Virtual Reality: Auf diese Spiele darf man sich 2018 freuen

Virtual Reality: Auf diese Spiele darf man sich 2018 freuen

2017 war reich an hochwertigen VR-Spielen. Doch was bringt das nächste Jahr? Auf die folgenden fünf Titel dürfen sich VR-Nutzer besonders freuen.

The Inpatient

Das exklusiv für Playstation VR entwickelte Spiel war mein Highlight der Gamescom. Es mischt Elemente des Psychothrillers und Horrorgenres zu einem atmosphärisch dichten, filmischen VR-Erlebnis.

The Inpatient spielt in den 50er-Jahre innerhalb der Mauern einer Nervenheilanstalt. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Patienten, der an Gedächtnisverlust leidet und gegen seinen Willen im Sanatorium festgehalten wird. Im Laufe des Spiels lernt man das Personal und andere Patienten kennen und sammelt Hinweise, die Aufschluss über die eigene Identität und Vorgeschichte geben.

Ein Großteil des Spiels besteht aus Dialogen. Spieler können mit ihren Antworten den Verlauf des Gesprächs und der Geschichte beeinflussen. Cool: Anstatt Knöpfe zu drücken, können Spieler die Antworten auch ins Mikrofon der VR-Brille sprechen. Das fördert die Immersion.

The Inpatient wird von Supermassive Games ("Until Dawn: Rush of Blood", "Tumble VR") entwickelt und knüpft an das PS4-Spiel “Until Dawn” an. Es erzählt die Vorgeschichte der Nervenheilanstalt, die man gegen Ende des Originalspiels besucht.

The Inpatient erscheint am 23. Januar 2018.

Budget Cuts

Zum Launch von HTC Vive im April 2016 veröffentlichte ein kleines und unbekanntes Indie-Team eine kurze, aber raffinierte Demo des VR-Spiels, das eine innovative Teleportationsmechanik mit Elementen des Schleichspielgenres kombiniert.

In der Demo schlüpft man in die Rolle eines Agenten, der ein von Robotern bewachtes Gebäude infiltrieren muss. Möglich macht das ein futuristisches Werkzeug, das Portale öffnet. Mit ihm können Spieler durch schmale Öffnungen in andere Räume gelangen oder die Gegend unbemerkt inspizieren, bevor sie durch das Portal schlüpfen. In Budget Cuts ist Teleportation nicht nur ein designtechnischer Notbehelf, sondern eine mächtigen Waffe.

Das Schleichszenario trägt dazu bei, die Teleportation plausibel zu machen: Da man sich im Spiel durch kleine Zimmer bewegt und dabei auf Zehenspitzen geht, kommt gar nicht erst das Bedürfnis auf, weite Räume zu durchqueren. Um unentdeckt zu bleiben, muss man sich ducken, kauern und um Ecken schauen. Das führt zu einer erhöhten Körperwahrnehmung und sorgt für ein starkes Präsenzgefühl.

Laut den Entwicklern erscheint Budget Cuts Anfang 2018 für PC-Brillen.

https://www.youtube.com/watch?v=uUiVnyuvow0&feature=youtu.be

Compound

Der Indie-Entwickler Bevan McKechnie will mit Compound einen waschechten Ego-Shooter für Virtual Reality abliefern, ohne Kompromisse bei Spieldesign und Fortbewegung. Wer fließende Fortbewegung erträgt, kann sich auf einen Adrenalinkick gefasst machen.

In der frühen Alpha-Version, die man bei Steam kostenlos ausprobieren kann, erforscht man zufallsgenerierte Gewölbe einer Kanalisation, in denen feindliche Soldaten und Roboter patrouillieren. Das Spiel bietet erst zwei Waffen: Einen einfachen Blaster und ein Maschinengewehr, das man manuell nachladen muss.

Nachdem man sich an die Steuerung und die Fortbewegung gewöhnt hat, geht man vollkommen in der Pixel-Welt auf. Compound zeigt eindrücklich, dass grafischer Realismus keine Voraussetzung für Präsenz ist und dass die Fortbewegung ebenso stark zur Immersion beiträgt.

