Super Mario trifft Virtual Reality im 360-Video

Super Mario trifft Virtual Reality im 360-Video

Wisst ihr noch, damals im Kinderzimmer, wie ihr auf einem viel zu kleinen, laut fiepsenden 4:3-TV und einem zwei Button-Controller Mario durch virtuelle Welten habt hüpfen lassen?

Jetzt könnt ihr quasi durch den Fernseher direkt in Marios Haut schlüpfen. Denn wenn ihr das 360-Video oben mit Cardboard, Gear VR oder einer anderen Smartphone VR-Brille anschaut, seht ihr den ersten Level des NES Mario-Klassikers aus der Perspektive des dicken Klempners anstatt durch eine flimmernde Mattscheibe. Einen stabilen Magen sollte man aber mitbringen, denn es geht hoch und runter.

"Ich wollte etwas in Virtual Reality umsetzen, das jeder kennt. In den 80er Jahren habe ich das Spiel selbst gespielt, die Idee kam wie von selbst. Für mich ist diese Umgebung quasi die Definition von Super Mario", erklärt uns der französische Grafikdesigner Francois Bouille, der das immersive Video umgesetzt hat. Die größte Herausforderung war für ihn, das eigentlich für 2D angelegte Design in eine 3D-Umgebung zu verwandeln und entsprechend zu animieren. Um dem Look des Originals gerecht zu werden, verwendete er die originalen Texturen des 8-Bit-Klassikers.

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Für das Design brauchte er laut eigenen Angaben rund eine Woche. Noch zeitintensiver war allerdings das Rendering: In 360-Grad und mit 4K kostete es ihn satte zwei Wochen, das Video fertigzustellen - und das trotz einer übertakteten i7-CPU von Intel, einer Nvidia GT80-Titan und 32GB Arbeitsspeicher. Ursprünglich war das Video eigentlich als Weihnachts- und Neujahrsgruß an alle VR-Enthusiasten gedacht, jetzt kommt es mit leichter Verspätung. Die enormen Anforderungen an die Hardware dürften für viele kleinere Agenturen und Freelancer ein Flaschenhals sein, wenn es darum geht, aufwändig gerenderte VR-Videos zu produzieren.

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Von Virtual Reality ist Bouille begeistert und geht davon aus, dass es in 2016 rund um den Launch der VR-Brillen einen großen Boom geben wird. Allerdings will er sich zukünftig lieber auf gefilmte statt gerenderte Videos konzentrieren und gemeinsam mit Kunden neue Filmkonzepte für Konzerte, Tourismus, Hochzeiten oder Architektur entwickeln. "Ich will alle Bereiche ausprobieren, in denen 360-Aufnahmen einen Mehrwert bieten können", sagt Bouille.