Twitter sucht den Einstieg in Virtual und Augmented Reality
Twitter stellt einen ehemaligen User-Interface-Designer von Apple ein, der das Unternehmen fit machen soll für neue Computerplattformen.
Twitter ist in einer Langzeitkrise. Die Wachstumsquote war zuletzt bescheiden, Ende 2015 sank erstmals die Zahl der monatlich aktiven Nutzer. Im Juni überholte der Social-Messenger Snapchat, erst seit 2011 auf dem Markt, den Kurznachrichtendienst mit mehr aktiven Nutzern im Monat. Stagnierende oder sinkende Nutzerzahlen sind für ein soziales Netzwerk der Super-Gau und entsprechend sucht Twitter nach Wegen aus der Krise. Die kürzlich vorgestellten Sticker, die man im Snapchat-Stil auf geteilte Bilder kleben kann, dürften wohl kaum die passende Antwort sein.
Vielleicht sind Virtual und Augmented Reality langfristig eine Alternative für mehr Wachstum. Das Potenzial soll Alessandro Sabatelli ergründen, ein ehemaliger User-Interface-Designer bei Apple. Zuletzt arbeitete Sabatelli in seinem eigenen Startup Ixomoxi an psychedelischen Augmented-Reality-Filtern für mobile VR-Brillen. Bei Linkedin gibt Sabatelli sein neues Aufgabenfeld mit "Spatial Computing" an, dazu gehören auch neue Interfaces in den Bereichen Virtual und Augmented Reality.
___STEADY_PAYWALL___Social Media in VR: Lösungen sind noch nicht in Sicht
Noch sind zumindest text- und bildlastige Social-Plattformen in VR und AR reine Zukunftsmusik. Aktuelle VR-Brillen bieten weder die notwendige Auflösung noch den Tragekomfort, um die Nutzung von sozialen Anwendungen interessant zu machen. Richtige Augmented-Reality-Brillen wie Hololens sind nicht einmal auf dem Markt.
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Der kurzfristige Plan von Twitter könnte es sein, den hauseigenen Live-Streaming-Dienst Periscope fit zu machen für Streaming in 360-Grad für VR-Brillen. Google bietet dieses Feature bereits bei YouTube an, bei Facebook dürfte es nur eine Frage der Zeit sein. Dazu passt, dass Twitter zuletzt das Startup Magic Pony aufkaufte. Die Spezialisten für Computer Vision haben sich darauf spezialisiert, die Bildqualität von niedrig aufgelösten Videos via Algorithmus in Echtzeit zu verbessern. Das klingt wie gemacht für 360-Streaming.
Mit der Einstellung von Sabatelli und dem Aufbau einer VR- und AR-Abteilung geht Twitter allerdings nicht vorneweg, sondern versucht verlorenen Boden wieder gutzumachen. Facebook und Google beschäftigen sich bereits seit Jahren intensiv mit immersiven Medien, auch Snapchat investierte bereits strategisch in ein Startup im Bereich Computer Vision.
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