Virtual-Reality-Brille FOVE verspätet sich

Virtual-Reality-Brille FOVE verspätet sich

Die VR-Brille FOVE wird nun doch erst im November 2016 verschickt. Ursprünglich sollte die Entwicklerversion schon im Mai 2016 auf den Markt kommen.

Als Begründung für die Verschiebung nennen die Entwickler Probleme bei der Zulieferung von Teilen, speziell IR LEDs, OLED-Displays und den Kamerasensoren, die für das Eye-Tracking-System der VR-Brille benötigt werden. Auch das Design des Prototypen korrekt in die Massenproduktion zu überführen, ist offenbar mit mehr Schwierigkeiten verbunden als ursprünglich angenommen. Um weitere Verzögerungen zu vermeiden, wird außerdem die Unterstützung von Valves Trackingsystem "Lighthouse" verzichtet, die ursprünglich aus den überschüssigen Einnahmen der Kickstarter-Kampagne finanziert werden sollte. Stattdessen kommt die VR-Brille mit einem selbstentwickelten, optischen Trackingsystem, ähnlich wie Oculus Rift. Die Integration von Lighthouse wird möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt angeboten. Unterstützer der Kickstarter-Kampagne, die mit dieser Entscheidung nicht einverstanden sind, können innerhalb der nächsten 30 Tage ihr Geld zurückverlangen.

"Wir wollen klarstellen, dass wir nicht das Vertrauen in unser Produkt verloren haben. Wir glauben, dass FOVE die am weitesten entwickelte Eye-Tracking-Lösung der VR-Industrie haben wird und wir versprechen, dass es niemand bereuen wird, uns unterstützt zu haben", schreiben die Macher der VR-Brille bei Kickstarter. Außerdem würde bereits die Forschung und Entwicklung für Gesichtserkennung, leistungsfähigeres "Foveated Rendering" und noch akkurateres und robusteres Eye-Tracking laufen.

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Für Endverbraucher scheint der Kauf der VR-Brille spätestens nach der Verzögerung kaum mehr lohnenswert zu sein. Zwar ist das Eye-Tracking ein interessantes Feature, allerdings müssen Software-Entwickler auch Programme und Spiele anbieten, die dieses Feature nutzen. Solange die großen Hersteller wie Oculus, HTC und Sony noch kein Eye-Tracking anbieten, scheint das unwahrscheinlich. Darüber hinaus bietet FOVE aber wenig Mehrwert, fraglich ist auch, mit welchen Apps die Brille überhaupt kompatibel sein wird. Interessant ist das Angebot aber sicher für Entwickler, die frühzeitig Erfahrungen mit dem Eye-Tracking-Feature sammeln wollen.

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Telepräsenz: Seniorin besucht Hochzeit via Roboter und VR-Brille

Zuletzt demonstrierte FOVE den Nutzen der VR-Brille in einem ganz besonderen Anwendungsszenario: Telepräsenz beschreibt die Möglichkeit über technische Hilfsmittel an einem anderen Ort präsent zu sein, unabhängig vom eigenen Körper. Eine bettlägerige, 90-Jährige Seniorin konnte via Telepräsenz der Hochzeit ihres Enkels beiwohnen, indem sie einen dort anwesenden Roboter via VR-Brille nur mit den Augenbewegungen steuerte. Durch die Augen des Roboters wurde ein Video-Stream direkt in die VR-Brille der Seniorin gesendet. "Mit VR können wir Dinge tun, von denen wir aufgrund von Distanz oder Zeitaufwand bisher glaubten, dass sie unmöglich seien. Ich glaube, dass die Technologie die Kommunikation stark verändern wird", sagt Yuka Kojima, Gründerin von FOVE.