Unity spricht über die drei wichtigsten Innovationen für Mixed Reality
Die Unity-Engine etabliert sich gerade als Rückgrat der Mixed-Reality-Zukunft. Dioselin Gonzalez aus Unitys Mixed-Reality-Labor spricht über die drei wichtigsten Verbesserungen, die aus ihrer Sicht nötig sind für den großen Durchbruch.
Unity orientiert sich für die Definition der Mixed Reality am Konzept des Wissenschaftlers Paul Milgram aus 1994. Laut Milgram ist die Mixed Reality keine Hard- oder Software, sondern ein Kontinuum, das den fließenden Wechsel zwischen Realität - nur Atome - und virtueller Realität - nur Bits und Bytes - beschreibt mit Formen der erweiterten Realität als Zwischenstufen. In ihrem Vortrag auf der Siggraph Techkonferenz (siehe Video unten) beschreibt Gonzalez drei Bereiche, die laut Unity reifen müssen, bevor diese Vision der Mixed Reality im Alltag ankommt.
Kontextlinks statt Apps und Online-Stores
Die erste grundlegende Verbesserung ist laut Gonzalez, dass Programme im Alltag unsichtbar und vergessen werden. Aktuell sei der Nutzer auf der Suche nach der richtigen Anwendung für das Smartphone mit einer sehr großen Zahl an Apps konfrontiert.
___STEADY_PAYWALL___Dieses klassische Store- und App-Modell habe in der Mixed-Reality-Zukunft ausgedient. Eine zentralistisch angelegte Nutzerführung und eine App-Nutzung wie beim Smartphone sei keine Lösung mehr.
Stattdessen sollen Mixed-Reality-Apps kontextbezogen in die Umgebung oder in physische Objekte integriert sein. Sie werden automatisch aktiviert, wenn man sich ihnen nähert oder ein Objekt in die Hand nimmt. "Apps und Services werden dem Nutzer nur noch dann zur Verfügung gestellt, wenn es Sinn ergibt", sagt Gonzalez. Sie glaubt, dass die Mixed Reality letztlich die Wachablösung für die Smartphone- und App-Ökonomie wird.
Eine zweite, beständige Realitätsebene
Entwickler sollten sich bemühen, Mixed Reality nicht als Gimmick für die einmalige Nutzung zu betrachten, sondern Anwendungen erschaffen, die dauerhaft mit dem Alltag des Nutzers verlinkt und in diesen integriert sind.
"Die Geräte der Zukunft sollten keine einmaligen Erlebnisse bieten, die man betritt und wieder verlässt, sondern sie müssen die Verlinkung zu einer dauerhaften, zweiten Realitätsebene sein", sagt Gonzalez. Entwickler sollten die Geräte als Portale in die Mixed Reality sehen.
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Social-Streaming als Standardfunktion
Der letzte Bereich, der laut Gonzalez dringend verbessert werden muss, ist die soziale Erfahrung mit den Geräten. Derzeit geben sie zwar dem Brillenträger Zugang zur Mixed Reality, aber die Menschen in der Umgebung des Brillenträgers können die digitale Sphäre nicht wahrnehmen. Das führe in eine soziale Isolation.
Als mögliche Lösung beschreibt Gonzalez einen allgegenwärtigen Beobachtermodus im Stile von Mixed-Reality-Videos. Dieser Beobachtermodus müsse automatisiert erstellt und ein Standard werden. Als positives Beispiel nennt Gonzalez Kanäle auf der Spiele-Streaming-Plattform Twitch, die in Mixed-Reality-Optik streamen.
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