Playstation VR: Taktik-Shooter mit Aim Controller - "Bravo Team" im Test

Playstation VR: Taktik-Shooter mit Aim Controller -

Die Macher von The Inpatient und Until Dawn: Rush of Blood wechseln das Genre und veröffentlichen mit Bravo Team einen Taktik-Shooter mit Unterstützung für Sonys Aim Controller. Dank erstklassiger Grafik und Koop-Mechanik entwickelte sich in den letzten Wochen bei PSVR-Spielern Vorfreude auf Bravo Team. Ob sich das Warten gelohnt hat, zeigt der Test.

Die Hintergrundgeschichte ist schnell erzählt und nicht besonders originell: Als Mitglied einer Eliteeinheit muss der Spieler die Präsidentin eines fiktiven osteuropäischen Landes eskortieren. Unser Fahrzeug wird überfallen, die Politikerin entführt und die Mission beginnt.

Die Rettung findet im Team mit einem menschlichen oder KI-Mitspieler statt. Der Kollege kann Gegner flankieren und Rückendeckung geben. Dem KI-Mitstreiter gebe ich per Knopfdruck Handzeichen, um ihn an eine neue Position zu schicken. Dennoch ist der computergesteuerte Mitkämpfer für meinen Geschmack etwas zu passiv.

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Immerhin macht er als Feldmediziner gute Arbeit. Stecke ich zu viele Treffer ein, muss mich der Mitspieler wiederbeleben. Das übernimmt die KI sehr zuverlässig, auch wenn sie dabei mitunter vergisst, selbst in Deckung zu gehen.

Mit einem menschlichen Mitstreiter ist deutlich besseres Zusammenspiel möglich. Das klappt allerdings nicht mit jedem zufällig ausgewürfelten Spieler aus dem Matchmaking gleich gut. Besser ist es daher, mit Freunden zu spielen und sich per integriertem Mikrofon abzusprechen.

Aim Controller wird unterstützt

Bravo Team lässt sich auch mit dem Dualshock-Gamepad der Playstation 4 spielen, weitaus mehr Spaß macht die Ballerei mit dem Aim Controller. Die virtuelle Waffe fühlt sich erstaunlich gut in den Händen an, da die Entwickler auf Handgranaten und ähnlich einhändige Waffen verzichtet haben - es bleiben immer zwei Hände an Gewehr oder Pistole, sodass sich der Aim Controller immer richtig anfühlt.

Bravo Team setzt auf eine besondere Fortbewegungsart: Beim Hetzen von Deckung zu Deckung schaltet das Spiel auf eine Außenperspektive um, bei der die Spielfigur beim Laufen beobachtet werden kann. Das soll Bewegungsübelkeit verhindern.

Diese Ansicht wird auch genutzt, wenn ein Mitspieler Erste Hilfe leistet oder das Duo eine Tür sprengt. Während der Fortbewegung kann die Spielfigur weiterhin von feindlichen Schüssen getroffen werden. Der Mitspieler sollte dann Rückendeckung geben.

Praktisch: Beim Sprint kann die eigene Waffe nachgeladen werden, um Zeit zu sparen. Abbrechen lassen sich die Sequenzen in der Außenansicht aber nicht.

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Kurzes Vergnügen trotz Koop-Modus

Auf die Spieleinführung folgen sechs Missionen, jede davon nimmt etwa 30 bis 45 Minuten Spielzeit in Anspruch. Allzu viel Inhalt bietet Bravo Team damit nicht, zumal der Wiederspielwert trotz Koop-Modus eher gering ausfällt.

Zwar gibt es einen weiteren Modus, in dem bereits absolvierte Level für eine Punktejagd freigeschaltet werden, ergänzende Inhalte bietet dieser Modus aber nicht. Hinzu kommt, dass das Spiel sehr linear aufgebaut ist, neue Wege oder versteckte Extras gibt es nicht. Trotzdem habe ich mich während des Tests mehrfach in den Levels verlaufen.

Das liegt daran, dass die Spielfigur nach dem Sprint immer in Richtung der gerade gewählten Deckung schaut. Die Blickrichtung ist dann mitunter nur schwer einzuschätzen.

Ebenfalls unerfreulich: Per Aim Controller lässt sich die Spielfigur nur um 180 Grad drehen. Steht ein Gegner direkt neben mir, kann die Playstation Kamera oft die Waffe nicht mehr korrekt erfassen, da ich mich zu weit zur Seite drehen müsste, um ihn zu treffen. Tue ich es dennoch, sehe ich die Polygonstruktur der eigenen Spielfigur. Das sollte nicht passieren.

Fazit: Unterhaltsamer, aber kurzer Koop-Spaß

Grafisch wirkt Bravo Team selbst auf der herkömmlichen Playstation 4 erstklassig: Animationen, Texturen und Gegner sind detailliert und schön anzusehen. Auf aufwendige und leistungshungrige Licht- und Schatteneffekte verzichtet Supermassive Games allerdings. Dadurch wirkt die Spielwelt etwas künstlich.

Für Fans kooperativer Deckungsshooter könnte Bravo Team trotz der Mängel bei Spielzeit und Abwechslung interessant sein. Ohne menschlichen Mitspieler motiviert Bravo Team nicht genug, um den vergleichsweise hohen Preis von 39,99 Euro  zu rechtfertigen. Und selbst im Koop-Modus mit einem Freund ist man mit den sechs Leveln viel zu schnell durch.

Bravo Team erscheint am 7. März im Playstation Store und kostet 39,99 Euro. Im Einzelhandel wird das Spiel ab dem 15. März unter anderem in einem Bundle mit dem Aim Controller verkauft.

| Featured Image: Supermassive Games, Bravo Team