Playstation VR: Japans synthetische Pop-Ikone Miku Hatsune singt und tanzt in der Virtual Reality
In Japan ist die Kunstfigur Miku Hatsune ein virtueller Popstar, der reale Konzerte gibt. Besitzer von Playstation VR können das Mädchen jetzt in ihrer Welt besuchen.
Am Anfang war die Stimme: Ihre Karriere startete Miku Hatsune als eine Software namens Hatsune Miku. Inhalt dieser Software: Digital produzierte Gesangsstimmen. Das 16-jährige Anime-Mädchen mit den langen grünen Zöpfen war anfangs das Maskottchen ihrer eigenen Stimme.
Das Verhältnis wandelte sich, aus dem Maskottchen wurde ein Produkt und seit 2008 gilt Hatsune als "erste synthetische Pop-Ikone". Als rein virtuelle Kunstfigur betritt sie ganz reale Bühnen. Mit einer aufwendigen Konstruktion bestehend aus mehreren, sehr teuren Projektoren, die Licht auf ein Spezialdisplay werfen, wird der Eindruck erweckt, dass ein realistisches Hologramm von Hatsune über die Bühne tanzt und singt.
___STEADY_PAYWALL___Begleitet wird sie dabei von einer echten Band. Herausgeber Crypton erfüllt so die Wünsche der Fans nach einem Live-Konzert von Hatsune. 2009 stand sie das erste Mal auf einer Bühne, 2016 ist die Popularität ungebrochen. Im Video sieht man einen Vergleich der Projektionstechnologie aus 2009 und 2016 und bekommt einen Eindruck der Atmosphäre der Aufführungen.
Die Umkehrung: Fans können Miku Hatsune in ihrer Realität besuchen
Ein Nachteil eines Live-Konzerts mit einem rein virtuellen Bühnenstar ist die aufwendige Produktion. Die Aufführungen finden daher eher selten statt.
Mit neuer Virtual-Reality-Technologie und Playstation VR lässt sich dieser Missstand beheben. Anstatt darauf zu warten, dass Hatsune aus der Virtualität auf eine reale Bühne tritt, können Nutzer den Popstar dank VR-Brille jederzeit in ihrer digitalen Heimat besuchen.
Hatsune Miku: VR Future Live für Playstation VR ist kein Videospiel, sondern versucht, das Gefühl der Live-Aufführungen im eigenen Wohnzimmer wiederzugeben - inklusive der ominösen Leuchtsticks, mit denen Konzertbesucher in Richtung der Bühne wedeln, um Wohlgefallen auszudrücken.
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"Als Miku in VR an mir vorbeigelaufen ist, hat es sich angefühlt, als hätten ihre Zöpfe meine Hände berührt", beschreibt Direktor Tetsuya Ohtsubo seine erste Begegnung mit der Kunstfigur in der künstlichen VR-Welt. "Ich hatte das Gefühl, dass sie wirklich vor mir steht, obwohl sie nicht dort war. Es war eine überraschende, beinahe schockierende Offenbarung."
Die Idee zum virtuellen Live-Konzert hatte Produzent Seiji Hayashi während einer technischen Weiterbildung zu Playstation VR. "Da diese Charaktere keine physische Form haben, habe ich darüber nachgedacht, dass die Interaktion in der virtuellen Umgebung ihre Existenz glaubhafter machen könnte."
Natürlich lassen sich nicht alle Aspekte eines realen Konzerts in die virtuelle Welt übertragen. "Aus einer sensorischen Perspektive gibt es immer das Gefühl, das etwas fehlt", sagt Ohtsubo und nennt als Beispiel den lauten Bass, den man im ganzen Körper spürt. "Die größte Herausforderung ist es, dass wir die Unterschiede zwischen einem echten und einem virtuellen Konzert verstehen und dann festlegen, was in einer VR-Welt 'realistisch' ist."
Die Arbeit an VR Future Live ist abgeschlossen. Für die Zukunft denken die Entwickler über neue Konzepte nach, die das Gefühl von Nähe zwischen virtuellem Popstar und realem Beobachter weiter stärken sollen. Zum Beispiel könnten Fans ihr Idol Backstage treffen und mit Miku und ihren Freunden Dialoge führen.
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