aussehen wie verschiedene Themen, sehen wir die Produkte intern als eng miteinander verknüpft", sagte Chang den Analysten und Journalisten via Telefon.

Ganz ähnlich sprach HTC-Chefin Cher Wang im Januar in einem Interview mit der Zeitung "The Telegraph": "Unser gesamtes Unternehmen muss das Thema Smartphone neu betrachten. Wir müssen überlegen, wie wir nicht einfach nur bessere Smartphones designen, sondern wie wir neue Versionen eines Smartphones entwerfen können, wie beispielsweise mit Virtual Reality.” Der Smartphone-Markt sei zwar nicht plötzlich unwichtig, aber HTC müsse über natürliche Verbindungen zu neuen, vernetzten Technologien wie Wearables und Virtual Reality nachdenken, glaubt Wang.

Laut Bamford soll es schon "sehr bald" Neuigkeiten zum kommenden HTC Flaggschiff-Smartphone geben. Sollte dieses mit speziellen Features für VR ausgestattet sein, oder gar zusammen mit einer mobilen VR-Brille vorgestellt werden, macht es für HTC Sinn, die Ankündigung nicht mit dem Vorbestellstart der stationären VR-Brille HTC Vive kollidieren zu lassen. Das würde auch HTCs Zurückhaltung auf dem Mobile World Congress erklären. Laut Bamford besuchte HTC den MWC auch, um mit Partnern über die nächste Generation Smartphones zu sprechen: "Es passiert viel aufregende Arbeit hier. Wir werden einige sehr coole Produkte auf den Markt bringen."

Mobile-Virtual-Reality: Konkurrenten machen Druck

Allzu viel Zeit sollte sich HTC allerdings nicht mehr lassen, denn neben Samsung und LG wird auch Google noch in diesem Jahr versuchen, den mobilen VR-Markt zu erobern. Aufgrund der Vorerfahrungen bei der Konstruktion einer hochwertigen VR-Brille, dürfte das taiwanesische Unternehmen aber zumindest einen kleinen zeitlichen Vorsprung haben. Wie man es nicht macht, zeigt derweil LG: Laut ersten Tests der neuen mobilen VR-Brille vom Mobile World Congress, könnte das Gerät ein echter Flop werden. Unter anderem wird eine starke Latenz, eine unterdurchschnittliche Bildqualität und, aufgrund der Bauform, eine schwache Immersion kritisiert. Das klingt nach einem absoluten Schnellschuss,  um Samsung die Stirn bieten zu können.

| SOURCE: Techcrunch
| FEATURED IMAGE: John Karakatsanis bei Flickr. Lizenziert nach CC BY-SA 2.0.