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Unplugged: Air Guitar im Test - Jetzt auch für die PSVR 2

Unplugged: Air Guitar im Test - Jetzt auch für die PSVR 2
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Im VR-Spiel Unplugged: Air Guitar für Meta Quest 2, SteamVR und PSVR 2 kommt ihr als VR-Luftgitarrist:innen groß raus. Überzeugen Handtracking und Immersion auf der virtuellen Bühne?

Im Unplugged: Air Guitar für Meta Quest 2 rockt ihr virtuelle Bühnen mit der Luftgitarre. Dazu verzichtet das Entwicklerteam Anotherway auf zusätzliche Controller und gibt euch sozusagen freie Hand: Das VR-Spiel ist ausschließlich für Handtracking konzipiert.

Wie gut das funktioniert, habe ich für euch ausprobiert.

Unplugged Air Guitar: Review in aller Kürze

Unplugged Air Guitar ist ein spaßiger Ausflug in die Welt des Rocks. Das Handtracking sitzt bei der VR-Luftgitarre fast perfekt und die nicht vorhandene Haptik einer echten Gitarre ist geschickt gelöst. Kleine Schwächen erlaubt sich der Luftgitarren-Simulator bei der Kampagne und der Immersion auf der Bühne. Ein ausführliches Fazit lest ihr am Ende des Artikels.

Hinweis: Unplugged: Air Guitar gibt es für SteamVR, Meta Quest 2 und Playstation VR 2.

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Primär getestet: Quest 2 (meinen Eindruck zur PSVR 2-Version findet ihr am Ende des Artikels)

Unplugged: Air Guitar ist für euch geeignet, wenn …

  • ihr immer schon eure Luftgitarre-Skills auf einer großen (VR-)Bühne präsentieren wolltet
  • euch Musikspiele wie Guitar Hero gefallen
  • ihr über jedes noch so ausgelutschte Rock-Klischee lachen könnt

Unplugged: Air Guitar ist für euch weniger geeignet, wenn …

  • ihr mit Rockmusik nichts anfangen könnt
  • ihr bei VR-Spielen lieber Controller in der Hand habt
  • eine spannende Kampagne mit Rockstar-Story erwartet

Unplugged: Air Guitar bietet die volle Dosis Rock-Klischees

Der Einstieg in Unplugged: Air Guitar ist ein VR gewordener Traum für alle Rockfans. Das VR-Spiel trieft nur so vor Rock-Klischees. Während des Tutorials stehe ich in einem kleinen, dunklen Backstage-Raum eines Clubs, dessen Wände mit Postern und Aufklebern tapeziert sind. Allesamt gespickt mit Anspielungen auf reale Rockgrößen.

Um mich herum liegen leere Bierflaschen, eine Bass-Drum und ein virtueller Nachbau eines Amps von Kulthersteller Orange. Vertigo Games (After the Fall) und Anotherway haben gleich mehrere namhafte Lizenzen eingekauft. Neben Orange-Amps finden sich auch virtuelle Verstärker von Marshall auf der Bühne. Spielen darf ich mit Originalklampfen wie der Omen Extreme von Schecter.

Direkt vor mir hängt ein großes Poster von Steel Panther-Gitarrist „Satchel“. Interagiere ich damit, erwacht er innerhalb des Rahmens zum Leben und sorgt mit seinen bissigen Kommentaren für einige Lacher. Wer die Comedy-Rockband Tenacious D um Schauspieler Jack Black verfolgt, wird sich sofort heimisch fühlen. Satchel weist mich in die hohe Kunst des Rockstar-Daseins ein.

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Hervorragende Einführung und cleveres Game Design

Während des Tutorials zeigt mir Satchel genau, wie ich mit der virtuellen Gitarre umgehen muss und gibt mir auch im weiteren Verlauf des Spiels immer wieder Tipps. Auch, wie ich optimale Bedingungen für das Handtracking schaffe (saubere Kameralinsen, kurze Ärmel, gute Beleuchtung etc.) wird humorvoll aber verständlich erklärt. Da Unplugged: Air Guitar voll auf Handtracking setzt, habe ich anders als bei bekannten Musikspielen wie Guitar Hero keine Plastikgitarren oder Controller in der Hand. Diese fehlende Haptik kompensiert das Spiel mit einer cleveren Mechanik.

Der Korpus der virtuellen Gitarre, auf dem ich die Saiten mit der rechten Hand anschlage, bleibt verankert auf Höhe meines Bauches. Die Gitarre bewegt sich nicht mit, wenn ich durch den Raum gehe. Mit einem Griff, der auf einer echten E-Gitarre dem Tremolo (Erklärung) entspricht, platziere ich sie auf der richtigen Höhe. Mit der linken Hand greife ich den Hals und werde „eingeklinkt“. Von nun an gleite ich auf den Bünden auf und ab oder bewege den gesamten Hals nach oben oder unten.

