Oculus Rift: Weshalb "Lone Echo" ein VR-Spiel der nächsten Generation ist

Oculus Rift: Weshalb

In Lone Echo schlüpft man in die Rolle eines Androiden, der in den Ringen des Saturn Erze fördert. Als eine physikalische Anomalie auftritt, kämpft man mit dem einzig menschlichen Besatzungsmitglied der Raumstation ums nackte Überleben. Das VR-Spiel ist ein Meisterwerk geworden, das in spielerischer, technischer und erzählerischer Hinsicht neue Maßstäbe setzt.

Die Qualität eines VR-Titels lässt sich oft danach bemessen, wie gut es das Problem der Fortbewegung löst. Lone Echo meistert diese Aufgabe mit Bravour. Zum ersten Mal kann ich die virtuelle Schwerelosigkeit in vollen Zügen genießen, ohne dass ich die Orientierung verliere, mit der Steuerung oder Übelkeit kämpfe. So wird Fortbewegung in Lone Echo mehr als nur ein Mittel zum Zweck, sie ist pure Poesie.

Dass man sich so mühelos und elegant durch die Raumstation bewegt, liegt auch an den Schubdüsen, die anders als in vergleichbaren Titeln direkt an den Händen befestigt sind. Dank Oculus Touch kann man durch Drehungen des Handgelenks in jede beliebige Richtung fliegen. Intuitiver kann man sich im schwerelosen Raum nicht fortbewegen. Darüber hinaus gleitet man durch die Raumstation, indem man sich mit den Händen von Wänden und Objekten abstößt.

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Die Hände sind folglich der Dreh- und Angelpunkt der Fortbewegung. Hier tritt die Stärke von VR-Controllern hervor, die eine Form von Interaktion erlauben, die herkömmliche Spiele nicht bieten. Dank einer eigens entwickelten Technologie passen sich die virtuellen Hände dynamisch den Oberflächen und Gegenständen an, mit denen sie in Berührung kommen. An die Stelle vorgefertigter Animationen rücken weitaus glaubhaftere, weil prozedural berechnete Stellungen der Hand und Finger.


Ein VR-Spiel der nächsten Generation

Hervorragend funktionieren auch sämtliche anderen Interaktionen. Egal ob man mit Objekten der Raumstation oder mit Werkzeugen hantiert, die Interaktion fühlt sich stets natürlich an. Weshalb dies in Lone Echo so gut funktioniert, in vielen anderen VR-Titeln hingegen nicht, ist leicht zu sagen: Schon nach wenigen Minuten zeigt sich, dass der Titel einen Feinschliff bekommen hat, der im Bereich der VR-Spiele seinesgleichen sucht.

Das Ergebnis ist eine Spielerfahrung, die so leicht und fließend ist, als stamme sie aus einer Zukunft, in der die größten Probleme des Mediums bereits gelöst sind. Das zeigt sich daran, dass selbst so nüchterne Tätigkeiten wie die Wartungsarbeiten einer Raumstation zu einem ungemein fesselnden Erlebnis werden. Lone Echo ist ohne Zweifel das ausgereifteste VR-Spiel seit Resident Evil 7, aber anders als dieses nur in der Virtual Reality vorstellbar - was ein noch größeres Verdienst ist.

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Doch der Titel setzt auch in erzählerischer Hinsicht Maßstäbe. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Beziehung zwischen Olivia Rhodes und dem vom Spieler verkörperten Androiden, der von der Kommandantin liebevoll Jack genannt und wie ein Mensch behandelt wird. Im Verlauf des Spiels arbeitet man eng mit Rhodes zusammen und entwickelt auf diese Weise eine emotionale Bindung zur Spielfigur, die dank Virtual Reality einen bisher unbekannten Intensitätsgrad hat.

Ohne diese menschliche Dimension wäre Lone Echo nicht mehr als ein Ergebnis feinster Ingenieurs- und Programmierkunst. Erst durch seine Geschichte erhält es eine Seele und wird zu dem Kunstwerk, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Lone Echo ist ab sofort für 39,99 Euro im Oculus Store erhältlich. Wer das Spiel kauft, bekommt kostenlos Zugang zum parallel entwickelten Mehrspielertitel Echo Arena. Dasselbe gilt für alle, die die Multiplayer-Variante innerhalb der nächsten drei Monate herunterladen. Nach Ablauf dieser Frist wird Echo Arena zu einem Preis von 19,99 Euro verkauft.

| Featured Image: Ready at Dawn / Oculus