Virtual Reality: Bremsen kurze Nutzungszeiten die Branche aus?
Der VR-Forscher Jeremy Bailenson glaubt nicht, dass das Medium den gleichen Stellenwert erlangen wird wie andere Unterhaltungsmedien. Der Grund: Konsumenten würden die VR-Brille nicht lange am Stück nutzen wollen.
Je weniger freie Zeit die Menschen haben, desto heftiger tobt der Krieg der Medien. Bücher, Filme, Spiele, das Fernsehen und nicht zuletzt das Internet: Sie alle buhlen um die Aufmerksamkeit der Menschen.
Je länger sie Konsumenten an sich binden, desto größer sind die Aussichten der Produzenten, Geld zu verdienen. Dem neuen Medium Virtual Reality fällt es noch schwer, sich in diesem Konkurrenzkampf eine Stellung im Alltag der Menschen zu erkämpfen.
___STEADY_PAYWALL___"Die Aufgabe der Konzerne besteht darin, Geld zu verdienen. Sie werden Geld mit Virtual Reality verdienen, sobald die Menschen täglich den ganzen Tag Virtual Reality nutzen. Deshalb gibt es Filme, Massenmedien und Videospiele", sagt Jeremy Bailenson, einer der bekanntesten VR-Forscher in einem Podcast des US-Branchenmagazins Recode. Bailenson ist Gründer des Stanforder Virtual Human Interaction Lab, Autor zweier Fachbücher und zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen.
Ist Virtual Reality zur Nische verdammt?
"Ich beschäftige mich seit 20 Jahren mit dem Medium und meiner Erfahrung nach taugt Virtual Reality nicht für täglichen und längeren Gebrauch", sagt Bailenson weiter. Das Medium sei dann am mächtigsten, wenn es eine kurze, starke Erfahrung vermittelt. Laut dem VR-Forscher ist das langsame Wachstum von Virtual Reality als Unterhaltungsmedium darauf zurückzuführen, dass sie ein anderes Konsumverhalten voraussetzt, als Produzenten erwarten.
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"Die Unternehmen glauben, dass sie mit Virtual Reality machen können, was sie schon immer getan haben und merken, dass es nicht funktioniert", sagt Bailenson. "Es gibt einen Grund, weshalb Menschen nicht zehn Stunden am Tag in der Virtual Reality Videospiele spielen oder weshalb es keine abendfüllenden VR-Filme gibt, die jeder gesehen hat."
Hat der VR-Forscher Recht, so dürfte Virtual Reality im Mediengefüge weiterhin nur ein Nischendasein fristen. Allerdings scheint es noch zu früh, sich derartige Urteile zu bilden. Die VR-Industrie hat erst begonnen, die Möglichkeiten der Virtual Reality als Unterhaltungsmedium und Kunstform zu entdecken und Standards zu entwickeln. Enthusiasten dürften Bailenson zudem entgegenhalten, dass es durchaus Erfahrungen gibt, für die man gerne länger und lange in der Virtual Reality verweilt.
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