Durch dieses durchdachte Design gelingt es den Entwickler:innen, die Gewichtsverteilung einer echten Gitarre zu simulieren. Der schwere Korpus sorgt für Stabilität, während der leichte Hals flexibel bleibt. Auf der virtuellen Bühne fühlt es sich dadurch fast so an, als hätte ich tatsächlich eine Gitarre in der Hand.

Geschmeidiges Handtracking mit einem Haken

Wer die Musikspiele Guitar Hero oder Rockband gespielt hat, kennt das Prinzip: Die Griffbilder sausen wie die Klötze in Beat Saber auf mich zu und ich muss sie im richtigen Moment mit der linken Hand auf der Plastikklampfe greifen und mit der rechten anschlagen.

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Bei Unplugged: Air Guitar gibt es allerdings keine greifbare Gitarrenattrappe mit Druckknöpfen. Der Hals der virtuellen Gitarre ist deshalb in vier Segmente unterteilt, worauf die Griffbilder zu rauschen. Je nach Griffbild muss ich ein bis vier Finger in unterschiedlichen Kombinationen auf den Gitarrenhals „drücken“. Farbige Markierungen helfen bei der Orientierung.

Das Griffbrett der virtuellen Gitarre im VR-Spiel Unplugged: Air Guitar.

Die Griffe sind farblich auf eure Finger abgestimmt. Ihr müsst im richtigen Moment die Griffkombination am angegebenen Bund drücken. | Bild: Vertigo Games / MIXED

Der Nachteil: Damit die Meta Quest 2 meine Handbewegungen mit den Trackingkameras erkennt, muss ich während des Spielens ständig auf den Gitarrenhals starren. Das geht bei längeren Sessions ziemlich auf das Genick. Gleichzeitig raubt es dem VR-Spiel die Immersion, denn ich kann während der Gigs kaum etwas von der Atmosphäre der eigentlich stimmungsvoll designten Konzerthallen aufsaugen.

Ansonsten funktioniert das Handtracking in Unplugged: Air Guitar perfekt. Es scheint, als wäre die Luftgitarre prädestiniert für die Controller-freie Steuerung. Fingerverrenkungen werden auch in hohen Geschwindigkeiten perfekt erkannt. Ich hatte nie das Gefühl, einen Song wegen der Technik verschludert zu haben. Präziseres Handtracking habe ich in einem VR-Spiel noch nicht erlebt.

Songliste mit Ups und Downs

Der Soundtrack liefert einen interessanten Querschnitt vieler Rock-Sub-Genres. Ihr findet Classic Rock wie Children of The Revolution von T-Rex, Should I Stay or Should I Go von The Clash oder Indie-Rock-Perlen von Alt J und Weezer. Auch bekannte Rock-Hymnen wie Are You Gonna Be My Girl von Jet und Hard Rock-Bretter von Steel Panther sind mit von der Partie.

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Insgesamt fällt die Songliste mit 24 Titeln etwas gering aus. Zumal auch einige weniger bekannte oder relevante Titel auf der Liste sind. Zwar sind große Namen wie Ozzy Osbourne oder The Offspring vertreten, ihr größten Hits suche ich allerdings vergeblich.

Ein paar aktuelle Songs hätten ebenfalls nicht geschadet. Immerhin bietet Vertigo Games mittlerweile zwei DLCs mit zusätzlichen Songs an. Vielleicht bekommen Luftgitarrenrockstars ja noch mehr Nachschub.

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Verschenktes Potenzial bei der Kampagne

Während der Kampagne arbeite ich mich durch mehrere Schallplatten, die jeweils etwa eine Handvoll Songs bieten. Erst wenn ich alle Titel auf einer Platte gespielt habe, geht es weiter zur Nächsten. Mit jedem Erfolg schalte ich zudem eine neue Location frei. Um die zu besuchen, muss ich sie aber erst umständlich im Hauptmenü auswählen.

Verbessere ich meine Punkteausbeute, sammle ich Fans und schalte neue virtuelle Gitarren frei. Die virtuellen Bühnen sind liebevoll designt und bieten, wie bereits erwähnt, großartige Live-Atmosphäre. Treffe ich die Noten sauber, feiert mich das Publikum, haue ich daneben, hagelt es Häme.

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Sind die Fans zufrieden, werfen sie euch manch intimes Wäschestück zu.

Sind die Fans zufrieden, werfen sie euch manch intimes Wäschestück zu. | Bild: Vertigo Games / MIXED

Je länger ich während eines Songs fehlerlos bleibe, desto mehr Bonuspunkte bekomme ich. Zwischendurch jage ich mit coolen Moves und Power-Items den Highscore nach oben. Jubeln mir die Fans am Ende zu, darf ich sie mit Devil Horns anspornen, was zu einem Unterwäscheregen führen kann. All das macht zwar Spaß, hält mich aber nicht lange bei Laune.

