Russische Künstlerin trägt VR-Brille und wird verhaftet

Russische Künstlerin trägt VR-Brille und wird verhaftet

Die russische Performance-Künstlerin und politische Aktivistin Ekaterina Nenasheva wurde von Polizeibeamten verhaftet und in eine psychiatrische Klinik gebracht. Der Grund: Sie trug öffentlich eine VR-Brille.

Im Rahmen eines Kunstprojekts namens Between Here and There zeigt sich Nenasheva regelmäßig mit einer VR-Brille im Gesicht auf öffentlichen Plätzen Moskaus. Unter dem Headset sieht sie 360-Grad-Fotografien, die das Leben in russischen Psychiatrien dokumentieren.

Mit der Performance möchte die Aktivistin auf die schlechten Lebensbedingungen der Patienten aufmerksam machen und womöglich auch politische Missstände in ihrem Land anprangern. Wie der Name des Kunstprojekts nahelegt, zieht die Künstlerin Parallelen zwischen der Realität innerhalb und außerhalb russischer Nervenheilanstalten.

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In mehrere Anstalten gebracht

Laut Euronews wurde Nenasheva vor den Mauern des Kremls verhaftet. "Es ist streng verboten, auf öffentlichen Plätzen in der Virtual Reality zu sein. Das hier ist die wirkliche Welt", sollen Polizeibeamten zu Nenasheva gesagt haben, schreibt die Künstlerin auf ihrer Facebook-Seite.

In dem Beitrag heißt es weiter, dass Nenasheva in eine psychiatrische Anstalt gebracht wurde. Dort soll sie von Ärzten zu ihrem Projekt befragt und aufgefordert worden sein, ein Formular zu unterzeichnen, in dem steht, dass sie sich freiwillig einweisen lässt.

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Als sie sich weigerte, das Papier zu unterschreiben, wurde sie in eine weitere Klinik gebracht und erneut befragt. Schließlich entschieden die Psychiater, die Künstlerin freizulassen.

Das Titelbild stammt von einer früheren Aktion und zeigt nicht die Verhaftung. Der Originalbericht stammt vom russischen Journalisten Mikhail Levin und kann hier eingesehen werden.

| Featured Image: Ekaterina Nenasheva | Source: Euronews / Via: VRScout