Virtual Reality: Armband soll Motion Sickness verhindern
Solange Room-Scale-VR und neue Fortbewegungskonzepte nicht etabliert sind, wird uns auch das Phänomen der Motion Sickness weiter begleiten. Ein Armband soll mit Elektroschocks Abhilfe schaffen.
Eine neue Erfindung extra für Virtual Reality ist das Reliefband VR allerdings nicht, schon seit 1999 ist das Armband in verschiedenen Versionen und Überarbeitungen auf dem Markt und soll dabei helfen, Übelkeit in allen denkbaren Szenarien zu unterdrücken. Das Reliefband setzt auf eine Methode namens "Neuromodulation", die mittels elektrischer Impulse das Nervensystem positiv beeinflussen soll.
Das Vorgehen kommt aus der Akupunktur, stimuliert wird der Pressurpunkt "Pericardium 6" am Handgelenk, der direkte Verbindung zum Vagusnerv im Gehirn haben soll. Dieser wiederum wird in Zusammenhang mit Bewegungsübelkeit gebracht. Bisherige Studienergebnisse sind nicht eindeutig, in manchen Untersuchungen wird dem Band eine Wirkung nachgesagt, andere kommen zu dem Schluss, dass es wirkungslos ist.
___STEADY_PAYWALL___Bevor man das Band anlegen kann, muss man am Handgelenk den "P6"-Punkt finden und leitendes Gel auftragen. Dann platziert man das Armband exakt auf den Pressurpunkt und stellt die Stärke der Stromstöße ein. Laut den Testern von Digitaltrends sollen diese schon auf der leichtesten Stufe relativ unangenehm sein und zum Teil sogar Muskelzuckungen im Mittelfinger auslösen können. Das klingt ein bisschen nach "den Teufel mit dem Beelzebub austreiben".
Aber funktioniert das Band? Schwer zu sagen. Digitaltrends testete es mit fünf Redakteuren. Einer bemerkte keinen Unterschied, zwei weitere beschrieben eine leichte Verbesserung und zwei Redakteure sprachen sogar von einer deutlichen Linderung der Übelkeit, allerdings ohne das Problem komplett zu beheben.
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Das Reliefband ist bereits die zweite Methode, bei der mit Elektrostimulation die Bewegungsübelkeit verhindert werden soll. Bei Samsungs 4D-Spezialkopfhörern sollen Elektroden hinter dem Ohr den Gleichgewichtssinn so stimulieren, dass man Phantombewegungen wahrnimmt, die zur virtuellen Bewegung passen. So soll die Übelkeit gar nicht erst erstehen. Was wohl passieren würde, wenn man beide E-Schocker gleichzeitig am Körper trägt und dann virtuell Achterbahn fährt?
Viel schockierender als die Elektroschocks dürfte für viele der Preis sein: 90 US-Dollar soll das technisch denkbar simple Produkt in den USA kosten. Auf Amazon Deutschland macht das Unternehmen Woodside Biomedical die Hand sogar noch weiter auf und versucht im Zuge des VR-Hypes 250 Euro pro Armband zu erlösen. Eine günstigere Alternative könnte das "Sea Band" sein, das nach dem gleichen Prinzip, aber ohne Elektroschocks funktioniert. Das Armband wird einfach nur über den Triggerpunkt gezogen und soll so seine Wirkung entfalten.
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