Eine gute Story hätte mich als blutigen Anfänger auf eine spannende Reise vom ranzigen Kleinstadt-Club in die größten Arenen der Welt und schließlich auf den Rockstar-Olymp nehmen können. Stattdessen spiele ich während der Kampagne nur noch einen Song nach dem anderen, ohne großes Feedback. Abseits der Bühne tut sich zu wenig.

Auch Satchel rückt nach starkem Anfang immer weiter in den Hintergrund. Dabei hätte er eigentlich das Potenzial zum Mr. Miyagi der Luftgitarrenkunst gehabt. So fühlt sich das Spielerlebnis nach einer Aneinanderreihung loser Teile an. Alles dazwischen, bleibt meiner Fantasie überlassen. Hier wäre mehr drin gewesen.

So spielt sich Unplugged: Air Guitar auf der PSVR 2

Mittlerweile ist Unplugged: Air Guitar auch als Port für die Playstation VR 2 erschienen. So viel vorweg: Die PSVR-2-Portierung ist ordentlich umgesetzt. Wer die Wahl hat, sollte aber lieber zur Meta Quest 2-Version greifen.

Controller-Steuerung fühlt sich weniger elegant an

Da es auf der PSVR 2 kein Fingertracking gibt, verliert das Spiel seine große Stärke. Die Steuerung per Sense-Controller funktioniert zwar tadellos. Das im Test beschriebene „Gitarren-Feeling“ entsteht dabei aber nicht.

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Spielt ihr Unplugged: Air Guitar mit den Controllern, was die Entwickler per Update auch schon für die Quest-2-Version nachreichten, gibt es weniger Griffbilder. Die Sense-Controller erkennen lediglich die Fingerbewegungen auf den L- und R-Tasten.

Hals drehen, statt Finger verrenken

Ihr könnt mit der linken Hand also nur zwischen drei Griffbildern wechseln: Vier Finger gleichzeitig drücken (L1 und L2), nur den Zeigefinger drücken (nur L2), nur den Mittelfinger drücken (nur L1). Die Animation des Publikums via Devil Horns fällt ebenfalls flach. Stattdessen hebt ihr einfach die Hände.

Die fehlenden Griffbilder gleichen die Entwickler aber mit einem cleveren Kniff aus: Auf den höheren Schwierigkeitsgraden müsst ihr gelegentlich den Hals der Gitarre drehen. Dazu bewegt ihr das Handgelenk entsprechend der erscheinenden Farbcodes nach oben oder unten.

Hübschere Grafik, aber unschöne Schnitte im Tutorial

Leider fällt auch die geniale Einführung in die Steuerung durch Steel Panther-Gitarrist Satchel auf der PSVR 2 etwas holprig aus. Denn sämtliche überflüssigen Handtracking-Elemente wurden aus den Sequenzen geschnitten. Man merkt einfach, dass da etwas fehlt.

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Die Grafik profitiert von der Leistungsstärke der PS5. In den Backstagebereichen und auf der Bühne gibt es mehr Details zu entdecken und insgesamt wirken die Farben satter und die Umgebungen plastischer.

Fazit zu Unplugged: Air Guitar – Rockstar in the making

Unplugged: Air Guitar setzt das Handtracking der Meta Quest 2 perfekt um. Die Fingerbewegungen werden sauber erkannt und sind schlüssig in das clevere Spieldesign eingewoben. Luftgitarre und Handtracking sind eine perfekte Kombination.

Durch das Handtracking entsteht allerdings eine unangenehme Kopfhaltung. Der Blick muss ständig nach links unten auf den Gitarrenhals geworfen werden. Diese Haltung in Kombination mit dem Gewicht der VR-Brille kann bei längeren Sessions ungemütlich werden. Außerdem verpasst man dadurch die Konzertatmosphäre während den virtuellen Auftritten.

Wer sich über überspitzt dargestellte Rockstar-Klischees amüsieren kann, lacht in Unplugged: Air Guitar Tränen. Steel Panther-Gitarrist Satchel dient euch als Mentor und gibt immer wieder Tipps, mit einem an Jack Black und Tenacious D erinnernden Humor.

Das Tutorial ist eines der Highlights des Spiels. Selten wurde ich in das Gameplay eines Spiels so witzig und doch präzise eingeführt wie in Unplugged: Air Guitar. Auch die fortgeschrittenen Spielmechaniken, wie zusätzliche Griffmuster, Soli, Bendings und mehr, werden in idealem Tempo eingeführt. Es entsteht nie ein Gefühl der Überforderung.

Songliste und Kampagne verschenken allerdings Potenzial. Die Titelauswahl bietet zwar einen interessanten Mix aus vielen Rockgenres, die ganz großen Hits fehlen allerdings. Der Kampagne fehlt ein roter Handlungsfaden. Abseits der Songs gibt es nicht viel zu erleben.

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Alle Informationen zur Meta Quest 2 findet ihr in im verlinkten Test.