Virtual Reality 2024: Meine Tops & Flops des Jahres
Das VR-Jahr 2024 ist vorbei. Die folgenden Ereignisse, Höhepunkte und Enttäuschungen werden mir in Erinnerung bleiben.
Inhalt
Meine Höhepunkte des Jahres
Spiele, Spiele, Spiele!
2024 wird das bisher beste Jahr für VR-Spiele, schrieb ich im Frühjahr und behielt Recht. Noch nie gab es so viele großkalibrige Titel auf einmal. Ich denke an Batman: Arkham Shadow, Metro Awakening, Behemoth und Alien: Rogue Incursion, nur um die größten zu nennen.
Hinzu kommen zahlreiche Indie-Perlen und innovative Titel, die die Grenzen der Mixed Reality ausgelotet haben wie Starship Home, Spatial Ops, Wall Town Wonders und viele mehr.
Ebenfalls gefreut haben mich Neuauflagen von in Vergessenheit geratenen VR-Juwelen wie Witchblood, Raccoon Lagoon und Augmented Empire. Der Reichweite und dem Erfolg von Meta Quest ist es zu verdanken, dass diese Spiele der Nachwelt erhalten bleiben.
Mit Trombone Champ: Unflattened schaffte es das erste VR-Spiel der Flat2VR Studios in die digitalen Stores. Ein wichtiger Meilenstein für die Modding-Community, die sich professionalisiert hat und nun offizielle VR-Umsetzungen herkömmlicher Videospiele zum Nutzen aller entwickelt.
Meta öffnet sein VR-Ökosystem (ein wenig)
Im April kündigte Meta überraschend an, dass es Horizon OS, das Betriebssystem der Meta Quest, an ausgewählte Hardware-Hersteller lizenzieren will, sodass diese spezialisierte Headsets auf Basis von Horizon OS auf den Markt bringen können. Ein Schritt, mit dem kaum jemand gerechnet hat.
Für die Verbraucher:innen ist das eine gute Nachricht, da es in Zukunft eine größere Vielfalt an VR-Headsets geben wird. Vorausgesetzt, dass die OEMs an ihren Plänen festhalten und Meta nicht davonlaufen.
Neue Hoffnung für Smart Glasses und AR-Brillen
Ebenfalls positiv überrascht hat mich der Erfolg der Ray-Ban Smart Glasses. Dies deshalb, weil die erste Generation kläglich gescheitert war.
Wir wissen nicht, wie viele Brillen Meta und EssilorLuxottica tatsächlich verkauft haben, aber es gibt eindeutig einen Hype um das Gerät seitens Verbraucher und Presse, was ein ermutigendes Zeichen für die leidgeplagte Kategorie der Smart Glasses ist.
Metas AR-Brillenprototyp Orion stieß ebenfalls auf Anklang und macht Hoffnung, dass die große Augmented-Reality-Vision eines fernen Tages doch noch Wirklichkeit werden könnte.
Meta pimpt Quest 3 mit Updates
Meta wiederholte in diesem Jahr mit Quest 3, was es einst mit Quest 2 gemacht hatte: Es wertete das eigene Produkt mit einer Flut von Software-Updates deutlich auf.
Insbesondere die Mixed-Reality- und Multitasking-Fähigkeiten des Geräts wurden verbessert. Erwähnenswert sind auch der Reise- und der Liegemodus sowie die zahlreichen Features, die von Apple Vision Pro inspiriert sind. Die Liste der Verbesserungen ist zu lang, um sie hier einzeln aufzuführen.
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Meine Tiefpunkte des Jahres
Apple Vision Pro lässt Verbraucher kalt
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Apples erster Versuch, im VR-Bereich Fuß zu fassen, ist gescheitert.
Woran man das sieht? Erstens: Apple hat weniger als eine halbe Million Geräte verkauft. Zweitens: Kaum jemand entwickelt noch Apps für die Plattform. Drittens: Niemand redet mehr über das Gerät.
Angefangen beim viel zu hohen Preis, über Komfortprobleme und eingeschränkte Eingabemöglichkeiten bis zum nicht vorhandenen Content-Ökosystem: Apple Vision Pro hat viele Probleme, die beim nächsten Versuch einen radikalen Strategiewechsel erfordern.
Die verhaltene Reaktion auf das Gerät hatte vermutlich auch für Meta Folgen: LG legte angeblich eine Partnerschaft auf Eis, die die Entwicklung eines Premium-Headsets vorsah und Meta selbst gab die Entwicklung eines direkten Vision-Pro-Konkurrenzprodukts auf.
Meta schließt ein legendäres VR-Studio
Ready at Dawn schuf mit Lone Echo ein PC-VR-Spiel, das seiner Zeit um Jahre voraus war. Das Studio schien für Großes bestimmt zu sein und wurde 2020 von Meta übernommen. Ein Jahr später erschien die Fortsetzung Lone Echo 2, Metas letztes großes PC-VR-Projekt.
Danach wurde es still um das Studio. 2023 wurden die Server des Multiplayer-Ablegers Echo Arena abgeschaltet und 2024 folgte die Schließung des Studios. Ready at Dawn hatte Meta Millionen gekostet und kein einziges Quest-natives Spiel produziert. Der eigentliche Verlust liegt jedoch im Talent und Potenzial des Studios, das für immer verloren ist.
Was sich hinter den Kulissen abgespielt hat, werden wir vielleicht nie erfahren. Aber diese Geschichte zeigt, dass es für große Studios nicht immer von Vorteil ist, wenn sie in einem Konzern aufgehen. Im Gegenteil.
VR-Studios verramschen ihre Spiele
Diesen Sommer war ein besorgniserregender Trend zu beobachten: Einige Studios verschleuderten ihre Meta-Quest-Spiele mit Rabatten von bis zu 90 Prozent.
Es war wohl ein verzweifelter Versuch, den Algorithmus auszutricksen und zu mehr Sichtbarkeit und Bewertungen im Horizon Store zu kommen, egal mit welchen Mitteln.
Tatsache ist, dass mehr VR-Spiele denn je um die Gunst der Nutzer:innen buhlen und die riesige Auswahl sowie die Flut neuer Titel dazu führen, dass es für einzelne Produkte immer schwieriger wird, ihre Kundschaft zu finden. Die jahrelange Spieleflaute ist vorüber und die VR-Branche muss sich einer neuen Realität stellen: dass der Wettbewerb und die Konkurrenz sehr viel härter geworden ist.
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