Virtual Reality: Hauchdünnes Material macht Hitze und Kälte spürbar
Vor kurzem stellte HTC in San Francisco mehr als zwei Dutzend VR- und AR-Unternehmen vor, die Starthilfe im Rahmen des Vive-X-Förderprogramms erhalten. Eines davon ist Tegway. Das koreanische Unternehmen hat ein sehr dünnes und biegsames Material entwickelt hat, das mit geringer Latenz die Temperatur wechseln kann. Es könnte in Controllern, Handschuhen oder Anzügen integriert werden, um den Nutzer passend zur VR-Simulation Wärme oder Kälte spüren zu lassen.
Thermoelektrische Generatoren sind keine Neuheit. Dass sie aus einem so dünnen und flexiblen Material wie Tegways "Thermoreal" bestehen, hingegen schon. Ben Lang vom US-Blog Road to VR konnte auf dem Vive X Demo Day einen fortgeschrittenen Prototyp ausprobieren und beschreibt seine Eindrücke in einem Artikel.
Tegway präsentierte ein Gerät, das auf Basis der thermoelektrischen Haut sehr schnell zwischen Wärme und Kälte wechseln kann. Lang beschreibt ein Video, in dem ein junger Mann in einen Fluss springt. In dem Moment, in dem er das Wasser erreicht, erkaltete das Gerät in der Hand des Redakteurs.
___STEADY_PAYWALL___In einem zweiten Video sah Lang ein Auto explodieren, wobei das Gerät augenblicklich heiß wurde. So heiß, dass Lang den Griff lockerte, weil er Angst bekam, sich zu verbrennen. Die Entwickler versicherten ihm, dass das Gerät maximal vier Grad wärmer wird als die eigene Körpertemperatur.
Geringe Latenz
Das Gerät kann sogar Wärme und Kälte gleichzeitig herbeiführen, was Schmerz simulieren soll. Was Lang am meisten beeindruckt hat, war die geringe Verzögerung beim Wechsel der Temperaturen. Ein Video verdeutlicht das anhand eines Wärmebilds und einer Temperaturanzeige.
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Die Technologie könnte laut Lang interessante Anwendungen ermöglichen. So könnte man beispielsweise die Kälte spüren, die von einem virtuellen Schneeball ausgeht oder die Wärme einer überhitzten Schusswaffe. Laut Tegway kann die thermoelektrische Haut auch regionale Temperaturwechsel herbeiführen. So kann man zum Beispiel simulieren, wie eine Schlange durch die Hand gleitet.
Fragen zur Umsetzbarkeit
Ob sich die Technologie in VR-Ausrüstung integrieren lässt, ist zum jetzigen Zeitpunkt fraglich. Lang schreibt, dass das Gerät über ein Kabel mit einem großen Kasten verbunden ist. Wie viel Energie es verbraucht, konnte der Redakteur nicht in Erfahrung bringen. Die thermoelektrische Haut sei zwar dünn und flexibel, wie viel zusätzliche Technik für den beschriebenen Effekt notwendig ist, wisse er allerdings nicht.
Des Weiteren ist unklar, wie teuer die Technologie in der Herstellung sein wird. Laut Tegway wurden bereits im großen Stil Proben hergestellt. Ein erster, kommerzieller Fertigungslauf soll Ende 2017 oder Anfang 2018 erfolgen.
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