Silicon-Valley-Investor: Vorerst keine Augmented-Reality-Brille von Apple
Wann kommt Magic Leap? Was zeigt Apple in diesem Jahr? Bastelt Microsoft schon an Hololens 2? Legitime Fragen, von denen man nicht erwarten sollte, dass sie zeitnah beantwortet werden.
Benedict Evans ist Partner bei Andreessen Horowitz, einem bekannten Risikokapitalgeber aus dem Silicon Valley. Die Investoren steckten viele Millionen US-Dollar in das Augmented-Reality-Startup Magic Leap.
Eine Investition, hinter der Evans steht, auch nach all der Kritik der letzten Wochen. Bei Twitter verteidigt er das Unternehmen, betreibt positive PR. Seine erste Magic-Leap-Demo bezeichnete er als "Ich kann nicht glauben, dass ich das gerade sehe"-Moment. Zuletzt habe ihn das Iphone auf gleiche Art beeindruckt. Die AR-Technologie sei überzeugender als die ersten Multitouch-Demos.
___STEADY_PAYWALL___5/ and having the Magic Leap demo is as impressive as the original multitouch demo. Maybe more so.
— Benedict Evans (@BenedictEvans) 11. Februar 2017
Trotz seiner Begeisterung weiß Evans, dass der Weg für die Technologie zur Marktreife und in den Alltag vieler Menschen noch weit ist. In seinem Newsletter spricht er im Kontext von Apple davon, dass man für mindestens ein bis zwei Jahre kein neues Produkt aus Cupertino erwarten solle - das inkludiert eine mögliche Augmented-Reality-Brille.
Es fehlt an wichtigen Grundlagentechnologien
Als Grund nennt Evans, dass Augmented Reality auf Technologien angewiesen sei, die erst noch entwickelt werden müssten. Das gelte für jedes Unternehmen in diesem Feld.
Evans benennt diese Technologien nicht konkret, aber die Bereiche sind bekannt. Es fehlt unter anderem an einer hochwertigen Displaylösung, die glaubhafte digitale Grafiken mit weitem Sichtfeld kombiniert, und verlässlichen Tracking- und Scanningverfahren, die bei vielen Variablen stets verlässlich arbeiten.
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Ebenso muss die mobile Hardware, wie sie beispielsweise in Hololens verbaut ist, noch deutlich leistungsfähiger werden. Die derzeitige Rechenleistung ist noch zu gering, das schränkt die sinnvollen Anwendungsszenarien beim Entertainment und bei industriellen Anwendungen ein.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Apple in 2017 die Augmented Reality außen vor lässt. Das scheint eher unwahrscheinlich, da sich Apple-Chef Tim Cook wiederholt positiv über das neue Computerverfahren äußert, das aus seiner Sicht ebenso grundlegend ist wie das Silizium im Iphone.
Denkbar ist, dass Apple an einer Innovation im Bereich Kamerasoftware fürs Iphone arbeitet oder möglicherweise ein zusätzliches Smartphone ins Rennen schickt, das Augmented-Reality-Sensoren ähnlich Googles Tango-Technologie verbaut hat.
Klar ist auch, dass sich Apple sehr wohl intensiv mit Brillentechnologie befasst. Laut Evans zeigen die in den vergangenen Monaten angemeldeten Patente, dass Apple an prototypischen AR-Brillen arbeitet. Diese Forschung würde auch auf andere wichtige Bereiche wie das maschinelle Sehen und Lernen oder die Spracherkennung einzahlen.
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