Valve: Virtual Reality braucht keine Killer-App, weil sie selbst die Killer-App ist

Valve: Virtual Reality braucht keine Killer-App, weil sie selbst die Killer-App ist

Auf der Casual Connect, die derzeit in Berlin stattfindet, ist auch Valves VR-Guru Chet Faliszek zu Gast. Bei einer Podiumsdiskussion führte er aus, weshalb Virtual Reality keine Killer-App braucht, um im Mainstream anzukommen.

Bei der Diskussion anwesend war auch Patrick O'Luanaigh, der CEO von nDreams. Das Studio hat das VR-Spiel "The Assembly" und die Relax-App "Perfect" entwickelt. O'Luanaigh antwortete auf die Frage nach seiner Definition einer "Killer-App": "Es geht weniger um den Umsatz als um etwas, worüber alle Leue reden."

Es gebe zwar viele tolle Anwendungen, aber keine, die die Menschen dazu brächte, in die Läden zu gehen und sich eine VR-Brille zu kaufen, meint O'Luanaigh. Der Entwickler hofft, dass dieses Problem mit steigenden Budgets für VR-Produktionen gelöst werden kann.

___STEADY_PAYWALL___

VR-Brille: Ökosystem wie beim App Store

Ein ganz anderes Verständnis von Killer-App vertritt Chet Faliszek. Er glaubt, dass es falsch sei, überhaupt nach einer Killer-App zu fragen. Ihm zufolge gehöre dieser Begriff in den Kontext der Spielkonsolen und sei nicht auf Virtual Reality anwendbar. Für ihn ist sie nicht ein System unter vielen, sondern eine vollkommen neue Plattform. Daher müsse man die Virtual Reality, wenn überhaupt, mit dem Smartphone statt mit Spielkonsolen vergleichen.

"Was war die Killer-App für den App Store?" fragt Faliszek und liefert die Antwort gleich nach: "Ich würde sagen, dass es die Flexibilität war, die Möglichkeit, für jede Person etwas anderes zu sein. Wenn man mich vor zwanzig Jahren gefragt hätte, welche Funktion ich mir für mein Telefon am meisten wünsche, hätte ich gesagt, dass ich telefonieren kann. Jetzt tätige ich selten Anrufe mit dem Smartphone."

logo
  • checkMIXED.de ohne Werbebanner
  • checkZugriff auf mehr als 9.000 Artikel
  • checkKündigung jederzeit online möglich
ab 3,50 € / Monat
logo

Unterschiedliche Reaktionen auf die gleichen Inhalte

Dieselbe Diversität gelte auch für Virtual Reality: "Wenn man einer Gruppe von Leuten zehn verschiedene Demos vorführt, dann sagt mit Sicherheit jemand 'Weshalb gehört diese Demo dazu?', während die nächste Person meint 'Dies ist das Beste, was ich je gesehen habe'." Man beobachte oft diese persönlichen Reaktionen und jeder Anwender findet eine Anwendung, die ihm besonders gefällt, meint Faliszek.

Anders formuliert könnte man sagen: Virtual Reality braucht keine Killer-App, weil sie - als ein gänzlich neues Medium - selbst die Killer-App ist. Als solches kann sie nicht auf einen bestimmten Bereich reduziert werden. Ganz im Gegenteil, erschließt sie diese erst.

"Es gibt diesen Wunsch, dass möglichst bald ein vollständig ausgebildeter Markt entsteht, aber die Wahrheit ist, dass er selbst ein Jahr nach dem Marktstart von Oculus Rift und HTC Vive immer noch von Entwicklern geformt wird, die mögliche Anwendungsszenarien des Mediums erforschen", sagt Faliszek.

| Featured Image: Youtube (Screenshot) | Source: Games Industry