Oculus VR beantragt Patente für eine ansteckbare 3D-Tiefenkamera

Oculus VR beantragt Patente für eine ansteckbare 3D-Tiefenkamera

Zwei neue Patentanträge von Oculus VR beschreiben eine 3D-Tiefenkamera, die an die Vorderseite einer VR-Brille angebracht werden kann.

Die Skizzen zum Patent zeigen unter anderem eine mobile VR-Brille mit eingeschobenem Smartphone samt 3D-Tiefenkamera (im Titelbild). Die neue Hardware wird an der Vorderseite der Brille befestigt und kann - ähnlich wie Microsofts Kinect - die Tiefe des Raumes vermessen und Objekte dreidimensional erkennen. Im Patentantrag wird unter anderem das Hand- und Fingertracking als Anwendungsbeispiel genannt. Auch die Bewegungserkennung im Raum ohne externe Sensoren wäre dann möglich, das sogenannte Inside-Out-Tracking. Ein hochwertiges Pass-Through-Feature, bei dem das Bild der Umwelt perspektivisch korrekt und dreidimensional in die VR-Brille gestreamt wird, wäre mit dem Zusatzgerät ebenfalls umsetzbar.

Die Bilder im Patent erinnern in Form und Funktion stark an eine neue Tiefenkamera, die ein Intel-Ingenieur vor wenigen Tagen bei Twitter herzeigte und das Bild anschließend wieder löschte. Die Intel-Kamera wurde allerdings in Kombination mit HTC Vive getestet. Die Hardware basiert auf der Realsense-Technologie, die ebenfalls in Intels neuer VR-Brille Alloy integriert ist.

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Auch AMDs Sulon Q sowie die neue Snapdragon-Brille von Qualcomm setzen auf 3D-Tiefenkameras an der Vorderseite, um kombinierte VR- und AR-Anwendungen zu ermöglichen und die eigenen Hände in die Virtual Reality zu bringen. Mit der neuen Ansteckkamera könnte Oculus VR die gleichen Features für Samsung Gear VR anbieten.

Raumtracking für Gear VR mittels Ansteckkamera?

Oculus' John Carmack forscht bereits seit geraumer Zeit am räumlichen Tracking für Samsung Gear VR, das mit der Tiefenkamera aus dem Patent möglich wäre. In einer Reihe von Tweets deutete Carmack im Mai 2016 die mögliche Zusatzhardware bereits an. Bei Oculus VR würde man für das Inside-Out-Tracking nur mit dezidierten Kamerasystemen arbeiten, so Carmack, und nicht mit der im Smartphone verbauten 2D-Kamera. Man solle daher nicht erwarten, dass ein räumliches Tracking für Gear VR mittels eines Software-Updates nachgereicht würde.


Dennoch scheint es eher unwahrscheinlich, dass die im Patent beantragte Tiefenkamera so in den freien Verkauf geht. Der kleinere Teil der Gear-VR-Besitzer würde in das Upgrade investieren - das wiederum würde den Markt für Gear-VR-Apps stark fragmentieren. Entwickler müssten ihre Anwendungen für Gear VR mit und ohne Raumtracking optimieren, was mehr Aufwand und höhere Kosten bedeutet. Das dürfte weder im Sinne von Samsung noch von Oculus VR sein.

Oculus-Geschäftsführer Brendan Iribe kündigte Neuigkeiten zur Zusammenarbeit mit Samsung für die Oculus Connect 3 an. Die findet vom 5. bis zum 7. Oktober in San Jose, Kalifornien, statt.

| Featured Image: Oculus VR / USPTO | Via: Field of Vision / Reddit