Snap-CEO: "Die Spectacles waren erst der Anfang"
Nach einem anfänglichen Hype flachte das Interesse an Snaps modischer Videobrille rasch ab. Der CEO des Startups zeigt sich dennoch zufrieden mit den Verkaufszahlen und kündigt langfristige Investitionen in Hardware an.
Die Spectacles sehen wie modische Sonnenbrillen aus. Ihr Alleinstellungsmerkmal ist eine im Brillengehäuse verbaute Kamera, die Videos aus der Blickperspektive des Nutzers aufzeichnet. Die fertigen Aufnahmen werden per Bluetooth an das Smartphone übermittelt und können über Snapchat geteilt werden.
Snap startete mit einer cleveren Marketingidee in den Verkauf: Anstatt die Sonnenbrillen im Netz anzubieten, wurden sie anfänglich nur an Automaten verkauft, die während 24 Stunden an zufälligen Orten aufgebaut wurden. Die künstliche Verknappung sorgte für einen Hype auf Social-Media-Kanälen und führte zu Mondpreisen bei Ebay.
___STEADY_PAYWALL___Erfolgreicher als der iPod
Nach diesem vielversprechenden Start war von den Spectacles nicht mehr viel zu hören. Auf einer Konferenz in Los Angeles gab Snap-CEO Evan Spiegel zum ersten Mal konkrete Verkaufszahlen bekannt. Laut Spiegel wurden seit dem Verkaufsstart im November 2016 mehr als 150.000 Sonnenbrillen abgesetzt. Eine verschwindend geringe Zahl gemessen an den 173 Millionen täglichen Snapchat-Nutzern.
Spiegel zeigt sich dennoch zufrieden. Sein Unternehmen habe mit dem Verkauf von 100.000 Brillen gerechnet. Der CEO zog einen Vergleich zum iPod, der sich im ersten Jahr schlechter verkauft hat. Die Brillen setzten im ersten Quartal 2017 acht Millionen US-Dollar um, im zweiten Quartal nur noch 5,4 Millionen US-Dollar.
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Langfristige Investition in Augmented Reality
Sein Unternehmen habe gerade erst damit begonnen, sich an Hardware zu versuchen, so Spiegel. Er deutet langfristige Pläne an: "Hardware wird vielleicht in zehn Jahren ein wichtiger Träger unserer Produkterfahrung sein. Wenn wir glauben, dass sie in einem Jahrzehnt wichtig sein wird, dann können wir nicht erst in einem Jahrzehnt damit anfangen. Wir haben mit Spectacles einen ersten Versuch unternommen und sind gespannt, wohin die Reise führt", sagte Spiegel.
Der CEO gab nichts Konkretes zu den Plänen des Unternehmens bekannt. Laut einem Bericht von Techcrunch soll das Startup an einer zweiten Generation der Spectacles arbeiten, die Augmented-Reality-Features bietet. Da sich das Startup mit Snapchat auf AR-Funktionen spezialisiert hat, wäre die Verknüpfung von App und Brille der naheliegende nächste Schritt.
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