Take 2 Interactive: Nur verhaltenes Interesse an Virtual Reality

Take 2 Interactive: Nur verhaltenes Interesse an Virtual Reality

Take 2 Interactive gehört zu den wichtigsten Publishern der Spieleindustrie. Der Grund sind drei Buchstaben: GTA. VR-Enthusiasten warten gespannt auf die erste Virtual-Reality-Ankündigung. Die scheint aber in weiter Ferne zu sein.

Ursprünglich als exotisches und eher belächeltes 2D-Spiel auf Sonys PS1-Konsole gestartet, entwickelte sich die Gangster-Simulation "Grand Theft Auto" nach dem Sprung in die dritte Dimension zu einem Blockbuster, der seinesgleichen sucht. Keine andere Spieleserie wird von den Fachmedien derart abgefeiert, kontrovers diskutiert und gleichzeitig millionenfach verkauft. Allein der fünfte Teil der Serie ging mehr als 50 Millionen Mal über die Ladentheke und konnte dabei sämtliche vorherigen Launchrekorde von Spielen und Filmen brechen.

Der Erfolg der GTA-Serie macht Take 2 Interactive zu einem gleichermaßen wohlhabenden und einflussreichen Publisher. Wie sich das Unternehmen zu Virtual Reality positioniert, könnte für die Spielebranche eine Signalwirkung haben. "Wir haben Interesse, aber es gibt noch keinen Markt", sagt Geschäftsführer Strauss Zelnick bei einem Investorengespräch zu den aktuellen Quartalsumsätzen. Es sei noch zu früh, den Virtual-Reality-Markt für Endkunden bereits als Erfolg zu bezeichnen. Aufgabe seines Unternehmens sei es, dort zu sein, wo auch die Kunden sind. Die VR-Strategie von Take 2 Interactive lautet vorerst: Abwarten.

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Zelnicks Äußerung ist problematisch: Gerade ein Publisher wie Take 2, dessen Geldspeicher so voll ist, dass er den VR-Markt für Spiele im Alleingang starten könnte, sollte eigentlich investieren, statt abzuwarten. Der Szene der Indie-Entwickler wird es nicht im Alleingang gelingen, VR als neues Spielemedium zu etablieren. Ohne große Marken wie GTA wird VR zumindest für Spiele ein Nischendasein fristen, auch wenn grundlegende Zweifel daran, dass sich klassische Spielkonzepte überhaupt in die virtuelle Realität übertragen lassen, berechtigt sind.

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Fiktive Gewalt in Virtual Reality: Zu real, um noch erträglich zu sein?

Dass die Nachfrage für eine VR-Adaption der GTA-Serie aber durchaus vorhanden wäre, steht wohl außer Frage. In den Vorstellungen vieler Spieler ist die detailreich und lebensecht gestaltete virtuelle Welt aus Grand Theft Auto wie gemacht für ein Virtual-Reality-Spiel. Verschiedene Modder beschäftigen sich bereits damit, GTA V so zu verändern, dass es auch mit VR-Brillen, Positional Tracking und 3D-Controllern nutzbar ist.

Eine solche VR-Version dürfte allerdings auch die Gewaltdebatte rund um Videospiele, die typischerweise mit einem neuen GTA-Release auch in den Mainstream-Medien immer wieder hochkocht, auf ein völlig neues Niveau anheben. Einer der Modder schreibt nach seinem ersten virtuellen Mord in GTA VR: "Es fühlt sich schrecklich an, dass ich das entwickelt habe."

| Source: NYPost | Featured Image: Take Two Interactive / Rockstar Games