Jüngere Spieler sollten sich nicht vom Retro-Look abschrecken lassen. Compound fühlt sich futuristisch an, gerade es weil in einem grafischen Gewand erscheint, das an Wolfenstein 3D und Doom erinnert. Wer es spielt, fühlt sich wie Wade Watts aus Ready Player One, der sich in der Oasis die VR-Adaption eines alten Spieleklassikers vornimmt. Fantastisch!

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2018 sollen die ersten vollwertigen Level für Compound erscheinen.

https://www.youtube.com/watch?v=IOFE76N_JSs&t=18s

Marvel Powers United VR

Mit diesem exklusiven Rift-Titel geht nächstes Jahr für viele ein Traum in Erfüllung: Man kann endlich ein Superheld sein. Aus dem Marvel-Universum stehen zahlreiche Superhelden wie Thor und Deadpool zur Auswahl und jeder spielt sich anders.

Schlüpft man in die grüne Haut des Muskelprotzes Hulk, fühlt man sich wie eine Abrissbirne, die über das Schlachtfeld rollt und alles zerquetscht, was ihr in die Quere kommt. Die Spezialangriffe fühlen sich dank Oculus Touch hervorragend an: Man kann die Fäuste vor der Brust zusammenschlagen, um Schockwellen auszusenden oder sie in hoher Geschwindigkeit auf den Boden sausen lassen, um ein Beben auszulösen, das Gegner aus den Socken haut.

Wer es lieber schnell und wendig mag, wählt den Waschbären Rocket Raccoon und schwingt sich mit einem Jetpack in die Lüfte, um sich blitzgeschwind über das Schlachtfeld zu bewegen und Gegner aus sicherer Entfernung gezielt niederzustrecken.

Helden mit unterschiedlichen Fähigkeiten, hektische Arenakämpfe, knallbunte Comicgrafik: Marvel Powers United VR verspricht Mehrspielerturniere, die an Blizzards “Overwatch” erinnern, mit dem Unterschied, dass man gemeinsam gegen KI-Gegner statt gegeneinander antritt.

Einer der erfreulichsten Aspekte des Spiels ist der durchweg hohe Produktionsstandard: Die Grafik ist detailliert und stimmig, der Spielablauf dynamisch und flüssig. Sollte der fertige Titel genug Spieltiefe bieten, steht Rift-Nutzer nächstes Jahr ein VR-Hit ins Haus.

Blood & Truth

Sony investiert weiter in Virtual Reality und lässt vom hauseigenen London Studio einen vollwertigen VR-Titel für Playstation VR entwickeln. Blood & Truth soll ein spielbarer Actionfilm im Hollywood-Stil werden.

Über die Geschichte ist nur wenig bekannt: Das Spiel versetzt VR-Nutzer in die Rolle des Elitesoldaten Ryan Marks, der aus dem Krieg zurückkehrt, um seine Familie aus den Fängen eines Londoner Gangsterbosses zu befreien.

Dank Playstation Move sollen die Interaktionen weitaus realistischer sein als in herkömmlichen Spielen. In Trailern sieht man Spieler durch Lüftungsschächte kriechen, Schlösser knacken, Überwachungskameras hacken, Sprengkörper anbringen und beidhändig Waffen führen.

Da zu einem gelungenen Actionfilm auch gute Dialoge gehören, wird es in Blood & Truth zahlreiche Gespräche mit Spielcharakteren geben. Spieler werden aus Dialogoptionen wählen und damit den Charakter ihres Avatars formen können. Bei der Darstellung künstlicher Menschen will Sony neue Maßstäbe setzen und digitalisiert zu diesem Zwecken reale Schauspieler.

Blood & Truth wird vom gleichen Team entwickelt, das die VR-Demosammlung “Playstation VR Worlds” schuf. Die beliebteste der fünf VR-Erfahrungen ist “The London Heist”, ein interaktiver Gangsterfilm, der Spieler mit den kriminellen Mächten Londons konfrontiert. Blood & Truth ist der geistige Nachfolger dieser Demo und soll die Ideen und Konzepte der VR-Erfahrung zu einem vollwertigen Spiel weiterentwickeln.

| Featured Image: Supermassive Games