Resident Evil 7: "Wenn es zu gruselig wird, kann man die VR-Brille absetzen"

Resident Evil 7:

Masachika Kawata war über viele Jahre maßgeblich an der Entwicklung der Resident-Evil-Spiele beteiligt. In einem Interview spricht der Produzent über den neusten Ableger der Reihe. "Resident Evil 7: Biohazard" erscheint im Januar und wird komplett in der Virtual Reality spielbar sein.

Das erste Resident Evil kam vor zwanzig Jahren heraus und begründete das Genre des Survival Horror. Mit Resident Evil 7 erscheint im Januar das erste Spiel der Reihe, das auf die Ego-Perspektive setzt. In einem Interview mit Upload VR erzählt Masachika Kawata, wie es dazu gekommen ist.

"Nach den letzten paar Spielen hatten wir bei Resident Evil 7 das Gefühl, die perfekte Gelegenheit zu haben, etwas Neues auszuprobieren", sagt Kawata. Das Team habe sich entschieden, nach den sehr actionlastigen Vorgängern wieder zu den Wurzeln zurückzukehren und eine Erfahrung zu schaffen, die intimer, immersiver und tiefgründiger ist. Nach langen Diskussionen sei man dann zur Einsicht gelangt, dass der Wechsel zur Ego-Perspektive das beste Mittel sei, um die Spieler in das Survival-Horror-Szenario eintauchen zu lassen.

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Eine Techdemo bewies, dass Horror und VR gut zusammenpassen

Die Entscheidung, einen VR-Modus zu implementieren, fiel erst später. Auf der letztjährigen E3 hatten die Entwickler eine Techdemo für Playstation VR namens "Kitchen" vorgeführt, die mit Resident Evil noch nichts zu tun hatte, aber bei den Journalisten sehr viel Anklang fand. Die positiven Reaktionen hätten die Entwickler in ihrem Glauben bestärkt, dass Horror und VR gut zusammenpassen.

"Resident Evil 7 wechselt nicht nur mit der Kamera in die Ego-Perspektive, es ist auch eine intimere Erfahrung, die nachahmt, was du in der realen Welt tun würdest: gehen, mit Objekten interagieren, etc. All diese Aspekte funktionieren gut in der Virtual Reality", sagt Kawata.

Die Umsetzung des VR-Modus fiel dem Team jedoch nicht leicht: "Eine unserer größten Hürden war, dass wir es mit einer neuen Technologie zu hatten und folglich nicht aus unseren Erfahrungen schöpfen konnten. Wir wussten, wir konnten das nicht alleine angehen." Das Team arbeitete deshalb eng mit Sony zusammen und bemühte sich, deren Richtlinien für Virtual Reality umzusetzen.

Probleme mit Motion Sickness

Dass Spiele, die man aus der Ego-Perspektive erlebt und in denen man sich per Gamepad fortbewegt, nicht ohne weiteres in die Virtual Reality übertragen werden können, zeigte sich auf der diesjährigen E3. Dort wurde Journalisten nach einer ersten Präsentation der VR-Version des Spiels reihenweise übel. Daraufhin ergriff Capcom eine Reihe von Maßnahmen.

Sie implementierten eine neue Mechanik für Drehungen um die eigene Achse, die sich in Schritten von 30-Grad vollzieht. Außerdem wurde dem Spiel ein Menü spendiert, in welchem man die Parameter der künstlichen Fortbewegung auf die eigenen Bedürfnisse anpassen kann.

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"Ein anderes Beispiel ist die Geschwindigkeit der Fortbewegung, die für den VR-Modus verlangsamt wurde. Wir mussten sicherstellen, dass sie nahe an der normalen, menschlichen Gehgeschwindigkeit war, damit es sich natürlich anfühlt. Wir haben sogar die Lautstärke der Fußschritte erhöht, um das Gefühl zu verstärken, dass du dich in einer virtuellen Umgebung fortbewegst", sagt Kawata. Außerdem habe man das Sichtfeld absichtlich etwas verengt, um die Spieler nicht zu überfordern.

Resident Evil VII war auf der E3 2016 ein VR-Highlight für Playstation VR. Gedacht ist der Horrorschocker aber für den normalen Monitor.

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Ist der VR-Horror zu intensiv?

In den sozialen Medien berichteten viele, die den VR-Modus ausprobiert haben, dass das Spiel in der Virtual Reality zu beängstigend gewesen sei. Darüber macht sich Kawata allerdings keine Sorgen: "Wenn es zu gruslig wird, kann man die VR-Brille absetzen." Es sei jedem Spieler selbst überlassen, wie er Resident Evil spielen möchte.

Laut Shuhei Yoshida, dem Chef von Sonys Gaming-Sparte, wird die Gesellschaft in naher Zukunft eine Diskussion darüber führen müssen, ob das bisherige System für Altersfreigaben auch für Virtual Reality anwendbar ist. Yoshida sieht sogar die Gefahr, dass besonders negative VR-Erlebnisse ein Trauma auslösen könnten: “Das Medium ist so intensiv, dass wir in Zukunft wahrscheinlich ein neues System für Altersfreigaben brauchen, um unsere Kunden besser auf die Inhalte, die sie erwarten, vorzubereiten."

Laut einer Umfrage der Famitsu glaubt nur ein Drittel der japanischen Entwickler daran, dass VR-Spiele sich im Mainstream etablieren können.

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Eine VR-Demo ist bereits verfügbar

Wer sich nicht sicher ist, ob der Gruselfaktor des Spiels zu hoch ist, kann seit Anfang Dezember eine neue Version des spielbaren Teasers “Beginning Hour” ausprobieren. Der Teaser wurde um einen VR-Modus erweitert, sodass sich Besitzer von Playstation VR zum ersten Mal ein Bild von der VR-Version des Spiels machen können. Die Mitgliedschaft bei Playstation Plus wird vorausgesetzt, um die Demo herunterladen zu können.

Resident Evil 7: Biohazard erscheint am 24. Januar 2017 für Playstation 4, Xbox One und PC. Der VR-Modus wird ein Jahr lang Besitzern von Playstation VR vorbehalten bleiben. Erst danach könnte das Spiel auch für Oculus Rift und HTC Vive erscheinen.