Qualcomm legt Grundstein für autarke Brillen der nächsten Generation
Qualcomm testete erfolgreich ein 5G-Modem für Smartphones, mit dem Datentransfers im Gigabit-Bereich möglich werden. Von der Technologie werden nicht nur Smartphones profitieren. Das Unternehmen sieht in der 5G-Netzinfrastruktur einen wichtigen Baustein für kommende Generationen räumlicher Computer.
Das Kernstück des "X50" genannten Modems besteht aus einem Chip und einem Antennenmodul (siehe Artikelbild). Laut Qualcomm können damit theoretisch bis zu fünf Gigabit pro Sekunde übertragen werden. Die Technologie ist für Smartphones optimiert und arbeitet mit Qualcomms Snapdragon-Prozessoren zusammen.
Qualcomm meldete gestern den ersten erfolgreichen Datenaustausch über das Modem. Das Unternehmen stellte zudem ein Referenzdesign für Smartphones vor, das Herstellern helfen soll, das Modem in kommende Geräte zu integrieren. Die ersten Smartphones mit dem X50-Modem sollen in der ersten Jahreshälfte 2019 erscheinen.
___STEADY_PAYWALL___Cloud Computing und Videostreaming für VR und AR
Qualcomm hat sich mit den Snapdragon-Prozessoren auf leistungsfähige und energiesparende Chips für mobile Geräte spezialisiert. Die Technologie kommt neben Smartphones und Tablets auch in mobilen VR-Brillen zum Einsatz: Die kommenden Daydream-Geräte von HTC und Lenovo beruhen auf einem Referenzdesign von Qualcomm und setzen auf die Snapdragon-Chips. Oculus Go und der Santa-Cruz-Prototyp laufen ebenfalls auf Basis von Qualcomm-Chips.
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Im Juni stellte Produktmanager Tim Leland Qualcomms Zukunftsvision räumlicher Computer vor: autarke Mixed-Reality-Brillen, die eine Vielzahl von Sensoren integriert haben und per 5G mit dem Internet verbunden sind. Leland glaubt, dass dank der schnellen Datentransfers viele Rechenprozesse künftig in die Cloud ausgelagert werden könnten.
Das gelte besonders für Apps, die auch ohne geringe Latenz funktionieren. Leland nennt Mixed-Reality-Videostreams als Beispiel und bezeichnet diese als zukünftige Killer-App. Qualcomms Cheftechniker Matt Grob bezeichnete 5G schon im Oktober 2016 als einen Schlüssel zum Erfolg autarker VR- und AR-Systeme. “Das wird Unternehmen wie Magic Leap und vielen anderen dabei helfen, Grafik auf Hollywood-Niveau in Echtzeit an viele Menschen gleichzeitig zu übertragen”, prophezeit Grob.
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